Newsblog zum Ukraine-Krieg Moskau meldet strategischen Vorstoß in der Zentralukraine

Russland meldet Geländegewinne in für die Ukraine wichtiger Region. Ukrainische Drohnen behindern den Flugverkehr in Russland. Alle Entwicklungen im Newsblog.
Montag, 7. Juli
Putins Ex-Minister tot aufgefunden
Wladimir Putin hat am Montag seinen Verkehrsminister Roman Starowoit entlassen. Kurz darauf wurde der Politiker tot aufgefunden. Über die Gründe wird nur spekuliert. Mehr dazu lesen Sie hier.
Russland meldet erste Einnahme eines Dorfes in der Zentralukraine
Die russische Armee hat am Montag erstmals die Einnahme eines Dorfes in der zentralukrainischen Region Dnipropetrowsk gemeldet. "Die Ortschaft Datschnoje in der Region Dnipropetrowsk ist befreit worden", erklärte die Armee. Erstmals seit Beginn der russischen Militäroffensive im Februar 2022 hat Russland damit nach eigenen Angaben eine Ortschaft in dieser Verwaltungsregion im Zentrum der Ukraine unter Kontrolle gebracht.
Die Angaben beider Seiten über Geländegewinne können von unabhängiger Seite kaum überprüft werden. Noch am Sonntag hatte eine ukrainische Einheit erklärt, Datschnoje weiter "unter Kontrolle" zu haben. Der ukrainische Generalstab erklärte am Montagmorgen, die eigenen Truppen hätten am Vortag russische Angriffe "im Umkreis" von Datschnoje zurückgeschlagen.
Dnipropetrowsk ist ein wichtiges Bergbau- und Industriezentrum der Ukraine. Tiefere russische Vorstöße in die Region könnten ernste Folgen für die angeschlagene Armee und Wirtschaft der Ukraine haben. Vor Beginn der russischen Offensive im Februar 2022 lebten rund drei Millionen Menschen in der Region, davon etwa eine Million in der Regionalhauptstadt Dnipro, die regelmäßig Ziel tödlicher russischer Drohnen- und Raketenangriffe ist.
Ukraine: 23 Verletzte nach Angriff auf Charkiw – darunter Kinder
Bei einem russischen Drohnenangriff auf Charkiw im Nordosten der Ukraine sind ukrainischen Angaben zufolge 23 Menschen verletzt worden. Darunter seien mindestens drei Kinder, teilten die ukrainischen Behörden mit. Zudem seien Wohnungen und ein Kindergarten beschädigt worden. Das volle Ausmaß des Angriffs ist noch nicht bekannt. Eine Stellungnahme aus Moskau lag zunächst nicht vor.
Sonntag, 6. Juli
Ukraine: Russland greift mit 1.275 Kampfdrohnen an
Russische Angreifer und ukrainische Verteidiger haben sich an den Frontabschnitten im Osten der Ukraine erneut schwere Gefechte geliefert. Wie der ukrainische Generalstab am Abend mitteilte, seien im Tagesverlauf insgesamt 149 russische Angriffe gemeldet worden. Die Angriffe seien von 1.275 Kampfdrohnen und 61 Angriffen russischer Kampfflugzeuge unterstützt worden. Die Angaben konnten nicht von unabhängiger Seite bestätigt werden.
Die meisten und schwersten Kämpfe wurden einmal mehr aus der Umgebung der Stadt Pokrowsk gemeldet. Dort seien russische Soldaten zu 40 Angriffen angetreten, teilte die Generalität in Kiew mit. Die Attacken seien abgewehrt worden, hieß es. Dabei wurden 117 russische Soldaten getötet oder verwundet Auch diese Angaben konnten nicht geprüft werden.
Verminung der Nato-Ostflanke: Diese Strategie könnte sich noch rächen
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Ukrainische Drohnen stören Flugverkehr über Russland
Die ukrainischen Streitkräfte haben mit mehreren Drohnen den Flugverkehr in Teilen Russlands kräftig gestört. Nach dem Flughafen Pulkowo bei St. Petersburg wurde auch der Flugverkehr am größten Moskauer Flughafen Scheremetjewo vorübergehend eingestellt, wie die staatliche Nachrichtenagentur Tass meldete. Auch bei Kirow, knapp 800 Kilometer nordöstlich von Moskau, kam der Flugverkehr vorübergehend zum Erliegen.
Nach Angaben des Moskauer Bürgermeisters Sergej Sobjanin wurden sechs ukrainische Drohnen beim Anflug auf die russische Hauptstadt abgeschossen. Ähnliches wurde auch aus Kaluga gemeldet; dort wurden nach offizieller Darstellung sieben Drohnen zerstört. Bei St. Petersburg seien zwei Drohnen von der Flugabwehr getroffen worden. Über weitere Auswirkungen wie mögliche Treffer durch die ukrainischen Drohnen machte Russland keine Angaben.
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- Eigene Recherche
- Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa, AFP und Reuters