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Tote und Verletzte: Russische Raketenangriffe treffen Ukraine massiv


Tote und Verletzte
Raketenangriffe: Großer Teil der Ukraine ohne Strom

Von dpa
23.11.2022Lesedauer: 3 Min.
Rettungskräfte bei einem von einer Rakete getroffenen Haus in der Region Saporischschja: Das Energienetz wurde schwer getroffen.Vergrößern des BildesRettungskräfte bei einem von einer Rakete getroffenen Haus in der Region Saporischschja: Das Energienetz wurde schwer getroffen.
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Seit den Rückschlägen im Kampfgebiet attackiert Russland die Ukraine immer wieder massiv aus der Luft. Jetzt wurde auch die kritische Infrastruktur deutlich beschädigt.

Bei neuen russischen Raketenangriffen auf Kiew und weitere Gebiete sind nach Angaben der Ukraine mehrere Menschen getötet worden, darunter ein Säugling in einem Krankenhaus. Die Energieinfrastruktur wurde stark beschädigt, es kam zu Blackouts in großen Teilen der Ukraine.

Nach Angaben der Kiewer Militärverwaltung wurden in der Hauptstadt vier Menschen getötet und 27 verletzt. Im ganzen Land wurde Luftalarm ausgelöst. Über Explosionen – teils auch durch die Flugabwehr – wurde auch aus den Gebieten Odessa, Mykolajiw, Poltawa und Dnipropetrowsk berichtet.

Bei dem Angriff am Mittwoch setzte die russische Armee nach Kiewer Zählung 71 Raketen sowie Kampfdrohnen ein. 51 russische Raketen und 5 Drohnen seien im Anflug abgeschossen worden, teilte die ukrainische Luftwaffe mit. Doch die Marschflugkörper, die ihre Ziele trafen, richteten erneut schwere Schäden am Energienetz der Ukraine an.

Stromausfall in vielen Teilen der Ukraine

Es kam zu großflächigen Stromausfällen. "Die heutigen Raketenangriffe haben zu vorübergehender Abtrennung aller Atomkraftwerke und der Mehrzahl der Wärme- und Wasserkraftwerke geführt", teilte das Energieministerium per Facebook mit. Genauere Angaben zur Zahl der betroffenen Haushalte machte die Behörde nicht.

Die westukrainische Stadt Lwiw war nach Angaben von Bürgermeister Andrij Sadowyj nach Angriffen zunächst komplett ohne Strom. Präsident Wolodymyr Selenskyj machte seinen Landsleuten Mut: "Wir werden alles erneuern, und wir werden alles überstehen, denn wir sind ein unbeugsames Volk." Der UN-Sicherheitsrat in New York setzte wegen des Angriffs noch für Mittwoch eine Sondersitzung an.

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Entbindungsstation eines Krankenhauses getroffen

Bereits in der Nacht war bei russischen Raketenangriffen in Wilnjansk in der Region Saporischschja nach ukrainischen Angaben die Entbindungsstation eines Krankenhauses getroffen worden. "Schmerz überflutet unsere Herzen – ein Säugling, der gerade erst auf die Welt gekommen ist, wurde getötet", schrieb der Militärgouverneur von Saporischschja, Olexandr Staruch, auf Telegram.

Raketeneinschläge meldete die Ukraine auch aus der Region Donezk, wo ein Mensch getötet und acht weitere verletzt worden sein sollen. Die Angaben der Kriegsparteien sind grundsätzlich kaum rasch und unabhängig zu verifizieren. Die Vereinten Nationen haben seit Kriegsbeginn mehr als 6.500 zivile Todesopfer registriert, darunter mehr als 400 Kinder. Die UN gehen aber von höheren Zahlen aus.

Selenskyj lobt Votum des Europaparlaments

Wegen der russischen Angriffe auf die Versorgung spricht die ukrainische Führung von Energieterror. Selenskyj hatte bereits am Dienstag erklärt, landesweit würden 4.000 sogenannte Stabilitätspunkte in Schulen und Verwaltungsgebäuden eingerichtet. Dort gebe es unter anderem Strom, mobile Kommunikation und Internet, Wärme, Wasser und Erste Hilfe.

"Russland feiert seine Einstufung als Terrorstaat mit neuem Raketenterror gegen die ukrainische Hauptstadt und andere Städte", schrieb der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba nach den Angriffen am Mittwoch auf Twitter. Das EU-Parlament hatte Russland kurz zuvor als staatlichen Unterstützer von Terrorismus verurteilt. Die verabschiedete Resolution fordert eine noch drastischere Beschränkung der diplomatischen Kontakte zu Russland und weitere Strafmaßnahmen wie ein Embargo gegen russische Diamanten. Präsident Selenskyj begrüßte den Beschluss. Rechtlich bindend ist dies aber nicht.

Klitschko: Schlimmster Winter seit dem Zweiten Weltkrieg

Kiews Bürgermeister Klitschko sagte der "Bild"-Zeitung (Mittwoch): "Das ist der schlimmste Winter seit dem Zweiten Weltkrieg." Er warf dem russischen Staatschef Wladimir Putin vor, durch Angriffe auf die zivile Infrastruktur noch mehr Ukrainer in die Flucht treiben zu wollen. "Aber das wird nicht passieren." Die Menschen würden nur noch entschlossener. Klitschko bat Deutschland, neben Waffen auch Generatoren, Schutzkleidung und humanitäre Güter zu schicken. Großbritannien unterstützt die Ukraine mit Hubschraubern, wie der Sender BBC berichtete.

Bodenkämpfe wurden wie in den Tagen zuvor vor allem aus dem Donbass im Osten der Ukraine gemeldet. Aus der Stadt Sewastopol auf der von Russland annektierten Halbinsel Krim gab es am Dienstagabend Berichte über einen Angriff ukrainischer Drohnen. Stadtchef Michail Raswoschajew teilte mit, zwei Drohnen seien abgeschossen worden. Sie hätten ein Strom- und Heizkraftwerk im Stadtteil Balaklawa angreifen sollen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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