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Waffenlieferung: Ukraine will diese Waffe von Deutschland


Überraschender Vorschlag
Diese Waffe will die Ukraine jetzt von Deutschland

Von t-online, cc

Aktualisiert am 31.05.2023Lesedauer: 3 Min.
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Kampfjet für die Ukraine? Aufnahmen zeigen die wendige F-16 in Aktion. (Quelle: t-online)
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Bislang hieß es, die Ukraine wolle lediglich die amerikanischen F-16. Doch nun macht der ukrainische Verteidigungsminister einen überraschenden Vorschlag.

Um ihren Luftraum adäquat vor russischen Angriffen schützen zu können, benötigt die Ukraine eine funktionierende Kampfjetflotte. Erst vor wenigen Tagen meldeten russische Stellen die Zerstörung fünf ukrainischer Kampfjets auf einer Luftwaffenbasis im Westen des Landes in der Region Chmelnizki. Damit gelang den russischen Invasoren ein schwerer Schlag gegen die ukrainische Luftverteidigung.

Klar ist deshalb: Die Ukraine braucht einsatzfähige Kampfjets, um ihren Luftraum und damit ihre Bevölkerung vor den russischen Marschflugkörpern schützen zu können. Hinzu kommt die Bedrohung durch von russischem Territorium abgefeuerte Shahed-Drohnen aus iranischer Produktion. Kiew braucht die Flugzeuge außerdem, um seine Gegenoffensive erfolgreich durchführen zu können. Nun unternahm der ukrainische Verteidigungsminister Olexij Resnikow einen weiteren Vorstoß in der Frage der Kampfjetlieferungen.

"Wenn Großbritannien und Deutschland ihre Kapazitäten beim Eurofighter zusammenlegen würden, wäre das ein wichtiger Schritt", sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe und der französischen "Ouest-France". Bislang konzentrierte sich die Diskussion über die Lieferung von Kampfflugzeugen stets auf die amerikanischen F-16. Die USA haben bereits zugesagt, ukrainische Piloten an diesem Waffensystem auszubilden. Eine Lieferung der Jets hingegen ist noch nicht beschlossen.

Ukraine wünscht sich breites Spektrum an Kampfjets

Die F-16 gilt als eines der modernsten Kampfflugzeuge, die derzeit in Gebrauch sind. Für die Ukraine würde die Lieferung dieses Typs einen Quantensprung bedeuten, denn die F-16 sind den russischen Jets laut westlichen Experten technologisch weit überlegen. Insbesondere hinsichtlich der Waffensysteme sei die F-16 den Maschinen russischen Typs "Jahrzehnte voraus", sagte General Philipp Breedlove dem Fachmagazin "Airandspace".

Bislang hat die Ukraine bereits einige Mig-29 aus den Beständen der polnischen und slowakischen Armee erhalten. Mit Maschinen aus westlicher Produktion könnte sie ihren Luftraum effektiver schützen. Der ukrainische Verteidigungsminister Resnikow setzt daher auf eine breite Koalition an Partnern, ähnlich wie bei der Lieferung von Panzern.

So erhielt die Ukraine als Kernmodell der Panzerlieferungen den deutschen Leopard 2, aber auch amerikanischen Abrams M-1 und den britischen Challenger. Genauso könnte man eine Kampfjet-Koalition mit dem Kernmodell F-16, Eurofightern und schwedischen Gripen-Jets bilden, erklärte der ukrainische Verteidigungsminister.

Deutschland und Großbritannien hatten Mitte des Monats ausgeschlossen, auf absehbare Zeit Kampfjets an die Ukraine zu liefern. Eurofighter, die im Bestand der Briten seien, seien nicht geeignet, erklärte der britische Verteidigungsminister Ben Wallace am 17. Mai bei einer Pressekonferenz mit Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) in Berlin. Kurzfristig entscheidender sei es, die Ukraine mit vergleichbaren Fähigkeiten auszustatten, wie sie Kampfjets leisten könnten, sagte er.

Wie viele der 138 Eurofighter sind einsatzbereit?

Ob und inwiefern die Bundeswehr allerdings überhaupt in der Lage wäre, Eurofighter an die Ukraine zu liefern, ist fraglich. Zwar bewirbt die Truppe den Kampfjet als hochmodernes und effektives Waffensystem, als "Rückgrat der deutschen Kampfflugzeugflotte", doch wie viele der 138 Jets im Bestand der Luftwaffe derzeit tatsächlich einsatzfähig sind, ist nicht bekannt.

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So kam es in den vergangenen Jahren immer wieder zu Berichten über die mangelnde Einsatzfähigkeit. Mal waren von 109 Flugzeugen nur 42 einsatzbereit, mal sorgten technische Mängel für Aufsehen. Der Eurofighter galt vielen daher schon als "Pannenflugzeug".

Die Bundeswehr versucht, Bedenken bezüglich der Verteidigungsbereitschaft ihrer Luftflotte zu zerstreuen. Oberstleutnant Jürgen Schumann teilte zu Beginn des Jahres in einem Podcast der Bundeswehr mit, man könne mit den Eurofightern sowohl den internationalen Verpflichtungen im Rahmen der Nato nachkommen (fünf Maschinen im Baltikum, sechs in Rumänien) als auch die Landesverteidigung gewährleisten. Für die "gesamte deutsche Luftraumüberwachung" stünden derzeit "acht Luftfahrzeuge bereit".

Was mit den anderen rund 120 Eurofightern ist, sagte Kampfjetpilot Schumann nicht. Lediglich, dass einige der Jets regelmäßige Wartungsintervalle bei der Industrie durchliefen.

Verwendete Quellen
  • nzz.de: Russische Luftangriffe gegen Kiew – jetzt kommen sie sogar am helllichten Tag (kostenpflichtig)
  • bundeswehr.de: Kampfjet Eurofighter
  • merkur.de: Kampfjet-Pilot erzählt: Wie viele Bundeswehr-Eurofighter den deutschen Luftraum schützen
  • airandspaceforces.com: How Can Ukraine Use the F-16? Retired USAF Generals and F-16 Pilots Explain. (englisch)
  • capital.de: Wie der Eurofighter zum Dauerdebakel geriet (kostenpflichtig)
  • youtube.com: Bundeswehr: Nachgefragt: Kampfjets überwachen Luftraum der NATO
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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