Ein Hersteller ist im Matratzen-Test nicht zu schlagen
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Die Stiftung Warentest prüft regelmäßig Matratzen für gesunden und erholsamen Schlaf. Im neuen Wendematratzen-Test liegt ein bekannter Hersteller wieder ganz vorn.
Das Wichtigste im Überblick
- Wendematratzen im Test: So prüft die Stiftung Warentest
- Testsieger bei den Schaumstoffmatratzen: Wendematratze von Emma
- Testsieger bei den Federkernmatratzen: Wendematratze von Hn8
- Preistipp auf Rang 2: Wendematratze von Sun Garden
- Tipp für Allergiker: Wendematratze von Beco
- Wissenswertes zu Wendematratzen
Regelmäßig untersucht die Stiftung Warentest verschiedene Matratzen hinsichtlich ihrer Liegeeigenschaften und Haltbarkeit und unterstützt Käufer so bei der Wahl des richtigen Modells für angenehmen Schlaf. Für die "test"-Ausgabe 03/2023 haben die Prüfer nun sieben Duo- beziehungsweise Wendematratzen untersucht - mit erfreulichen Testergebnissen: Sechs der sieben Modelle sind "gut" und eine alte Bekannte wird Testsiegerin. Wir stellen die Ergebnisse und Sieger des Wendematratzen-Tests genauer vor.
Wendematratzen im Test: So prüft die Stiftung Warentest
Insgesamt sieben Wendematratzen in der Größe 90 mal 200 Zentimeter und mit zwei Seiten mit verschiedenen Härtegraden hat die Stiftung Warentest unter die Lupe genommen. Darunter sind fünf Schaumstoffmatratzen von Herstellern wie Emma, Breckle Weida und Beco sowie zwei Federkernmatratzen von Hn8 und f.a.n.
Geprüft wird nach dem bekannten Testverfahren der Stiftung Warentest: Wichtig sind den Prüfern dabei vor allem die Liegeeigenschaften – bei den Wendematratzen fließen sie auf beiden Seiten zu gleichen Teilen in die Gesamtnote ein. Dasselbe gilt für die Haltbarkeit. Doch auch der Bezug, die Handhabung sowie die Deklaration und Gesundheit und Umwelteigenschaften werden berücksichtigt
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Die Ergebnisse des Wendematratzen-Tests im Überblick
Erfreulicherweise schneiden sechs der sieben Wendematratzen im Test mit guten Gesamtnoten ab. Selbst das preiswerteste Modell, eine Schaumstoffmatratze von Lidl, erreicht immerhin ein "Befriedigend".
Ganz vorn landet mit dem "test"-Qualitätsurteil "gut (1,7)" die Schaumstoffmatratze Emma 25 Flip. Der Hersteller sichert sich so erneut den Testsieg. Bei den Federkernmatratzen schneiden die Sleep Balance TFK von Hn8 mit der Note "gut (2,0)" am besten ab.
Mit "gut (1,9)" landet die vergleichsweise günstige Memovita V880 von Sun Garden auf dem zweiten Platz unter den Schaumstoffmatratzen. Ebenfalls "gut" sind die geprüften Duomatratzen von Breckle Weida, Beco und f.a.n.
Alle Ergebnisse des Wendematratzen-Tests lesen Sie in der "test"-Ausgabe 03/2023 der Stiftung Warentest.
Testsieger bei den Schaumstoffmatratzen: Wendematratze von Emma
Das Testergebnis: Mit der Gesamtnote "gut (1,7)" ist die Duomatratze von Emma klare Testsiegerin. Sie überzeugt die Prüfer auf beiden Seiten mit den besten Liegeeigenschaften und der besten Haltbarkeit aller Wendematratzen im Test. Sie bietet für alle Schlaftypen und sowohl in Seiten- als auch in Rückenlage gute Abstützeigenschaften. Auch in puncto Gesundheit und Umwelt gehört die Schaumstoffmatratze zu den besten.
Produktdetails: Die Schaumstoffmatratze von Emma hat fünf Liegezonen und ist auf einer Seite weich (H2) und auf der anderen mittelhart (H3). Die verschiedenen Schaumschichten sorgen für Punktelastizität und hohen Komfort für alle Schlaftypen.
Der Bezug der Wendematratze ist für ein gutes Schlafklima atmungsaktiv und kann zum Waschen mit bis zu 40 Grad Celsius dank Reißverschluss leicht abgenommen werden. Griffe an den Seiten erleichtern das Umdrehen der Emma-Matratze.
Gut zu wissen: Die Matratze gibt es auch in 140 mal 200 Zentimeter Größe. Der Hersteller gibt zehn Jahre Garantie auf den Matratzenkern und die Haltbarkeit. Außerdem können Sie die Wendematratze 100 Nächte sorglos probeschlafen.
Testsieger bei den Federkernmatratzen: Wendematratze von Hn8
Das Testergebnis: Mit dem "test"-Qualitätsurteil "gut (2,0)" ist das Modell von Hn8 die beste Federkernmatratze im Test. Auch sie eignet sich gut für alle Schlaftypen, lediglich Rückenschläfer des H-Typs liegen auf der weicheren Seite (H3) minimal schlechter. Besonders positiv fallen bei der Wendematratze im Test die Haltbarkeit, der Bezug sowie die Punkte Gesundheit und Umwelt auf.
Produktdetails: Die Taschenfederkernmatratze aus Deutschland hat sieben Liegezonen und auf einer Seite den Härtegrad H3 (fest) und auf der anderen den Härtegrad H4 (extra fest). Ihr Raumgewicht beträgt 40 Kilogramm pro Kubikmeter, was sie als langlebig und hochwertig auszeichnet.
Der atmungsaktive Doppeltuchbezug ermöglicht laut Hersteller eine sehr gute Feuchtigkeitsregulierung und stellt gemeinsam mit dem Klimaband ein angenehmes Schlafklima sicher. Er kann bei 40 Grad Celsius gewaschen werden.
Gut zu wissen: Die Wendematratze ist auch mit den Härtegraden H2/H3 verfügbar. Außerdem gibt es sie in sieben verschiedenen Größen. Sie kann 90 Tage probegelegen werden.
Preistipp auf Rang 2: Wendematratze von Sun Garden
Das Testergebnis: Die Duomatratze von Sun Garden erreicht die Gesamtnote "gut (1,9)" und landet damit auf dem zweiten Platz unter den Schaumstoffmatratzen. Sie schneidet bei der Handhabung sogar besser ab als die Testsieger. Dafür sind ihre Komforteigenschaften etwas schlechter und sie eignet sich weniger für Seitenschläfer des H-Typs. Dennoch sind die Liegeeigenschaften auf beiden Seiten der Matratze "gut".
Produktdetails: Die Sieben-Zonen-Matratze aus Memory- und Komfortschaum hat auf einer Seite den Härtegrad H3 und ist auf der anderen Seite etwas härter. Ihr Raumgewicht beträgt 40 Kilogramm pro Kubikmeter, was für Qualität und Langlebigkeit spricht.
Der Bezug ist mit einem umlaufenden Reißverschluss ausgestattet und bei bis zu 40 Grad Celsius waschbar. Er ist beidseitig mit Klimafaser versteppt, was das Schlafklima verbessert.
Von Vorteil bei dieser Wendematratze ist auch der geringe Preis im Vergleich zu anderen empfehlenswerten Modellen.
Gut zu wissen: Der Hersteller gibt drei Jahre Garantie auf seine Matratze und lässt sie in umweltfreundlichen, sicheren und sozialverträglichen Betrieben produzieren. Die Wendematratze gibt es auch für 140 Zentimeter breite Betten.
Tipp für Allergiker: Wendematratze von Beco
Das Testergebnis: Die Wendematratze von Beco landet im Test mit der Gesamtnote "gut (2,3)" auf dem vierten Platz unter den Schaumstoffmatratzen. Sie hat im Vergleich etwas schlechtere Liegeeigenschaften – Abstriche müssen auch bei diesem Modell H-Typen in Kauf nehmen. Auf der mittelfesten Seite (H3) reicht es deshalb nur für ein "Befriedigend". Alle anderen Testpunkte bewertet die Stiftung Warentest mit "gut" oder "sehr gut".
Produktdetails: Wie die Matratzen von Sun Garden und Hn8 hat die Komfortschaummatraze sieben verschiedene Liegezonen für optimale Abstützeigenschaften, vor allem im Schulter- und Beckenbereich. Während eine Seite mittelfest (H3) ist, ist die andere fest (H4).
Der Bezug ist dank der versteppten Klimafaser atmungsaktiv. Außerdem weist die Matratze laut Beco gute Ventilation auf, was das Schlafklima verbessert. Da der Bezug bei bis zu 60 Grad Celsius waschbar ist, ist diese Wendematratze auch besonders für Hausstauballergiker geeignet.
Gut zu wissen: Die Duomatratze von Beco gibt es in insgesamt acht verschiedenen Größen und auch in einer weicheren Variante, die 2021 bei der Zeitschrift "Haus & Garten Test" mit der Note "sehr gut (1,3)" zum Testsieger erklärt wurde.
Unser Fazit zum Wendematratzen-Test: Ein Hersteller ist nicht zu schlagen
Eine alte Bekannte wird Testsiegerin: Hersteller Emma erreicht mit der 25 Flip wieder den ersten Platz bei Stiftung Warentest. Da sie für alle Schlaftypen die besten Liegeeigenschaften bietet, ist sie uneingeschränkt zu empfehlen. Wer statt der Schaumstoff- eine Federkernmatratze bevorzugt, greift den Prüfern zufolge am besten zur Wendematratze von Hn8.
Wissenswertes zu Wendematratzen
Was sind die Vor- und Nachteile von Wendematratzen?
Bei einer Wendematratze erhalten Sie zwei verschiedene Liegeflächen mit nur einem Kauf. Das kann gerade beim Onlineshopping von Vorteil sein, wo Sie die Matratze nicht vorher probeliegen können: Ist die eine Seite zu hart oder weich, bietet die andere Seite womöglich den höheren Komfort.
Praktisch sind Duomatratzen auch für Gäste, die verschiedene Vorlieben haben können. Zudem verändert sich unter Umständen das eigene Schlafverhalten, sodass ein anderer Härtegrad besser passt. Auch beim Weitergeben an Familie oder Freunde kann die Flexibilität ein Pluspunkt sein.
Ein Nachteil ist jedoch, dass man die Matratze nicht aus hygienischen Gründen und zur gleichmäßigen Abnutzung regelmäßig umdrehen kann. So wird in den meisten Fällen eine Seite deutlich stärker beansprucht, was die Haltbarkeit begrenzen kann.
Worauf sollte bei der Wahl einer Matratze geachtet werden?
Beim Kauf einer neuen Matratze sollte man neben der passenden Größe und dem Preis folgende Punkte berücksichtigen:
- Matratzenart: Sie haben die Wahl zwischen Schaumstoff-, Federkern- oder Latexmatratzen. Außerdem können Sie sich zwischen Matratzen mit demselben Härtegrad auf beiden Seiten oder einer sogenannten Duo- oder Wendematratze entscheiden.
- Härtegrad: Der Härtegrad gibt an, wie weich oder fest eine Liegeseite der Matratze ist. Er gibt jedoch keine Auskunft darüber, ob eine Matratze gut abstützt, sondern spielt eher für den persönlichen Komfort eine Rolle.
- Über die Abstützeigenschaften einer Matratze informiert stattdessen die Punktelastizität. Eine punktelastische Matratze gibt nur an den Stellen nach, an denen Druck auf sie ausgeübt wird, der Rest des Körpers wird gut gestützt. Das sorgt für gesunden Schlaf durch die korrekte Lagerung der Wirbelsäule. Generell ist eine Matratze umso punktelastischer, je höher ihr Raumgewicht ist.
- Das Raumgewicht sagt etwas über die Qualität einer Matratze aus und wird in Kilogramm pro Kubikmeter angegeben, wobei die Einheit oft weggelassen wird. Ein geringes Raumgewicht steht für gute Atmungsaktivität, aber auch für eine geringere Rückstellkraft und Lebensdauer. Ab einem Raumgewicht von 40 gilt eine Matratze als langlebig und hochwertig.
- Liegezonen: Die meisten Matratzen haben mehrere Zonen, in denen der Körper unterschiedlich gut gestützt wird. Je nach Schlaftyp müssen andere Liegezonen gut gestützt werden.
- Bezug: Für ein gutes Schlafklima ist das richtige Material entscheidend. Außerdem sollte man Bezüge zu Hause problemlos waschen können, vor allem wenn man Allergiker ist. Knötchenbildung (das sogenannte Pilling) sollte dabei nicht auftreten.
- Griffe erleichtern die Handhabung. Mit ihnen kann eine Matratze leicht bewegt und auch gewendet werden, was vor allem bei Duo- beziehungsweise Wendematratzen von Vorteil ist.
Was für Schlaftypen gibt es?
Menschen sind unterschiedlich gebaut und schlafen in verschiedenen Positionen (Seite, Rücken, Bauch). Die Prüfer der Stiftung Warentest untersuchen Matratzen in ihren Tests daher mit Personen mit verschiedenem Körperbau. Unterschieden werden dabei vier sogenannte HEIA-Typen:
- H-Typen sind relativ groß und kompakt gebaut. Sie sinken im Schulter- und Bauchbereich stark ein. Bei ihnen ist es wichtig, dass eine Matratze in der Körpermitte gut stützt.
- E-Typen sind ebenfalls relativ groß und eher schwer. Bei ihnen verteilt sich das Gewicht im Liegen recht gleichmäßig auf den Schulter-, Bauch- und Beckenbereich, was die Matratzenwahl etwas leichter macht.
- I-Typen sind eher kleine und leichte Menschen. Punkte, an denen sich im Liegen viel Gewicht konzentriert, spielen deshalb eine kleinere Rolle, was bei der Entscheidung für eine Matratze Vorteile bietet.
- A-Typen haben schmale Schultern und den Körperschwerpunkt im Beckenbereich. Seitlich liegen sie meist besser, Rückenschläfer dieses Typs sollten aufpassen, dass durch die Matratze im Schlaf kein Hohlkreuz entsteht.
Zusätzlich prüft die Stiftung Warentest die Liegeeigenschaften einer Matratze für jeden HEIA-Typ sowohl in Seiten- als auch in Rückenlage. Seiten- und Rückenschläfer machen bis zu 90 Prozent aller Schlaftypen aus. Bauchschläfer sind daher in der Minderheit und werden in den Matratzen-Tests bisher nicht berücksichtigt.
Wie lange sind Matratzen haltbar?
Die Stiftung Warentest empfiehlt, Matratzen nach acht bis zehn Jahren auszuwechseln. Das liegt vor allem an der Hygiene, da Matratzen während des Schlafs Schweiß aufnehmen. Je nach Matratzenart kann die Haltbarkeit jedoch variieren. So neigten etwa vor allem Kaltschaummatratzen mit der Zeit zur Kuhlenbildung, die bei Latexmatratzen kaum auftrete.
- Die Ergebnisse des Wendematratzen-Tests der Stiftung Warentest
- Eigene Recherche