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Waschmaschinen im Test: Günstige Frontlader fallen im Dauertest durch



























Schmutzige Wäsche schnell waschen, empfindliche Stoffe schonen und dabei wenig Energie verbrauchen: Die Ansprüche an Waschmaschinen sind hoch. Saubere Wäsche liefern alle. Doch mehrere günstige Modelle fielen im Dauertest von Stiftung Warentest durch.
Das Wichtigste im Überblick
Im Waschmaschinen-Test der Stiftung Warentest wurden 16 Waschmaschinen mit einem Fassungsvermögen zwischen sieben und neun Kilogramm Wäsche genauestens untersucht. Der Testaufbau hat sich in den letzten Jahren ebenso wie das Energielabel immer weiter entwickelt. Seit der Einführung der neuen Effizienzklassen erreichen nur wenige Waschmaschinen die neue beste Klasse A, unter anderem der energiesparende Testsieger von Miele. Den ersten Platz teilte er sich mit zwei weiteren Modellen, wie dem Testsieger von Siemens (baugleich mit Bosch), der mit einem besonders guten Preis-Leistungs-Verhältnis überzeugt. Wir zeigen vier "gut" getestete Waschmaschinen im Vergleich.
So testet die Stiftung Warentest
16 neue Waschmaschinen von Bosch, Siemens, LG, AEG, Beko, Gorenje, Bauknecht und Privileg sind im Waschmaschinen-Test (11/2021) der Stiftung Warentest unter die Lupe genommen worden. Alle Modelle sind Frontlader, Toplader wurden im Test nicht untersucht. Die Geräte von Miele, Samsung und Co. schleudern mit 1.400 Umdrehungen pro Minute und fassen sieben bis acht Kilogramm Wäsche.
Die Testkriterien waren neben dem Messverfahren zur Temperatur auch die Waschleistung, die Handhabung, die Umwelteigenschaften, der Schutz vor Wasserschäden sowie die Dauerprüfung, eine Simulation einer zehnjährigen Nutzung.
Waschmaschinen im Test – die Ergebnisse
2021 hat die Stiftung Warentest gleich drei Testsieger gekürt und mit dem "test"-Qualitätsurteil "gut (1,6)" bewertet. Der sparsamste Testsieger ist die WCD330 WPS von Miele, der günstigste Testsieger die Siemens WU14UT40 iQ500 sowie das baugleiche Modell von Bosch. Doch auch eine günstige Waschmaschine kann mithalten: Die WTC8465S von Beko überzeugt mit dem "test"-Qualitätsurteil "gut (2,1)", wäscht ebenfalls gut und liegt preislich bei unter 500 Euro.
Ins Schleudern gerieten mehrere günstige Modelle, die im Dauertest früh kaputtgingen und Sicherheitslücken beim Schutz vor Wasserschäden aufwiesen. Nur jedes zweite Gerät im Test kam fehlerfrei durch die Hürde des Dauertests.
Der günstige Testsieger: Siemens WU14UT40 iQ500 Waschmaschine
Das Testergebnis: Die WU14UT40 Waschmaschine von Siemens ist neben dem baugleichen Modell WUU28T40 von Bosch der Testsieger der "test"-Ausgabe 11/2021 und schneidet mit der Gesamtnote "gut (1,6)" ab. Bestnoten erhielt das Siemens-Modell in der Dauerprüfung ("sehr gut (1,0)") sowie beim Schutz vor Wasserschäden ("sehr gut (1,2)") und ist somit besonders zuverlässig und sicher.
Produktdetails: 13 Waschprogramme stehen zur Auswahl. Von der einfachen Buntwäsche bis zu Spezialprogrammen für imprägnierte Outdoorbekleidung und extra schnellen Waschgängen haben Sie die Wahl. Auch ein Programm zur Reinigung und Pflege der Trommel ist vorhanden. Der Frontlader von Siemens fasst maximal acht Kilogramm und soll im Hauptwaschgang besonders leise sein.
Bei der neuen Energieeffizienzklasse erreicht das Modell die Klasse C. Ein Waschgang im Eco-Modus dauert knapp 3:35 Stunden. Das integrierte Aquastop-System schützt vor heraustretendem Wasser. Der Hersteller gibt darauf eine lebenslange Garantie.
Der sparsame Testsieger: Miele WCD330 WPS Waschmaschine
Das Testergebnis: Die Miele-Waschmaschine schnitt im März 2021 mit dem "test"-Qualitätsurteil "gut (1,6)" ab und ist damit gleichauf mit den zwei neu hinzugekommenen Testsiegern. Sie erfüllt als eines von wenigen Modellen die neue Energieeffizienzklasse A. Bestnoten erhielt sie daher in den Umwelteigenschaften ("gut (1,8)") sowie in der Handhabung ("gut (1,7)").
Produktdetails: Mit zehn verschiedenen Waschprogrammen ist die Miele WWD330 WPS für viele Textilien gerüstet. Sie besitzt zudem ein Schnellprogramm und eine praktische Mengenautomatik. So passt die Waschmaschine die Wasserzufuhr und Laufzeit automatisch an die Beladung an. Mit dem Programm Vorbügeln schließt sich am Ende des Waschprogramms ein Glättungsvorgang an. So kommen Hemden und Poloshirts fast knitterfrei aus der Maschine.
Ein Waschgang dauert im sparsamen Eco-Programm knapp vier Stunden. Zusätzlich ist sie mit einem Waterproof-System und Wasserschutzgarantie ausgestattet. Das bedeutet, dass Miele für Sachschäden als Folge eines Defekts am Wasserschutz-System die Kosten trägt – über 20 Jahre.
"Guter" Preistipp: Beko WTC81465S Waschmaschine
Das Testergebnis: Die Waschmaschine von Beko ist das einzige "gute" und günstige Modell, das noch verfügbar ist. Mit dem "test"-Qualitätsurteil "gut (2,1)", einer "guten (1,9)" Waschleistung sowie "guter (2,4)" Teilnote in der Dauerprüfung im Langzeittest kann der Frontlader überzeugen.
Produktdetails: Die Maschine punktet mit vielen Programmen und einer Beladungserkennung, um die Waschzeit anzupassen. Zudem besitzt sie auch ein Hygiene-Programm, um Keime, Bakterien und Pollen von der Kleidung zu entfernen. Das ist vor allem für Allergiker sinnvoll. Pro Waschgang können Sie bis zu acht Kilogramm Wäsche waschen.
In der neuen Energieeffizienzklasse erreicht das günstige Modell die Klasse A. Ein Waschgang im Eco-Programm dauert bei der Waschmaschine von Beko 3:38 Stunden.
Der smarte zweite Platz: LG F4WV908P2E Waschmaschine
Das Testergebnis: Die LG F4WV908P2E erreicht mit dem "test"-Qualitätsurteil "gut (1,7)" den zweiten Platz im Test der Stiftung Warentest. Auch die LG-Waschmaschine erzielte wie die Testsieger sehr gute Teilnoten in der Dauerprüfung sowie im Schutz vor Wasserschäden.
Produktdetails: Die Waschmaschine von LG zeichnet sich durch ihre besondere Schonung der Wäsche aus. Eine intelligente Fasern-Erkennung wählt das passende Programm für Ihre Kleidungsstücke aus und schützt so das Gewebe. Neben den zahlreichen Waschprogrammen verfügt der Frontlader auch über eine Dampffunktion, um Falten und Allergene zu entfernen. Über die App SmartThinQ können Sie die Maschine per Smartphone oder Sprachsteuerung (Alexa oder Google Assistent) bedienen und mit anderen smarten LG-Geräten verbinden.
Das Eco-Programm mit 60 Grad dauert bei der Waschmaschine 3:38 Stunden. Auch die LG-Waschmaschine landet in der Energieeffizienzklasse C und wird mit Aquastop-Schlauch geliefert.
Fazit des Waschmaschinen-Tests
Insgesamt fällt das Ergebnis des Tests positiv aus: Die meisten Waschmaschinen waschen "gut" und punkten mit vielen Waschprogrammen. Besonders empfehlenswert ist der günstige Testsieger der Stiftung Warentest, die Siemens WU14UT40 iQ500.
Die gleiche Wertung erhielt der stromsparende Testsieger, die Miele WCD330 WPS mit der Energieeffizienzklasse A.
Mehrere günstige Waschmaschinen schwächelten allerdings beim Dauertest. Nur sieben Modelle kamen ohne Fehler durch diese Simulation der zehnjährigen Nutzung. Wer hier sichergehen möchte, greift zu den teureren Modellen beziehungsweise hier vorgestellten Testsiegern.
Wichtige Fragen zu Waschmaschinen
Gut zu wissen: Seit März 2021 haben sich die Energieeffizienzklassen geändert. Aus der derzeit besten Klasse A+++ wurde die Klasse B. Das schafft wieder mehr Platz für Innovationen nach oben. Einen geringen Strom- und Wasserverbrauch finden Sie bei den Waschmaschinen mit den Klassifizierungen A und B. Händler durften die alten Etiketten jedoch noch bis November 2021 verwenden. Achten Sie beim Kauf also genau auf die Zusatzinformationen der Waschmaschine.
Worauf sollte man beim Kauf einer Waschmaschine achten?
Zunächst sollte man sich zwischen Topladern und Frontladern entscheiden, wenn man eine Waschmaschine kaufen möchte. Toplader sind in Deutschland eher unüblich. Sie werden nach oben hin geöffnet und besitzen kein Bullauge. Dafür sind sie oft platzsparender. Wichtig sind neben der Entscheidung für Front- oder Toplader und dem Preis die folgenden Kriterien:
- Fassungsvermögen: Wählen Sie eine Waschmaschine, deren Größe zu Ihrem Haushalt passt. Für einen 4-Personen-Haushalt sind 6 bis 8 Kilogramm ideal.
- Verbrauchswerte: Wie hoch sind Strom- und Wasserverbrauch der Maschine? Achten Sie dafür auf die Energieeffizienzklasse.
- Waschprogramme: Wie viele Waschprogramme gibt es? Sind die wichtigen Grundprogramme vorhanden? Gibt es ein Eco-Programm?
- Lautstärke: Wie laut ist das Gerät, vor allem beim Schleudern?
- Interessante Extras: Praktische Zusatzoptionen sind etwa die freie Wahl von Temperatur und Schleuderdrehzahl, eine Mengenautomatik, ein Extra-Spülgang, Spül-Stopp, eine Startzeit-Vorwahl und die Anzeige der Restlaufzeit sowie ein Signalton bei Programmende.
Welches Fassungsvermögen sollte meine Waschmaschine haben?
Wie viel Wäsche die Maschine fassen soll, hängt von der Anzahl der Personen in Ihrem Haushalt und der Häufigkeit des Waschens ab. Die Auswahl ist im Vergleich zu früher allerdings nicht mehr problematisch, da moderne Waschmaschinen meist eine Mengenautomatik besitzen. Diese passt die Wassermenge an die eingefüllte Wäsche an und spart damit Energie.
Die gängigsten Größen bei Waschmaschinen sind sieben, acht und neun Kilogramm. In dieser Kategorie gibt es auch die größte Auswahl. Für kleine Haushalte sind sie ebenfalls geeignet. Sie sollten jedoch darauf achten, dass die Maschine auch eine Mengenautomatik besitzt. Bei Familien mit bis zu fünf Personen sind diese Modelle meist ausreichend.
Erst bei Großfamilien oder Wohngemeinschaften lohnt sich ein Modell mit neun bis zwölf Kilogramm Fassungsvermögen.
Wie pflegt man eine Waschmaschine richtig?
Nach jeder Wäsche sollte man die Tür des Frontladers sowie die Kammer fürs Waschmittel offen lassen. So kann das Restwasser verdunsten, in dem sich sonst gern Bakterien vermehren. Um Verkeimung vorzubeugen, sollte man zudem gelegentlich ein 60-Grad-Programm mit Vollwaschmittel nutzen. Das kann sowohl mit Ladung als auch im Leerlauf geschehen. Sollten Wäsche oder Waschmaschine unangenehm riechen, empfiehlt sich ein Kochwaschgang mit Vollwaschmittel, aber ohne Wäsche.
Wird bei dem Eco-Waschprogramm wirklich Strom gespart, obwohl die Waschmaschine dabei so lange läuft?
"Im Eco-Programm spart jede Maschine Strom", erklärt die Stiftung Warentest. Die Modelle von Bosch und Samsung am meisten. Doch dabei schummeln die Hersteller bei der Temperatur. Die Rechnung ist denkbar einfach: Je kälter das Wasser, desto weniger Energie wird verbraucht. Die Stiftung Warentest deckte im Test auf, dass viele Modelle im Eco-Programm nicht mit der eingestellten Temperatur waschen. Bei eingestellten 60 Grad liegt die tatsächliche Temperatur bei den schlechtesten Modellen nur bei 33 Grad.