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Ukraine | Angriff auf Tschernihiw: Mindestens sieben Tote, 110 Verletzte


Angriff auf Universität
Selenskyj: "Das bedeutet es, neben einem Terrorstaat zu leben"

Von afp, dpa, cck

Aktualisiert am 19.08.2023Lesedauer: 3 Min.
1610373694Vergrößern des BildesDer ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj: "Ein gewöhnlicher Samstag, den Russland in einen Tag des Schmerzes und Verlustes verwandelt hat." (Quelle: Jonathan Nackstrand/AFP)
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Mitten im Zentrum der Stadt Tschernihiw ist ukrainischen Angaben zufolge eine russische Rakete eingeschlagen. Präsident Selenskyj sendet einen Appell in die Welt.

Bei einem Raketenangriff der russischen Armee auf die Stadt Tschernihiw in der Nordukraine sind nach ukrainischen Angaben mindestens sieben Menschen getötet worden. Weitere 110 Menschen seien verletzt worden, teilten die Behörden mit. Darunter sind auch mehrere Kinder.

Bei dem Beschuss von Tschernihiw sei eine Rakete mitten im Stadtzentrum eingeschlagen, gab der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj auf Telegram bekannt. Ein Platz, die Polytechnische Universität und ein Theater seien getroffen worden. "Ein gewöhnlicher Samstag, den Russland in einen Tag des Schmerzes und Verlustes verwandelt hat", schrieb er weiter.

"Ich fordere die Welt auf, dem russischen Terror die Stirn zu bieten"

Auf Twitter teilte er ein Video, das den Platz nach dem Angriff zeigen soll. "Das ist es, was es bedeutet, neben einem terroristischen Staat zu leben", schrieb er dazu. "Das ist es, wogegen wir die ganze Welt vereinen." Er sendete einen Appell in die Welt: "Ich fordere die Welt auf, dem russischen Terror die Stirn zu bieten. Geben Sie der Ukraine zusätzliche Mittel an die Hand, um Leben zu schützen. Wenn das Leben gewinnen soll, muss Russland diesen Krieg verlieren."

Journalisten der Nachrichtenagentur AFP vor Ort sahen Feuerwehrfahrzeuge vor dem beschädigten Gebäude der Taras-Tschewtschenko-Theater- und Musikakademie. Auch einige andere Gebäude in der Nähe wurden leicht beschädigt.

Der Gouverneur des Gebiets Tschernihiw, Wjatscheslaw Tschaus, schrieb, die Stadt sei ersten Erkenntnissen zufolge von einer ballistischen Rakete getroffen worden. Er rief die Bevölkerung auf, zunächst weiter in Schutzräumen zu bleiben.

Russland spricht von Angriff auf Soldaten

Die russische Armee erklärte derweil, 150 ukrainische Soldaten "eliminiert" zu haben, die versucht hätten, den Fluss Dnipro zu überqueren und auf russisch besetztes Gebiet zu gelangen. Das russische Militär habe die "feindliche" Einheit "besiegt", teilte das Militär mit. Überprüfbar sind diese Angaben derzeit nicht.

Die ukrainischen Streitkräfte versuchen derzeit am Fluss Dnipro, Frontlinie im Süden des Landes, in die Verteidigungsanlagen Moskaus einzudringen. Am Freitag hatte Moskau erklärt, "Sabotage"-Gruppen seien rund um den Fluss im Einsatz gewesen.

Tschernihiw liegt rund 150 Kilometer nördlich von Kiew in Richtung der Grenze zum mit Russland verbündeten Belarus. Russische Streitkräfte waren durch Tschernihiw marschiert, als sie im Februar 2022 ihre Invasion in die Ukraine begonnen hatten, und wurden dann von ukrainischen Kräften zurückgedrängt. Seitdem blieb der Norden der Ukraine weitgehend von heftigen Kämpfen wie im Osten und im Süden des Landes verschont.

Kreml: Putin traf Generäle

Der Angriff ereignete sich nur kurz nachdem der Kreml bekannt gegeben hatte, dass der russische Präsident Wladimir Putin die für die russische Militäroffensive zuständigen Generälen im Süden Russlands treffe. Putin habe ein Treffen im Hauptquartier der "militärischen Spezialoperation" in Rostow am Don abgehalten, teilte der Kreml am Samstagmorgen mit.

Der Kreml-Chef habe sich Berichte des russischen Generalstabschefs Waleri Gerassimow, von Kommandeuren und anderen hochrangigen Beamten angehört. Der Kreml machte keine Angaben zum Zeitpunkt des Treffens. Von staatlichen Medien verbreitete Aufnahmen deuteten darauf hin, dass es in der Nacht stattfand.

Selenskyj traf unterdessen mit seiner Frau Olena zu einem Besuch in Schweden ein. Er werde Gespräche mit der Regierung, politischen Parteien und der schwedischen Königsfamilie führen, schrieb Selenskyj im vormals Twitter genannten Onlinedienst X. Dabei werde es vor allem um "Partnerschaft, Verteidigungszusammenarbeit, EU-Integration und gemeinsame euro-atlantische Sicherheit" gehen. Der schwedische Ministerpräsident Ulf Kristersson empfing Selenskyj in seinem Sommerhaus in Harpsund südwestlich von Stockholm.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagenturen afp und dpa
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