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Abtreibung in Polen: Hat das Gesetz diese Frau auf dem Gewissen?


Hat das Gesetz diese Frau auf dem Gewissen?


29.06.2022Lesedauer: 2 Min.
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Ein PortrΓ€t der 30-jΓ€hrigen Izabela: Sie starb an einem septischen Schock, nachdem ihr eine Abtreibung verwehrt worden war.
Ein PortrΓ€t der 30-jΓ€hrigen Izabela: Sie starb an einem septischen Schock, nachdem ihr eine Abtreibung verwehrt worden war. (Quelle: ZUMA Wire/imago-images-bilder)

Das Abtreibungsgesetz in Polen gehΓΆrt zu den strengsten in Europa. Jetzt meldet sich die Familie einer verstorbenen Schwangeren zu Wort.

Dieser Fall beschΓ€ftigt nicht nur die BehΓΆrden in Polen: Eine 30-jΓ€hrige Frau ist gestorben, nachdem Γ„rzte ihre Bitte um eine Abtreibung ihres ungeborenen Kindes abgelehnt hatten.

Der Fall ereignete sich bereits im September vergangenen Jahres, doch wie das US-Nachrichtenmedium CNN berichtete, Àußerte sich nun die Familie des Opfers dazu.

Was war passiert?

In der 22. Schwangerschaftswoche der Frau sei demnach das Edwards-Syndrom bei ihrem ungeborenen Kind festgestellt worden. Die Krankheit ist auch als Trisomie 18 bekannt und beeintrΓ€chtigt die geistige und kΓΆrperliche Entwicklung des Kindes stark. 90 Prozent der Kinder sterben bereits innerhalb des ersten Lebensjahres, nicht selten sterben sie noch vor der Geburt.

Nach der Diagnose habe die Frau um eine Abtreibung gebeten, doch die Γ„rzte in Polen lehnten ab. Solange der FΓΆtus lebe, kΓΆnnten sie der Frau nicht helfen.

Strenges Abtreibungsgesetz in Polen

Eine Abtreibung wegen Missbildungen des Kindes ist seit 2020 in Polen nicht mehr erlaubt. Ein Eingriff ist in dem Land nur rechtens, wenn die Frau beispielsweise wegen einer Vergewaltigung schwanger geworden ist – oder wenn das Leben der Mutter gefΓ€hrdet ist.

Als das ungeborene Kind gestorben war, sollte die Frau operiert werden. Doch auf dem Weg zum OP-Saal erlitt sie einen septischen Schock und starb. Eine offizielle Todesursache sei nicht verΓΆffentlicht worden, so CNN.

Berichten der Familie zufolge war der Frau klar gewesen, dass sie in Lebensgefahr war. "Ich hoffe, ich bekomme keine Sepsis, weil dann werde ich diesen Ort nicht verlassen", soll sie gesagt haben. In einer Nachricht habe sie ausdrΓΌcklich geschrieben: "Mein Leben ist in Gefahr." Inzwischen hat die regionale Staatsanwaltschaft ein strafrechtliches Ermittlungsverfahren eingeleitet, berichtete das US-Medium.

Suche nach Verantwortlichen

Auch Polens PrΓ€sident Andrzej Duda hatte eine ErklΓ€rung der behandelnden Γ„rzte gefordert. Aus dem Krankenhaus hieß es, die Γ„rzte und Hebammen hΓ€tten alles in ihrer Macht Stehende getan.

Die Familie der Frau macht jedoch vielmehr das Gesetz fΓΌr ihren Tod verantwortlich. Und auch das EuropΓ€ische Parlament verurteilte das polnische Verfassungsgericht, das ein De-facto-Abtreibungsverbot verhΓ€ngt hat.

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