Karlspreis Das hat von der Leyen offenbar mit dem Millionenpreisgeld vor

Erstmals ist der Karlspreis mit einer Million Euro dotiert. Die Preisträgerin hat laut einem Bericht bereits konkrete Vorstellungen, was sie damit machen will.
Die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (CDU) will das komplette Preisgeld des Karlspreises ukrainischen Kindern zugutekommen lassen. Die designierte Preisträgerin kündigte am Mittwochnachmittag beim Karlspreis-Europa-Forum an, die erstmals ausgelobte Million Euro an zwei Hilfsorganisationen zu spenden, wie die "Aachener Zeitung" zunächst berichtete.
Eine der bedachten Organisationen widme sich der Suche nach den Tausenden entführten ukrainischen Kindern. Zudem wolle sie auch der Deutschen Traumastiftung einen Teil des Preisgeldes zukommen lassen, die mit Organisationen zusammenarbeite, die ukrainischen traumatisierten Kindern im Land helfen. Das Preisgeld stiftet die DSA Schäfer-Schulz Stiftung eines Aachener Unternehmerpaares. Erstmals in der 75-jährigen Geschichte des Karlspreises ist die Auszeichnung damit mit Geld dotiert.
Große Ehre beim Karlspreis für von der Leyen in Aachen
Von der Leyen erhält am Donnerstag ab 11.15 Uhr in Aachen den Internationalen Karlspreis. Die Chefin der EU-Kommission wird ausgezeichnet, weil sie als „starke Stimme Europas in der Welt" die Interessen der EU und ihrer Freunde kraftvoll vertrete, wie das Karlspreis-Direktorium erklärte. Die Verleihung findet im Rathaus von Aachen statt.
Redner sind Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) und König Felipe VI. von Spanien. Unter den 700 Festgästen werden frühere Preisträger wie der ehemalige Regierungschef von Luxemburg, Jean-Claude Juncker, und viele weitere Politiker sein. Spekuliert wird derzeit, ob auch der ukrainische Präsident anreisen wird.
In der Innenstadt von Aachen sind mehrere kleinere Kundgebungen angekündigt, unter anderem zum Lieferkettengesetz und gegen Aufrüstungspläne von EU und Deutschland.
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Der Karlspreis wird seit 75 Jahren von Bürgern der Stadt Aachen für Verdienste um Europa und die europäische Einigung verliehen. Unter den Preisträgern sind viele Politiker – Premierminister Winston Churchill, Bundeskanzlerin Angela Merkel oder US-Präsident Bill Clinton – sowie Vertreter von europäischen Institutionen und Papst Franziskus. 2023 wurden der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und das ukrainische Volk ausgezeichnet.
Der Karlspreis besteht aus einer Urkunde und einer goldenen Medaille. Die Auszeichnung ist nach Kaiser Karl dem Großen benannt, dessen Frankenreich sich im Frühmittelalter über weite Teile Europas erstreckte und der deshalb manchmal als "Vater Europas" bezeichnet wird.
- aachener-zeitung.de: Ursula von der Leyen will das Karlspreisgeld spenden
- karlspreis.de: Mitteilung vom 29. April
- Mit Informationen der Nachrichtenagentur dpa