Mini-HiFi-Anlagen im Test: Guter Sound zum kleinen Preis
FΓΌr diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfΓ€ltig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.
Eine gute Stereoanlage verwandelt das Wohnzimmer in einen Partykeller oder verstΓ€rkt den Klang des Fernsehers zum Kino-Sound. Doch gilt das auch bei kleinen Lautsprechern? Die Stiftung Warentest hat Anfang des Jahres 15 Mini-HiFi-Anlagen untersucht.
Das Wichtigste im Γberblick
- Stiftung Warentest: So wurde getestet
- Mini-HiFi-Anlagen im Test: die Testergebnisse im Γberblick
- Der Testsieger: Grundig CMS 5000 BT DAB+ Web
- Die Zweitplatzierte: Denon CEOL N10
- Der Preis-Leistungs-Tipp: Auna Connect System S
- Die beste nicht netzwerkfΓ€higen Mini-HiFi-Anlage: Panasonic SC-PMX94EG
- Wichtige Fragen zu Mini-HiFi-Anlagen
- Was ist DAB+?
Gleich vorweg: Der Test von Mini-HiFi-Anlagen fΓ€llt erstaunlich positiv aus. Fast alle untersuchten Modelle sind empfehlenswert. Positiv ist vor allem, dass eine gute Kompaktanlage nicht teuer sein muss: Der Testsieger ist fΓΌr weit unter 300 Euro zu haben. Das gΓΌnstigste Modell mit sehr gutem Klang kostet inzwischen unter 150 Euro. Wir stellen die Ergebnisse von Stiftung Warentest vor und zeigen die Testsieger.
Stiftung Warentest: So wurde getestet
Die Stiftung Warentest hat fΓΌr die "test"-Ausgabe 1/2021 15 Mini-HiFi-Anlagen untersucht, darunter vier netzwerkfΓ€hige Modelle. Die kompakten Stereoanlagen sind alle mit CD-Spieler, UKW-Radio und separaten Lautsprecherboxen ausgestattet. 14 GerΓ€te kΓΆnnen auch Digitalradio DAB+ empfangen, vier kΓΆnnen via WLAN mit einem Netzwerk verbunden werden, eines auch per LAN-Kabel.
FΓΌr die Bewertung haben die PrΓΌfer den Ton (55 Prozent der Gesamtnote) untersucht und dabei den Klang anhand von Sprach- und Musikbeispielen, die BetriebsgerΓ€usche und die maximale LautstΓ€rke berΓΌcksichtigt. Daneben flossen die Handhabung (30 Prozent), die Vielseitigkeit (10 Prozent) sowie der Stromverbrauch (5 Prozent) mit in die Bewertung ein. Auch das Datensendeverhalten der zu den Kompaktanlagen gehΓΆrenden Apps wurde unter die Lupe genommen.
Mini-HiFi-Anlagen im Test: die Testergebnisse im Γberblick
Die Ergebnisse der Untersuchung von Stiftung Warentest sind erfreulich: Elf der getesteten Mini-HiFi-Anlagen im Test sind gut, eine sogar sehr gut. Drei sind immerhin befriedigend, sodass kein Modell durchfΓ€llt.
Dabei ΓΌberzeugen nicht nur die starken Audiomarken Panasonic, Denon und Yamaha, sondern auch europΓ€ische Hersteller wie Auna oder Technisat. Von Grundig kommt mit dem "test"-QualitΓ€tsurteil "Sehr Gut (1,5)" sogar der klare Testsieger.
Der Testsieger: Grundig CMS 5000 BT DAB+ Web
Als einzige Mini-HiFi-Anlage im Test schneidet das Modell von Grundig mit einer "sehr guten (1,5)" Gesamtnote ab und ist damit klarer Testsieger. Die Kompaktanlage ΓΌberzeugt beim Klang mit der besten Teilnote im Testbericht: Die Stiftung Warentest vergibt ein "Sehr Gut (1,3)" fΓΌr den HΓΆrtest, die leisen BetriebsgerΓ€usche und die maximale LautstΓ€rke von 93 Dezibel.
Das verdankt die Anlage unter anderem den vergleichsweise groΓen Lautsprechern, deren GehΓ€use 22 x 33 x 28 Zentimeter groΓ ist. Praktisch ist das 2,4 Zoll groΓe Farbdisplay mit drei Helligkeitsstufen fΓΌr eine einfache und intuitive Bedienung. Auch die Steuerung ΓΌber die Fernbedienung funktioniert laut Stiftung Warentest sehr gut.
Mit der Stereoanlage mit Drei-Wege-Lautsprechersystem kann Radio ΓΌber UKW, DAB+ oder das Internet (WLAN) empfangen werden. Auch ein CD-Player ist vorhanden und das GerΓ€t kann via Bluetooth etwa mit dem Smartphone verbunden werden, um Playlists abzuspielen. Eine eigene App bringt Grundig zwar nicht mit, empfiehlt jedoch Spotify als Streamingdienst fΓΌr seine Anlage.
Die Ausstattung der Mini-HiFi-Anlage des Herstellers mit deutschen Wurzeln umfasst einen KopfhΓΆrerausgang, einen analogen Eingang und einen Timer. Einziger Nachteil: Eine AnschlussmΓΆglichkeit fΓΌr ein optisches Digitalkabel fehlt.
Die Zweitplatzierte: Denon CEOL N10
Auf dem zweiten Platz landet mit dem "test"-QualitΓ€tsurteil "Gut (1,8)" die Mini-HiFi-Anlage von Denon. Auch ihr Klang ist sehr gut, die maximale LautstΓ€rke ist jedoch mit 86 Dezibel geringer als beim Modell von Grundig. Im Vergleich zum Testsieger kann auΓerdem kein digitales Radio ΓΌber DAB+ empfangen werden. Γbers Internet und UKW ist es jedoch mΓΆglich.
Als einzige Kompaktanlage im Test kann die CEOL N10 nicht nur via WLAN, sondern auch ΓΌber LAN ins Netzwerk eingebunden werden. Sie kann auΓerdem ΓΌber USB, Bluetooth und AirPlay 2 Musik in den Formaten WMA und MP3 abspielen. Ein CD-Laufwerk ist ebenfalls vorhanden. Positiv bemerken die PrΓΌfer das unkritische Datensendeverhalten der App von Denon, andere Streamingdienste kΓΆnnen natΓΌrlich ebenfalls genutzt werden.
Auch die Handhabung und die Fernbedienung gefallen den Testern. Praktisch ist zudem die Ausstattung mit einem analogen und zwei digital-optischen EingΓ€ngen, einem abschaltbaren Display mit vier Helligkeitsstufen sowie einem Timer und einem KopfhΓΆrerausgang.
Negativ fΓ€llt hingegen der vergleichsweise hohe Stromverbrauch auf: Im Betrieb nimmt die Stereoanlage 16 Watt auf, im Netzwerk-Stand-by 3,6 Watt. Das ist deutlich mehr als die Mini-HiFi-Anlage von Grundig benΓΆtigt (7,7 und 1 Watt). Deutlich geringer fΓ€llt der Verbrauch mit 0,4 Watt im normalen Stand-by aus (Grundig: 0,9 Watt).
Der Preis-Leistungs-Tipp: Auna Connect System S
Deutlich gΓΌnstiger als die GerΓ€te auf Platz eins und zwei ist mit unter 150 Euro die drittplatzierte Mini-HiFi-Anlage von Auna. Sie punktet im Test mit durchweg guten Noten und erreicht das "test"-QualitΓ€tsurteil "Gut (1,9)". Ihr Klang ist gut, die maximale LautstΓ€rke liegt bei 80 Dezibel.
Auch die Steuerung direkt am GerΓ€t oder mit der Fernbedienung ist laut Stiftung Warentest gut. Das ΓΌbersichtliche 2,4-Zoll-TFT-Farbdisplay mit HCC-Technologie hilft dabei nicht nur bei der Bedienung, sondern zeigt auch Radio-Infotexte, Musiktitel, Uhr- oder Alarmzeiten an. Auch der Bedienkomfort ΓΌber die eigene App wird gelobt, allerdings versendet sie fΓΌr ihre Funktion unnΓΆtige Daten, wie die PrΓΌfer kritisch bemerken.
Die Kompaktanlage made in Germany empfΓ€ngt Radio ΓΌber UKW, DAB+ und das Internet. Auch die KonnektivitΓ€t via Bluetooth und USB ist gegeben. Zudem ist natΓΌrlich ein CD-Player vorhanden, der auch CDs im Format MP3 wiedergeben kann.
Die Stereoanlage des Berliner Herstellers Auna hat dieselbe Ausstattung wie das Modell von Grundig, sie und ihre Lautsprecherboxen sind allerdings kleiner und nehmen so etwas weniger Raum ein. Auch der Stromverbrauch liegt bei beiden GerΓ€ten im selben Bereich.
Die beste nicht netzwerkfΓ€higen Mini-HiFi-Anlage: Panasonic SC-PMX94EG
Von den elf getesteten Kompaktanlagen, die nicht netzwerkfΓ€hig sind, schneiden im Test erfreulicherweise acht mit guten Noten ab. Die anderen drei Stereoanlagen erreichen immerhin ein Befriedigend. Mit dem "test"-QualitΓ€tsurteil "Gut (1,9)" liegen Modelle von Panasonic, Technisat und Yamaha vor GerΓ€ten der Hersteller Grundig, LG und Kenwood.
Zu den drei besten Mini-HiFi-Anlagen im Test, die nicht netzwerkfΓ€hig sind, gehΓΆrt dieses Modell von Panasonic. Mit gutem Klang bei maximal 90 Dezibel und guter Handhabung erreicht es die Gesamtnote "Gut (1,9)". Der Stromverbrauch ist sogar sehr gut.
Die Ausstattung ΓΌberzeugt mit dem klaren Display mit zwei Helligkeitsstufen, zwei analogen und einem digital-optischen Eingang, einer Buchse fΓΌr KopfhΓΆrer und einem Timer. Die Fernbedienung gefΓ€llt den PrΓΌfern sehr gut.
Radio kann bei diesem GerΓ€t klassisch ΓΌber UKW oder ΓΌber DAB+ gehΓΆrt werden. Die Wiedergabe von CDs ist genauso mΓΆglich wie das Streaming via App, Bluetooth oder USB von Speichermedien und Smartphones. Das Datensendeverhalten der App von Panasonic sieht die Stiftung Warentest jedoch genauso kritisch wie das bei Konkurrent Auna.
Fazit
Stiftung Warentest zieht ein erfreuliches Fazit nach ihrem Test der Mini-HiFi-Anlagen: Fast alle untersuchten Modelle schneiden mit guten Noten ab und sind damit empfehlenswert. Hervorzuheben ist dabei natΓΌrlich der sehr gute Testsieger CMS 5000 BT DAB+ Web von Grundig. Wer bei seiner Kompaktanlage auf eine Netzwerkanbindung verzichten kann, ist mit der Panasonic SC-PMX94EG gut beraten. Unser Preis-Leistungs-Tipp ist die toll ausgestattete Stereoanlage Connect System S von Auna aus Berlin.
Wichtige Fragen zu Mini-HiFi-Anlagen
Welche Vor- und Nachteile haben Mini-HiFi-Anlagen?
Im Vergleich zur klassischen Stereoanlage haben Mini-HiFi-Anlagen den Vorteil, dass sie deutlich kleiner sind und damit weniger Raum einnehmen. So passen sie auch in kleine Wohnungen.
Ein weiteres Plus ist der hΓ€ufig niedrigere Preis bei einer Γ€hnlich guten Ausstattung und FunktionalitΓ€t: In der Regel handelt es sich um moderne Drei-Wege-Systeme aus GerΓ€t und zwei Lautsprechern mit vergleichsweise kleinen GehΓ€usen. Der Nachteil daran: Kleine Boxen sparen Platz, sind aber oft leiser als groΓe. Wie der Test von Stiftung Warentest zeigt, kΓΆnnen jedoch auch Mini-HiFi-Anlagen sehr guten Sound liefern.
Welche Komponenten sollte eine Stereoanlage haben?
Die wichtigsten Komponenten beziehungsweise Funktionen einer HiFi-Anlage sind
- gute Lautsprecherboxen, ggf. mit Subwoofer
- Radio via UKW, DAB+ und/oder Internet
- CD-Player zur Wiedergabe von klassischen oder MP3-CDs
- AnschlΓΌsse: KopfhΓΆrer-Buxe, analoge und digitale EingΓ€nge, USB
- KonnektivitΓ€t: Bluetooth, App, WLAN
Nicht alle Komponenten mΓΌssen vorhanden sein, es kommt dabei vor allem auf den eigenen Bedarf an. Interessant kΓΆnnen fΓΌr Fans traditioneller Wiedergabemedien auch ein Kassettendeck und ein Plattenspieler sein.
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Was ist DAB+?
DAB steht fΓΌr Digital Audio Broadcasting, also fΓΌrs digitale Radio. Es lΓΆst den Rundfunkstandard UKW ab: Ab 21.12.2020 gilt die Digitalradiopflicht fΓΌr Neuwagen und stationΓ€re GerΓ€te. GegenΓΌber UKW bietet es zahlreiche Vorteile: Auf die lΓ€stige Suche von Frequenzen kann verzichtet werden und das Radio rauscht nicht. FΓΌr die Verwendung wird kein Internet benΓΆtigt, DAB+ kann daher ΓΌberall genutzt werden.