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FC Bayern: Der Wintertransferplan des Rekordmeisters – João Palhinha & Co.


Bayerns Milliarden-Transferplan
Er steht ganz oben auf Tuchels Wunschzettel

Von Julian Buhl

Aktualisiert am 02.01.2024Lesedauer: 6 Min.
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Thomas Tuchel und Christoph Freund (r.): Die Bayern-Bosse arbeiten an Wintertransfers.Vergrößern des Bildes
Thomas Tuchel und Christoph Freund (r.): Die Bayern-Bosse arbeiten an Wintertransfers. (Quelle: IMAGO/Frank Hoermann/SVEN SIMON)

Bayern-Trainer Thomas Tuchel darf in der Winterpause endlich auf die lange von ihm geforderte Verstärkung hoffen. So sieht der Transferplan des Rekordmeisters aus.

Seinen Wunschzettel hat Trainer Thomas Tuchel rechtzeitig vor Weihnachten bei den Verantwortlichen des FC Bayern abgegeben. Was darauf ganz oben steht, ist längst kein Geheimnis mehr: Ein neuer zentraler Abwehrspieler, der am besten auch als Rechtsverteidiger spielen kann, soll es sein. Dazu ein ballsicherer und defensivstarker zentraler Mittelfeldspieler, den Tuchel bereits seit Sommer als sogenannte "Holding Six" in seinem Kader vermisst.

Verstärkungen sind in dem zuletzt arg gebeutelten Bayern-Kader, den Tuchel bereits im Sommer als "dünn" bezeichnet hatte, dringend nötig. Das haben spätestens die letzten beiden Spiele vor der Weihnachtspause, die der Rekordmeister mit seinem allerletzten Notaufgebot und unter anderem dem 19 Jahre alten Jungprofi Aleksandar Pavlović in der Startelf bestreiten musste, nochmals verdeutlicht.

"Wenn Sie heute auf den Spielberichtsbogen schauen: Es sind einfach immer wieder in jedem Spiel ein bisschen zu viele Plätze frei", sagte Tuchel nach dem abschließenden 2:1 in Wolfsburg nochmals.

Freund kündigt Wintertransfers an

Sportdirektor Christoph Freund hat diesen wiederholten Wink mit dem Zaunpfahl zur Kenntnis genommen und nun alle Hände voll damit zu tun, Tuchels Wünsche zu erfüllen. Mit Blick auf das Wintertransferfenster, das von 1. Januar bis 1. Februar geöffnet sein wird, kündigte er bei Sky an: "Wir wollen uns so aufstellen, dass wir unsere Ziele im Frühjahr erreichen."

Das ist unter normalen Umständen schon schwer genug. Schließlich ist es – nach dem Pokal-Aus bei Drittligist Saarbrücken – nun der Anspruch der Münchner, neben dem erwarteten nächsten Meistertitel auch in der Champions League um den Titel mitzuspielen.

Erschwerend kommen in diesem Winter noch der Afrika-Cup (13. Januar bis 11. Februar) sowie die Asienmeisterschaft (12. Januar bis 10. Februar) hinzu, was die Planungen in vielerlei Hinsicht verkompliziert. Min-jae Kim (Südkorea) und der nach einem Muskelbündelriss momentan noch verletzte Noussair Mazraoui (Marokko) werden Bayern in diesem Zeitraum fehlen.

Wegen Asien-Cup: Tuchel erhöht den Druck

"Wenn wir seriös eine Saison planen, wissen wir über diese Dinge Bescheid. Das ist Thema zwischen mir und Christoph Freund", sagte Tuchel dazu am Dienstag auf t-online-Nachfrage. Es sei "sehr unglücklich, dass alle Vereinsmannschaften die Spieler in der Saison abstellen müssen. Die Situation ist sehr komisch, aber schon immer so – deshalb werden wir damit umgehen und Lösungen dafür finden." Heißt: Verstärkungen.

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Aber wer genau soll und wird im Winter zum FC Bayern kommen? Allzu gute Erfahrungen hat der Rekordmeister mit Wintertransfers wie Álvaro Odriozola, Serdar Taşçi, Bouna Sarr und Co. in der Vergangenheit nicht gemacht. Aufgrund der Turniere, die auch die anderen Vereine in ihren Planungen berücksichtigen müssen, ist der Markt nun noch komplizierter.

Freund: "Wir haben schon ein bisschen was getan"

"Wir werden sicherlich versuchen, nicht wie im letzten Jahr am letzten Tag irgendwelche (Neuzugänge; Anm. d. Red.) aus dem Hut zu zaubern", sagte Ehrenpräsident Uli Hoeneß zuletzt bei Servus TV. "Man hat Zeit bis Anfang, Mitte Januar, und wie ich den Christoph kennengelernt habe, wird er liefern." Der angesprochene Freund saß direkt neben ihm und kündigte bereits an: "Wir haben schon ein bisschen was getan in den letzten Wochen."

Und damit meinte er nicht nur den Deal mit Flügelspieler Bryan Zaragoza, den er kürzlich bereits fixiert hat. Der 22 Jahre alte Spanier kommt für 15 Millionen Euro vom FC Granada, mit dem er aktuell die spanische Liga aufmischt – allerdings erst zur neuen Saison. Man darf also gespannt sein, wen der Österreicher im Januar präsentierten wird.

Das sind Bayerns Wintertransferkandidaten

Für Tuchels Wunschmittelfeldabräumer João Palhinha boten die Münchner bereits im Sommer 65 Millionen Euro. Nachdem der Portugiese bereits den Medizincheck in München absolviert hatte, scheiterte der Last-Minute-Transfer aber doch noch in letzter Sekunde am Veto des FC Fulham, der so kurzfristig keinen Ersatz mehr für ihn fand.

"Natürlich ist er weiter auf unserem Schirm", sagte Freund der "Sport Bild" mit Blick auf einen möglichen neuen Anlauf im Winter. "Aber noch kann man nicht sagen, was passieren wird. Wir sondieren den Markt generell."

Ein Winterwechsel von Palhinha ist trotz der im September bereits erzielten Einigung aber alles andere als ein Selbstläufer. Nach dem geplatzten Transfer hat der 28-Jährige seinen zuvor bis 2027 laufenden Vertrag bei Fulham nämlich überraschend vorzeitig um ein weiteres Jahr verlängert. Die für ihn fällige Ablösesumme könnte im Winter so noch einmal steigen.

Bayern hat bereits Alternative für Palhinha im Auge

Auch deshalb ist das Interesse an Palhinha merklich abgekühlt. Die Bayern beschäftigen sich längst mit Alternativen. Ganz oben auf der Liste steht dabei ein weiterer Shootingstar aus Spanien: Martín Zubimendi von Real Sociedad San Sebastián.

Der 24-Jährige könnte den Klub dank einer Ausstiegsklausel, die bei 60 Millionen Euro liegen soll, im Sommer verlassen. Aber auch im Winter könnte das Thema bereits heiß werden. Vor allem Freund soll von dem Spieler überzeugt sein, die Bayern beschäftigen sich intensiv mit ihm.

Man habe "einen qualitativ sehr starken Kader mit richtig großem Potenzial", betonte Freund. "Auf den Positionen Innenverteidigung, Rechtsverteidiger oder Sechser ist die Qualität hoch, aber es ist auch kein Geheimnis, dass wir da noch Alternativen suchen."

Diese Fehler holen die Bayern jetzt ein

Dabei gilt es für die Bayern, die Fehler und Versäumnisse aus der misslungenen Schlussphase der vergangenen Transferperiode aufzuarbeiten. Auch Bayerns Bemühungen im Sommer um Armel Bella-Kotchap und Trevoh Chalobah sind in letzter Sekunde gescheitert. Gleichzeitig hatten die Münchner aber mit Benjamin Pavard (27, für 30 Millionen Euro an Inter Mailand) und Josip Stanišić (23, an Leverkusen ausgeliehen) zwei vielseitig einsetzbare Defensivspezialisten abgegeben.

Speziell Stanišić, der genau wie Pavard sowohl als Rechts- als auch als Innenverteidiger spielen kann, könnten die Bayern in ihrem Kader momentan mehr als gut gebrauchen. Das Leihgeschäft und damit der freiwillige Verzicht auf ihn wird auch klubintern mittlerweile als "unglücklicher Fehler" gewertet, wie auch Sport1 berichtet.

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Stanišić kam unter anderem im Achtelfinalrückspiel der Champions League gegen Paris Saint-Germain (2:0) in der vergangenen Saison auf der rechten Seite der Dreierkette zum Einsatz. Und half erfolgreich dabei, die Staroffensive um Lionel Messi und Kylian Mbappé zu stoppen. Trotzdem ließ man ihn im Sommer nach Leverkusen gehen.

Und genau von diesem Fehler werden die Münchner jetzt eingeholt. Denn Tuchel vermisst einen Spieler mit exakt diesem Profil in seinem Kader. Nachdem er im Verlauf der Hinrunde teilweise komplett ohne fitten Innenverteidiger dastand und dort zuletzt mehrfach auf Mittelfeldspieler Leon Goretzka als Notlösung zurückgreifen musste, soll unbedingt mindestens ein neuer Abwehrspieler kommen.

Bayern-Wunschkandidat kostet eine Milliarde

Ein heiß gehandelter Kandidat ist Barcelonas Ronald Araújo, der perfekt ins Profil der Bayern als flexibel einsetzbarer Abwehrspieler passen würde. Darauf angesprochen, bejahte Freund das bei Sky sogar. Zu den Gerüchten um die angeblichen Bemühungen der Münchner um den Uruguayer wollte Freund zuletzt "kein Statement" abgeben. Er dementierte sie aber auch nicht und sagte: "Die Transferphase bahnt sich an, grundsätzlich gibt es einige Gespräche, aber dazu will ich im Detail nichts sagen."

Araújo hat im Vertrag sogar eine Ausstiegsklausel stehen, die mit einer festgeschriebenen Ablösesumme aktiviert werden kann. Das Problem: Die liegt bei einer Milliarde Euro. Hintergrund der hohen Summe: In Spanien muss in den Verträgen eine Ausstiegsklausel fixiert sein. Die Klubs setzen diese daher sehr hoch, um weiterhin die Kontrolle über die Transfergespräche zu haben.

 
 
 
 
 
 
 

Die Münchner haben auch nicht vor, eine Milliarde Euro zu bezahlen. Sie sind wohl bereit, zumindest 60 Millionen Euro zu bieten. Möglicherweise wird es mit Araújo und den Bayern aber auch erst im kommenden Sommer konkreter.

Auch zwei Shootingstars auf Bayerns Liste

Ein weiterer Kandidat ist der 19 Jahre alte Italiener Giorgio Scalvini, wie die "Sport Bild" berichtet. Der Abwehrspieler steht aktuell noch bis 2027 bei Atalanta Bergamo unter Vertrag. Sein Marktwert liegt bereits bei 40 Millionen Euro. Bergamo will seine Entdeckung dieser Saison allerdings wohl nicht verkaufen, ein Transfer ist deshalb wohl nur schwer realisierbar.

Laut spanischen Medienberichten wird auch Arnau Martínez bei Bayern gehandelt. Der 20-Jährige mischt mit dem FC Girona aktuell die spanische Liga auf und belegt mit seinem Klub Platz zwei hinter Real Madrid, ist aber eher rechts in der Viererkette zu Hause.

Zwei bis drei neue Spieler sollen im Winter nach München kommen. Laut "Sport Bild" liegt das Wintertransferbudget der Bayern dafür bei insgesamt 75 Millionen Euro. Man darf gespannt sein, wie der Verein sein Geld anlegen wird. Und ob sie damit die Wünsche ihres Trainers zu dessen Zufriedenheit erfüllen können.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Aussagen von Thomas Tuchel und Christoph Freund nach dem Wolfsburg-Spiel bei Sky
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