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Fast die HÀlfte der getesteten KinderfahrrÀder ist "mangelhaft"



























Der Kinderfahrrad-Test von Stiftung Warentest und ADAC liefert enttĂ€uschende Ergebnisse: FĂŒnf von zwölf Modellen fallen aufgrund von SicherheitsmĂ€ngeln durch und nur drei RĂ€der können ohne EinschrĂ€nkungen empfohlen werden. Wir stellen die Testergebnisse genauer vor.
Mit 20-Zoll-FahrrĂ€dern steigen Kinder in den StraĂenverkehr ein: Sie fahren damit zur Schule oder sind in der Freizeit mit Freunden unterwegs. Deshalb ist es besonders wichtig, dass die RĂ€der gut und sicher zu fahren sind. Gemeinsam mit dem ADAC hat die Stiftung Warentest fĂŒr die "test"-Ausgabe 06/2022 deshalb zwölf solcher FahrrĂ€der fĂŒr Kinder von Herstellern wie Puky, Cube und Woom ĂŒberprĂŒft. Wir zeigen die Ergebnisse und Sieger des Kinderfahrrad-Tests.
Stiftung Warentest: So wurde getestet
FĂŒr den Kinderfahrrad-Test von Stiftung Warentest und ADAC sind zwölf FahrrĂ€der untersucht worden, darunter etwa beliebte Modelle der Hersteller Puky, Woom, KTM und Cube. Alle Modelle sind 20 Zoll groĂ und verfĂŒgen ĂŒber eine StVZO-konforme Ausstattung.
Am wichtigsten war den PrĂŒfern das Fahren mit den RĂ€dern, sie achteten etwa auf Fahreigenschaften und Komfort. Auch die Eignung fĂŒr Kinder, die Handhabung sowie Sicherheit und Haltbarkeit flossen in die Gesamtnote ein. Zudem wurden die KinderrĂ€der auf Schadstoffe ĂŒberprĂŒft.
Die Ergebnisse des Kinderfahrrad-Tests im Ăberblick
Der ADAC und die Stiftung Warentest ziehen ein durchwachsenes Fazit: Lediglich drei KinderfahrrĂ€der erreichen "gute" Testergebnisse. Immerhin vier Modelle sind noch mit EinschrĂ€nkungen zu empfehlen. Ganze fĂŒnf RĂ€der fallen allerdings mit "mangelhaft (5,0)" komplett durch: Sie weisen MĂ€ngel in puncto Sicherheit und Haltbarkeit auf. Das gilt etwa fĂŒr das Ă€uĂerst beliebte Kinderfahrrad von Woom.
Testsieger ist das Kinderrad Skyride 20-3 Alu Light von Puky mit dem "test"-QualitĂ€tsurteil "gut (2,2)". Knapp dahinter liegen mit der Gesamtnote "gut (2,3)" das Fahrrad Kid 200 Street von Cube und das D4 Rock von Decathlon, welches auch das gĂŒnstigste Kinderfahrrad im Test ist.
Das Modell von Cube ist derzeit leider nicht online erhÀltlich, auch nicht beim Hersteller.
Der Testsieger: Kinderfahrrad von Puky
Das Testergebnis: Mit dem "test"-QualitĂ€tsurteil "gut (2,2)" landet das Kinderrad von Puky auf dem ersten Platz. Es fĂ€hrt den PrĂŒfern der Stiftung Warentest und des ADAC zufolge gut und sicher.
Produktdetails: Dieses Kinderfahrrad ist laut Hersteller Puky fĂŒr Kinder ab sechs Jahren sowie einer KörpergröĂe von 122 bis 141 Zentimeter geeignet. Es ist in verschiedenen Farben erhĂ€ltlich und mit nur zwölf Kilogramm besonders leicht, was fĂŒr KinderrĂ€der ideal ist.
Seine Ausstattung entspricht durch die LED-Beleuchtung mit Standlicht und Co. nicht nur der StraĂenverkehrsordnung, sondern bietet mit dem GepĂ€cktrĂ€ger und der Bereifung von Schwalbe auch Fahrkomfort. FĂŒr sicheres Anhalten sorgen Felgen- und die RĂŒcktrittbremse.
ĂuĂerst praktisch sind der Nabendynamo, der beim Fahren anders als klassische Dynamos keine Anstrengung erfordert, und die Shimano-Nabenschaltung mit drei GĂ€ngen. Sie ist besonders wartungsarm und robust und damit ein weiterer Vorteil des Kinderfahrrads.
Preistipp auf Rang zwei: Kinderfahrrad von Decathlon
Das Testergebnis: Mit der Gesamtnote "gut (2,3)" liegt das Kinderfahrrad von Decathlon auf dem geteilten zweiten Platz. Auch mit ihm sind Kinder gut und sicher unterwegs. Besonders erfreulich: Es ist das gĂŒnstigste Modell im Test. Allerdings ist die getestete 20-Zoll-Variante aktuell nicht verfĂŒgbar.
Produktdetails: Die 24-Zoll-Version des Kinderfahrrads eignet sich fĂŒr Kinder ab acht Jahren und ab einer KörpergröĂe von 135 Zentimetern. Sie ist umfangreicher ausgestattet als das kleinere Modell und bietet unter anderem 21 GĂ€nge, Beleuchtung mit Nabendynamo und Standlichtfunktion und einen GepĂ€cktrĂ€ger.
FĂŒr Sicherheit und Fahrkomfort sorgen krĂ€ftige Felgenbremsen, eine Federgabel sowie der höhenverstellbare Vorbau. Der ergonomische Y-Rahmen mit modernem Design ist sowohl fĂŒr Jungs als auch MĂ€dchen geeignet. Eine Farbauswahl ist nicht möglich.
Das Fahrrad wiegt 16,4 Kilogramm und bietet eine Kettenschaltung von Shimano, die sich leicht ĂŒber Drehgriffe nutzen lĂ€sst. Besonders vorteilhaft ist bei RĂ€dern von Decathlon die lebenslange Garantie auf Rahmen, Vorbau und Lenker. Auf die Gabel und Anbauteile gibt der Hersteller zwei Jahre Garantie.
Unser Fazit zum Kinderfahrrad-Test
Mit dem richtigen Fahrrad sind Kinder auf der StraĂe sicher unterwegs. Der Kinderfahrrad-Test von ADAC und Stiftung Warentest zeigt jedoch, dass viele RĂ€der MĂ€ngel aufweisen: Nur drei von zwölf FahrrĂ€dern können die PrĂŒfer uneingeschrĂ€nkt empfehlen. Dazu gehören der Testsieger von Puky und das preiswertere Kinderrad von Decathlon, das aktuell nur mit 24 Zoll erhĂ€ltlich ist.
Wissenswertes zu KinderfahrrÀdern
Worauf sollte bei der Wahl eines Kinderfahrrads geachtet werden?
FĂŒr KinderfahrrĂ€der gelten im Prinzip Ă€hnliche Kriterien wie fĂŒr alle anderen RĂ€der, allerdings sollte fĂŒr Kinder auf bestimmte Punkte besonders geachtet werden:
Die GröĂe des Fahrrad muss zur KörpergröĂe des Kindes passen. 20-Zoll-RĂ€der sind etwa fĂŒr Kinder zwischen sechs und zehn Jahren geeignet, allerdings gibt es GröĂenunterschiede, weshalb die SchrittlĂ€nge relevant sein kann. Daneben ist auch das Gewicht des Fahrrads bedeutsam, damit ein Kind das Rad sicher handhaben kann.
Gerade bei KinderrĂ€dern ist Sicherheit besonders wichtig. Achten Sie bei der Wahl deshalb auf eine gute Verarbeitung, Reflektoren sowie die Beleuchtung, die idealerweise mit Standlicht ausgerĂŒstet ist. Ebenfalls wichtig sind die Bremsen: Die meisten FahrrĂ€der sind mit Felgenbremsen ausgestattet, oft ist auch eine RĂŒcktrittbremse vorhanden. StĂŒtzrĂ€der sind bei 20-Zoll-FahrrĂ€dern nicht mehr ĂŒblich.
Auch die weitere Ausstattung ist relevant. Eine Gangschaltung mit wenigen GÀngen, gut rollende LaufrÀder, ein verstellbarer Sattel und Lenker und ein GepÀcktrÀger sind von Vorteil. Zur verkehrssicheren Ausstattung gehören neben der Beleuchtung und Reflektoren eine Klingel und Schutzbleche.
Welche GröĂe sollte ein Kinderfahrrad haben?
Hersteller geben in der Regel sowohl eine Alters- als auch eine GröĂenempfehlung fĂŒr ihre KinderrĂ€der. Diese Empfehlungen beruhen auf Durchschnittswerten, im Zweifel ist es sinnvoller, sich an KörpergröĂe und SchrittlĂ€nge zu orientieren als an Altersangaben. Die richtige GröĂe hat ein Fahrrad, wenn die FuĂspitzen des Kindes sicher auf dem Boden stehen, wĂ€hrend es auf dem Sattel sitzt.
Die getesteten KinderfahrrĂ€der sind 20 Zoll groĂ und damit von etwa sechs bis zehn Jahren geeignet. Sie sind laut Stiftung Warentest die ersten RĂ€der, mit denen Kinder am StraĂenverkehr teilnehmen. Kleinere FahrrĂ€der sind fĂŒr jĂŒngere Kinder und zum Ăben und als Spielzeug gedacht, aber nicht fĂŒr die StraĂe. Sie kommen oftmals mit StĂŒtzrĂ€dern. Bei Modellen ab 24 Zoll handelt es sich um Jugend- und ErwachsenenrĂ€der.
Wo dĂŒrfen Kinder mit ihren FahrrĂ€dern im StraĂenverkehr fahren?
Kinder unter acht Jahren gehören auf den Gehweg. Dort lernen sie den Verkehr kennen und können sich noch eher auf das Fahren konzentrieren als auf Autos, Busse und Co. Allerdings mĂŒssen sie FuĂgĂ€ngern den Vortritt lassen und auf FuĂgĂ€ngerĂŒberwegen absteigen. Ausgewiesene Radwege, die klar von der StraĂe getrennt sind, dĂŒrfen von Kindern unter acht genutzt werden.
Ab dem achten Geburtstag dĂŒrfen Sie alle Radwege nutzen und auch auf der StraĂe fahren. Auch der Gehweg darf noch genutzt werden. Mit zehn Jahren dĂŒrfen Kinder Gehwege nicht mehr befahren, sondern gehören mit dem Rad genauso wie Erwachsene auf Radweg oder StraĂe.