Abstiegskracher in der Bundesliga Stuttgart zittert sich zum Sieg in Bochum
Der Druck war immens, doch der VfB hat ihm standgehalten. Die Stuttgarter gewinnen in Bochum, verlassen das Tabellenende – und feiern den ersten Auswärtssieg in der Liga seit Dezember 2021.
Der VfB kann in der Liga doch noch auswärts gewinnen. Im Abstiegskracher beim VfL Bochum gewannen die Schwaben mit 3:2 und verlassen dadurch das Tabellenende.
Damit glückte Stuttgarts neuem Trainer nach dem Sieg im DFB-Pokal in Nürnberg (1:0) auch das VfB-Debüt in der Bundesliga. Gleichzeitig war es der erste Auswärtssieg der Schwaben in der Bundesliga seit Dezember 2021. Damals siegte der VfB mit 2:0 beim VfL Wolfsburg.
So lief das Spiel
Vier Tage nach dem Einzug ins Halbfinale des DFB-Pokals erzielten Hiroki Ito (14. Minute), Serhou Guirassy (60.) und Neu-Nationalspieler Josha Vagnoman (63.) die Tore für die Gäste aus dem Süden. Nach 23 Liga-Auswärtsspielen in Serie ohne Sieg gewann der VfB mal wieder auf fremdem Platz. Kevin Stöger traf per Foulelfmeter für Bochum (58.), ehe Philipp Hofmann (85.) noch mal für Spannung sorgte. Zum Punktgewinn reichte es aber nicht mehr.
Stuttgart begann erstmals seit Anfang Februar wieder mit seinem lange verletzten Top-Torjäger Guirassy in der Anfangsformation. Für die frühe Führung sorgte aber ein Abwehrspieler – mit unfreiwilliger Hilfe eines Bochumers. VfL-Verteidiger Danilo Soares legte den Ball nach einer Flanke von Borna Sosa unfreiwillig vor und der aufgerückte Ito ließ die mitgereisten VfB-Fans mit einem wuchtigen Schuss in den Winkel jubeln.
Das 1:0 gab den Stuttgartern Sicherheit. Hoeneß, der mit schwarzer VfB-Kappe auf dem Kopf engagiert coachte, konnte zufrieden sein. Die Gäste ließen den Ball phasenweise gut durch die eigenen Reihen laufen und standen in der Defensive sicher. Es dauerte fast eine halbe Stunde, bis Bochum das erste Mal halbwegs gefährlich wurde. Ein Kopfball von Takuma Asano geriet aber zu unplatziert und stellte Torwart Fabian Bredlow nicht vor Probleme.
Von der Heimstärke der Bochumer, die unter Coach Thomas Letsch zuvor sechs von acht Bundesligapartien gewonnen hatten, war wenig zu sehen. Zwar rannten und kämpften die VfL-Profis wie gewohnt. In den entscheidenden Räumen in der Offensive fehlten aber Kreativität und Durchsetzungsvermögen. Zur Halbzeit gab es Anfeuerungsrufe, aber auch Pfiffe von den Rängen.
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Auch im zweiten Durchgang hatte Stuttgart die erste Chance. Vagnoman setzte zum Solo an, dribbelte mit dem Ball bis kurz vor das Tor, scheiterte dann aber an Bochums Keeper Manuel Riemann. Dann wurde es turbulent: Stuttgarts Pokal-Matchwinner Enzo Millot packte beim eingewechselten Bochumer Philipp Förster aus Sicht von Schiedsrichter Frank Willenborg im Strafraum an der Schulter zu fest zu. Den anschließenden Elfmeter verwandelte Stöger souverän.
Die Bochumer-Freude darüber währte aber nur kurz. Mit zwei Toren innerhalb kürzester Zeit schlug der VfB zurück. Erst traf Guirassy nach starker Außenristflanke von Sosa. Kurz darauf war Vagnoman per Kopf erfolgreich und profitierte dabei von einem Fehler von Riemann.
Der VfL gab nicht auf, probierte im Spiel nach vorne noch einmal alles und verkürzte auf 2:3. Letztlich brachte Stuttgart den Sieg aber über die Zeit.
- Eigene Beobachtungen bei DAZN