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Putin stichelt gegen die Bundesregierung


"Dafür zahlen die deutschen Bürger"
Putin stichelt gegen die Bundesregierung

Von t-online, joh

Aktualisiert am 17.10.2022Lesedauer: 2 Min.
imago images 170872817Vergrößern des BildesWladimir Putin in Astana, Kasachstan: Der russische Präsident hat sich über den weiteren Verlauf des Krieges geäußert. (Quelle: IMAGO/Vyacheslav Prokofyev)

In Kasachstan hat der russische Präsident Deutschlands Rolle im Ukraine-Krieg kritisiert. Berlin hätte weiter an der Seite Moskaus stehen sollen.

Russlands Präsident Wladimir Putin hat am Freitag nach einem Gipfeltreffen mit Vertretern ehemaliger Sowjetrepubliken in Kasachstan die Bundesregierung scharf kritisiert: Deutschland habe einen "Fehler" begangen, als es sich im Ukraine-Krieg auf die Seite der Nato gestellt habe – und damit laut Kreml-Lesart gegen seine nationalen Interessen. Die Entscheidung, Nord Stream 2 nicht zu betreiben, sei eine deutsche gewesen, so der Kremlchef weiter.

"Für diesen Fehler zahlen die deutschen Bürger, Unternehmen und ihre Wirtschaft, weil er negative wirtschaftliche Folgen für die Eurozone insgesamt und für Deutschland hat", sagte er mit Blick auf die Ostseepipeline. Er glaube weiter, bei der Eroberung der Ukraine "alles richtig" gemacht zu haben.

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Deutschland ist 1955 der Nato beigetreten. Es wäre schwer vorstellbar gewesen, dass sich Deutschland statt auf die Seite der Nato auf die Seite Moskaus gestellt hätte. Doch offenbar nicht im Kreml: Putins Äußerungen legen nahe, dass der Kreml vor Kriegsbeginn nicht damit rechnete, dass Deutschland sich den scharfen Sanktionen gegen Russland anschließen würde. Russland und Deutschland verband vor dem 24. Februar eine lange energiepolitische und wirtschaftliche Partnerschaft.

Angeblich 222.000 Reservisten in Russland eingezogen

Der Kremlchef sagte in der Rede weiter, im Rahmen der Mobilmachung seien 222.000 Reservisten eingezogen worden. Er rechne damit, dass der Prozess in etwa zwei Wochen abgeschlossen sein werde. Vor etwa drei Wochen hatte Putin eine Teilmobilmachung von 300.000 Reservisten verkündet. Kritiker gehen jedoch davon aus, dass deutlich mehr Personen davon umfasst sind.

Putin äußerte sich auch zu den jüngsten Raketenangriffen auf ukrainische Städte: Weitere "massive" Angriffe auf die Ukraine halte er "derzeit" nicht für notwendig. Angesichts steigender Kritik am Vorgehen der russischen Armee auch aus kremlnahen Quellen sagte der Präsident: Russland mache in der Ukraine "alles, wie es sein muss".

Mit Blick auf eine neue mögliche Offensive in der Ukraine sagte Putin: "Es gibt andere Aufgaben im Moment. Danach werden wir weitersehen." Russland setze sich "nicht das Ziel, die Ukraine zu vernichten", versicherte der russische Staatschef.

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