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ICE-Restaurant der Deutschen Bahn: Promi zahlt heimlich Essen für Passagiere


"Aus reinem Ego"
Unternehmer bezahlt heimlich Essen für ein ganzes Bordbistro

Von t-online, mam

Aktualisiert am 16.12.2023Lesedauer: 3 Min.
Ali Mahlodji, EU-Jugendbotschafter (Archivbild): Er bezahlte kurzerhand das Essen der Fahrgäste.Vergrößern des BildesAli Mahlodji, EU-Jugendbotschafter (Archivbild): Er bezahlte kurzerhand das Essen der Fahrgäste. (Quelle: Klaus Pollkläsener/imago images)
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In einem ICE der Deutschen Bahn wurden zahlreiche Fahrgäste von einem Unternehmer heimlich auf ein Essen eingeladen. Nun gibt er sich zu erkennen.

In einem ICE-Bordbistro der Deutschen Bahn erlebten am Freitag zahlreiche Fahrgäste eine Überraschung: Als sie ihr Essen bezahlen wollten, war dieses schon heimlich bezahlt worden. In den sozialen Medien gab sich der Wohltäter anschließend zu erkennen: Wie Ali Mahlodji, ein österreichisch-iranischer Start-up-Gründer, auf Instagram berichtet, hatte er alle Fahrgäste im Bordbistro auf dem Weg von Nürnberg nach Wien eingeladen, ohne dass diese davon gewusst haben sollen. Die "Frankfurter Rundschau" berichtete.

"Manchmal bezahle ich Essensrechnungen von Menschen an Nachbartischen und verlasse dann das Restaurant, bevor sie es vom Kellner erfahren", schreibt Mahlodji, dazu postet er ein Foto des Kassenzettels. Darauf aufgelistet: Kaffees und Cappuccinos, ein Mineralwasser, zwei Schinken-Käse-Brötchen und vieles mehr. Insgesamt hat der Unternehmer demnach 61,50 Euro im Bordbistro gelassen.

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"Der Kellner und ich haben uns beide gerade wie kleine Kinder gefreut, weil wir etwas Geheimes für andere ausgeheckt haben und uns nur die Vorstellung an die Gesichter der Leute unfassbar happy gemacht hat", so Mahlodji. Weil der Bezahlvorgang geheim vonstattengehen musste, hätten sich er und der Kellner gefühlt wie Geheimagenten. Doch warum wollte der 42-Jährige mal eben mehrere Unbekannte auf ein Essen einladen?

"Niemand schob es auf die böse Deutsche Bahn"

Dem Verlag Ippen-Media schildert Mahlodji, dass der Zug ziemlich voll gewesen sei, daher habe er sich in den Speisewagen gesetzt. "Der Kellner hat zu uns gesagt, es gebe zwar Dinge zu essen, aber relativ wenig, weil der Zug von irgendwo anders gekommen sei und sie die Küche nicht auffüllen konnten", so Mahlodji.

Statt sich darüber aufzuregen, hätten die Fahrgäste sich darüber amüsiert und untereinander ausgehandelt, wer welches Sandwich bekomme. "Niemand schob es auf die böse Deutsche Bahn oder den armen Kellner", so Mahlodji. Das habe er genossen. Spontan entschloss er sich darum zu der Bezahlaktion.

Doch warum, wenn diese heimlich bleiben sollte, mache er diese nun öffentlich? "Ich denke nicht großartig über so was nach, ich mache das schon seit vielen Jahren, jetzt habe ich es einmal öffentlich geschrieben bei Social Media, weil gerade Weihnachtszeit ist und ich merke, dass die Leute nur über schlechte Sachen reden. Aber es gibt so viel Herzlichkeit in dieser Welt", sagt Mahlodji zu Ippen-Media.

"Ich dachte, ich erzähle die Geschichte den Leuten, vielleicht inspiriert sie jemanden zur Weihnachtszeit, füreinander etwas zu tun", so der Unternehmer. Er glaube, "dass wir die Welt nur besser machen, wenn wir uns im Kleinen gegenseitig unterstützen, uns den Tag ein bisschen versüßen."

"Ich tue es aus reinem Ego"

Doch ganz uneigennützig sei sein Handeln nicht, wie der Unternehmer auf Instagram zugibt: "Bevor hier jetzt jemand sagt 'du bist aber nett – so sollten viel mehr Menschen sein', hier zwei Gedanken: Ich tue es aus reinem Ego, weil es MICH glücklich macht", schreibt Mahlodji, dessen Aktion auf Instagram viel Zuspruch erntet. Wenn Geben wirklich seliger sei als Nehmen, dann sei seine Handlung "der Inbegriff der persönlichen Ego-Befriedigung", sagt er.

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Weiter merkt er an, dass dieses Glück jeder verspüren könne. "Und sei es, dass du nächstes Mal an deinen Kollegen denkst, wenn du aus der Firmenkantine etwas zum Knabbern mitnimmst", so Mahlodji.

Mahlodji kam 1981 im Iran zur Welt. Nach der Teilnahme an einer Demonstration gegen die Regierung unter Ruhollah Khomeini, dem damaligen obersten geistlichen und politischen Führer der Islamischen Republik, mussten seine Eltern den Iran verlassen. Über die Türkei kam Mahlodji mit ihnen nach Österreich. Dort arbeitet der 42-Jährige als Autor und Berater. Zudem hat er die Internetplattform "whatchado" gegründet, mit der Jugendliche bei ihrer Berufsorientierung unterstützt werden sollen, und ist EU-Jugendbotschafter.

Verwendete Quellen
  • instagram.com: Profil @ali.mahlodji.official
  • Eigene Recherche
  • fr.de: "Unternehmer zahlt ganzem ICE-Bordrestaurant heimlich das Essen und verschwindet"
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