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Gerhard Richter weiterhin weltweit wichtigster Künstler im "Kunstkompass"


Im "Kunstkompass"
Gerhard Richter weiterhin wichtigster Künstler der Welt

Von dpa
Aktualisiert am 20.10.2021Lesedauer: 3 Min.
Gerhard Richter vor einem seiner Bilder: Der Künstler ist nach wie vor der wichtigste Künstler der Welt.Vergrößern des BildesGerhard Richter vor einem seiner Bilder: Er ist nach wie vor der wichtigste Künstler der Welt. (Quelle: imago-images-bilder)
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Seit 18 Jahren behauptet sich der deutsche Maler Gerhard Richter als weltweit wichtigster Künstler in einem Ranking. Auch ein anderer Deutscher war in diesem Jahr besonders erfolgreich.

Gerhard Richter (89) wird im Ranking "Kunstkompass" weiterhin als bedeutendster Künstler der Welt geführt. Seit nunmehr 18 Jahren besetzt der gebürtige Dresdner unangefochten die Spitzenposition.

Auch die nächsten Ränge sind unverändert: Auf Platz zwei bleibt der US-Künstler Bruce Nauman, dahinter folgen die beiden Deutschen Georg Baselitz und Rosemarie Trockel. Aufgrund seines großen Punktevorsprungs könne Richter so leicht nicht eingeholt werden, obgleich Baselitz (83) in den vergangenen zwölf Monaten stark zugelegt habe, sagte die Zusammenstellerin des "Kunstkompass", Linde Rohr-Bongard, am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur in Köln.

Bei den Nationen mit den wichtigsten Gegenwartskünstlern führt Deutschland (28) knapp vor den USA (27). Den dritten Platz belegt Großbritannien (12). Bei den "Stars von morgen" liegen dagegen die USA (23) vorn, gefolgt von Deutschland (19) und Großbritannien (12). Angeführt wird die Liste der "Stars von morgen" dieses Jahr von der Japanerin Yayoi Kusama. Dies klingt angesichts ihres fortgeschrittenen Alters von 92 Jahren zwar etwas bizarr. Bei Kusama hat jedoch eine Wiederentdeckung eingesetzt, nachdem sie in 60er- und 70er-Jahren schon einmal relativ bekannt gewesen war.

Auch der Künstler mit dem größten Punktezuwachs ist ein Deutscher

"Genau wie viele, viele andere Frauen war sie mindestens so stark wie Lichtenstein, Warhol und Oldenburg", erklärte Rohr-Bongard. "Aber sie geriet in Vergessenheit. Man hat sie gerne gehen lassen und sich nie auf sie berufen. Erst jetzt ist sie neu zu Ehren gekommen." So gab es dieses Jahr eine große Retrospektive im Berliner Gropius-Bau.

Der seit 1970 bestehende "Kunstkompass" wird jährlich von Rohr-Bongard erstellt und erscheint im Magazin "Capital". Bewertet und mit Punkten gewichtet werden unter anderem Ausstellungen in über 300 Museen, Rezensionen in Fachmagazinen, Ankäufe führender Museen und Auszeichnungen. Verkaufspreise und Auktionserlöse werden dagegen nicht berücksichtigt. Während der Corona-Zeit habe sie verstärkt Onlineauftritte hinzuziehen müssen, sagte Rohr-Bongard. Der "Kunstkompass" erfasst mehr als 30.000 Künstler.

Den größten Punktezuwachs erzielte in diesem Jahr kein Lebender, sondern der 1986 gestorbene Joseph Beuys: Das sei auf die riesige Aufmerksamkeit zu seinem 100. Geburtstag zurückzuführen, so Rohr-Bongard. "Ich habe in diesem Jahr mindestens 20 Ausstellungen zu Beuys gesehen. Das war ein Ausstellungsreigen, so was hab ich noch nicht erlebt." Beuys überholte im Ranking "Olymp" – der Liste der schon verstorbenen Nachkriegskünstler – erstmals Andy Warhol und belegte damit Platz eins. Hinter den beiden folgen Sigmar Polke, Louise Bourgeois und Martin Kippenberger.

Ein Ranking von Künstlern zu erstellen, reize immer zum Widerspruch, erklärte Rohr-Bongard. "Ich kenne Künstler, die nicht vertreten sind, aber fest davon überzeugt sind, dass sie es sein müssten. Manche werden richtig wütend und sagen, der "Kompass" sei eine einzige Beleidigung." Andere wollten unbedingt höher platziert werden als ein bestimmter Rivale. Es gebe aber auch bescheidene, zurückhaltende Künstlerpersönlichkeiten, die erstaunt reagierten, dass sie überhaupt auf der Liste stünden. Dazu zähle etwa der Düsseldorfer Maler und Bildhauer Imi Knoebel (80), der dieses Jahr erstmals auf Rang 10 unter den Top Ten ist. "Ich habe jetzt noch nicht mit ihm gesprochen, aber einmal hat er mich ganz treuherzig angesehen und gefragt: 'Warum bin ich denn da so weit oben?'"

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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