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Waldbrandgefahr in Deutschland: Diese Regionen sind besonders betroffen


Große Trockenheit, kaum Regen
So groß ist die Waldbrandgefahr in Deutschland bereits

Von dpa
10.06.2023Lesedauer: 3 Min.
urn:newsml:dpa.com:20090101:230608-99-984666Vergrößern des BildesWaldbrand in Jüterbog: Das Feuer hat bisher mehr als 700 Hektar Fläche vernichtet. (Quelle: Bundespolizei/dpa)
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Ein Waldbrand in Brandenburg hat bereits große Flächen vernichtet. Für die kommenden Wochen werden weitere Ausbrüche befürchtet.

Die Lage beim Waldbrand bei Jüterbog südlich von Berlin bleibt angespannt. Einsatzkräfte versuchten am Samstag weiter, das Feuer auf dem munitionsbelasteten ehemaligen Truppenübungsplatz einzugrenzen. Dazu haben sie Schneisen angelegt. Starker Wind hatte die Flammen in den vergangenen Tagen immer wieder angefacht. Die Brandfläche von 718 Hektar hat sich nach Angaben der Einsatzleitung des Landkreises Teltow-Fläming seit der vergangenen Nacht aber nicht weiter ausgebreitet. Zur Brandfläche gehören verbrannte Areale wie auch aktuell brennende Gebiete.

Die Feuerwehrleute können wegen der Munitionsbelastung in bestimmten Bereichen nur von speziell geschaffenen Wegen aus, die dauernd bewässert werden, den Brand löschen. Auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz besteht Explosionsgefahr. Am Samstag unterstützen deshalb zwei Hubschrauber der Bundeswehr und ein Hubschrauber der Bundespolizei die Löscharbeiten aus der Luft.

Überdurchschnittlich viele Brände

Auf dem Gebiet brennt es seit dem 31. Mai. Am Freitag hatte mit Ausrufung der Großschadenslage der Landkreis die Einsatzleitung übernommen. Damit ist es möglich, Einsatzkräfte aus anderen Gebieten um Unterstützung zu bitten, weil eigene Kräfte die Lage allein nicht bewältigen können. Zuvor hatte die Stadt Jüterbog den Einsatz geleitet. Ortschaften sind laut Einsatzleitung nach wie vor nicht bedroht.

Doch Jüterbog ist nicht der einzige Ort, an dem die Flammen bereits im Juni große Zerstörung angerichtet haben: Waldbrände haben in Deutschland für die aktuelle Zeit im Jahr schon ungewöhnlich viel Fläche vernichtet. Laut dem "European Forest Fire Information System" sind in den vergangenen zehn Jahren bis Anfang Juni im Durchschnitt rund 351 Hektar an Flächen pro Jahr verbrannt. Durch den Brand in Jüterbog sind die Schäden mittlerweile fast doppelt so hoch.

Brände nicht nur im Nordosten

Hinzu kommen weitere Waldbrände, die sich vor allem im Nordosten Deutschlands auftun: Ein Brand im Wald- und Moorgebiet bei Göldenitz in der Nähe von Rostock wurde noch immer nicht vollständig gelöscht. Da durch den Wind das Feuer in den Glutnestern immer wieder an Fahrt aufnehme, dauerten die Löscharbeiten der Feuerwehr an, teilte ein Sprecher der Leitstelle Rostock am Samstag mit.

Der Brand war am Dienstagvormittag auf Ödland ausgebrochen und hatte auf den Wald sowie das benachbarte Moorgebiet übergegriffen. Am Donnerstag und Freitag waren Bundeswehrhubschrauber als Unterstützung der Löscharbeiten aus der Luft eingesetzt worden. Nach Angaben des Landkreises Rostock waren zeitweise 80 Hektar Wald von dem Brand betroffen.

Der Nordosten ist generell schon seit längerem von Dürreperioden betroffen. Der Deutsche Wetterdienst warnte zuletzt davor, dass sich die Trockenheit vor allem in der Nordhälfte Deutschland weiter ausbreiten könnte. Nötig sind dort vor allem flächendeckender, anhaltender Regen. Bei kurzen Starkregen kommt zwar eine hohe Niederschlagsmenge zusammen. Ausgetrocknete Böden können diese aber oft nicht schnell genug aufnehmen.

Waldbrand in Niedersachsen gelöscht

Im Niedersachsen konnte die Feuerwehr am Samstag in einem stundenlangen Einsatz einen kleineren Brand bei Cloppenburg löschen. An der Randlage des Naturschutzgebietes der Molberger Dose kam es bei einem Brand am Freitagabend zu einer erheblichen Rauchentwicklung, die auch aus großer Ferne erkennbar war, wie die Polizei mitteilte. Es gab den Angaben zufolge bei dem Feuer keine Verletzen. Die Ursache des Brandes wird noch ermittelt.

In anderen Region Deutschlands besteht die Gefahr von weiteren Ausbrüchen: Im Norden Sachsens wurde am Samstag erstmals die höchste Gefahrenstufe für Waldbrände ausgerufen. Sie galt für einen Teil des Landkreises Nordsachsen an den Grenzen zu Brandenburg und Sachsen-Anhalt, wie aus einer Übersicht des Deutschen Wetterdienstes (DWD) hervorging.

Hohe Gefahr in mehreren Bundesländern

Zudem galt in den nördlichen Teilen der Landkreise Meißen, Bautzen und Görlitz die zweithöchste Warnstufe. Auch für die nächsten Tage sagte der DWD eine hohe Waldbrandgefahr im Norden Sachsens voraus. Bis zum Dienstag solle es überwiegend sonnig und trocken bleiben.

Allerdings ist das Waldbrandrisiko auch in anderen Regionen Deutschlands hoch: Der Waldbrandgefahrenindex des Deutschen Wetterdienstes (DWD) zeigt bis Montag alarmierende rote bis dunkelrote Flecken auch in Niedersachsen, Bayern, Baden-Württemberg, Hessen und Rheinland-Pfalz. In allen Bundesländern sind für manche Regionen zumindest die Stufen vier oder drei vorhergesagt.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
  • statista.com: "Kumulierte Fläche der Brände in Deutschland zwischen 2011 und 2023"
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