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BVB hadert bei Transfers: Wie gelingt der Angriff auf den FC Bayern?


Klub im Umbruch
Dortmund läuft die Zeit davon

Von Benjamin Zurmühl

Aktualisiert am 16.07.2023Lesedauer: 4 Min.
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Mats Hummels: Der BVB-Verteidiger hofft auf eine erfolgreiche Saison.Vergrößern des Bildes
Mats Hummels: Der BVB-Verteidiger hofft auf eine erfolgreiche Saison. (Quelle: IMAGO/Revierfoto)

Der BVB hat die Meisterschaft nur knapp verpasst. Seitdem sind in Dortmund ein paar Dinge passiert. Doch für manchen Beobachter nicht genug.

Fast wäre der BVB durch einen U23-Spieler rund 17 Millionen Euro reicher geworden. Soumaïla Coulibaly, der in der abgelaufenen Saison lediglich einen Einsatz bei den Profis hatte, stand vor einem Wechsel zum FC Burnley. Der junge Innenverteidiger soll sogar schon den Medizincheck absolviert haben, ehe der Wechsel platzte. Offenbar konnten sich der BVB und der Premier-League-Aufsteiger doch nicht einigen.

Es ist eins von mehreren Beispielen, bei denen es in Dortmund in diesem Sommer haperte. Wirklich glücklich macht die Fans bisher keine Entscheidung. Die Euphorie von den Wochen vor dem Saisonfinale scheint gänzlich verschwunden zu sein.

Álvarez oder Can?

Der Verlust von Jude Bellingham an Real Madrid für vorerst "nur" 100 Millionen Euro stellte den einen oder anderen Anhänger nicht zufrieden. Die Hoffnung auf eine noch höhere Ablöse war groß. Bellinghams Ersatz stellte diese Diskussion jedoch in den Schatten. Felix Nmecha kam für 30 Millionen Euro aus Wolfsburg. Der fußballerisch begabte Nationalspieler hatte abseits des Rasens mehrfach für Wirbel gesorgt – und die Fanszene gespalten.

Wenig später folgte dann das Wirrwarr um Edson Álvarez. Der Mexikaner war der Wunschkandidat von Sportdirektor Sebastian Kehl für das defensive Mittelfeld. Mit seiner Aggressivität und Mentalität sollte der "Sechser" von Ajax Amsterdam dem Dortmunder Mittelfeld Stabilität verleihen. Doch Trainer Edin Terzić sprach sich Medienberichten zufolge gegen einen Transfer aus. Er favorisiere die Variante mit Emre Can im defensiven Mittelfeld, der einen neuen Vertrag beim BVB erhalten könnte.

Der Transfer, an dem Kehl Berichten zufolge wochenlang arbeitete, wurde vorerst gestoppt. Auch wenn der Sportdirektor die Meldungen dementierte: "Ja, Edson Álvarez ist ein Spieler, den wir kennen. Ja, er ist ein interessanter Spieler. Aber es gab keine einzige Verhandlungsrunde mit Ajax Amsterdam." Gleichzeitig fügte er an: "Es gibt genug andere Optionen, es gibt genug andere Möglichkeiten. Wir werden verschiedene Optionen haben."

Wann gehen die Aussortierten?

Mehr als eine Woche später ist keine der anderen Optionen im BVB-Kader zu finden. Unruhe kam kurzzeitig auf, als italienische und US-amerikanische Medien den Namen Weston McKennie mit den Dortmundern in Verbindung brachten. Der 24-Jährige hat nämlich eine Vergangenheit bei Erzrivale Schalke 04. Doch schnell dementierte die "WAZ" die Gerüchte um den Mittelfeldmann von Juventus Turin.

Neben dem Wirbel um Nmecha hätte weitere Unruhe durch einen Ex-Schalker den BVB schon früh unter immensen Druck gesetzt.

Diesen verspüren die Borussen allmählich wohl auch bei den Aussortierten. Gleich mehrere Spieler sollen den Klub so schnell wie möglich verlassen. Vollzug gibt es aber noch keinen.

Thomas Meunier ist sich angeblich mit dem FC Brügge einig. Doch zwischen den Klubs gibt es noch keine Einigkeit. Im Fall von Thorgan Hazard und Nico Schulz ist der BVB noch weit von einem Wechsel entfernt, scheint es. Schulz ist seit dem Trainingsauftakt freigestellt, um sich einen neuen Verein zu suchen. Auf eine Ablöse würde Dortmund verzichten.

Laut der "Bild" verdient Schulz 5,5 Millionen Euro pro Jahr. Kosten, die der BVB einsparen will. Wahrscheinlich muss die Borussia sogar Teile seines Gehalts bei einem neuen Verein übernehmen, um ihn abgeben zu können. Auch Thorgan Hazards Salär soll sich in diesem Rahmen bewegen, Meuniers sogar bei 7,5 Millionen. Sollte der BVB alle drei Spieler loswerden, wäre eine Gehaltsersparnis im zweistelligen Millionenbereich drin, die andere Transfers ermöglichen würde.

Die Kapitäns- und die Abwehrfrage

Eine etwas weniger drängende Frage ist die nach dem Kapitän. Marco Reus hat die Binde freiwillig abgegeben. Niklas Süle trug sie im ersten Testspiel der Saisonvorbereitung, bekam von DFB-Sportdirektor Rudi Völler ein Sonderlob. "Es ist klasse, dass Niklas im Urlaub so an seiner Fitness gearbeitet hat. Sein Management hat mich bereits frühzeitig darüber informiert, dass er im Urlaub noch mehr tun wird", sagte er der "Bild".

Beschlossen ist Süles Beförderung aber noch nicht, denn Emre Can und Gregor Kobel haben ebenfalls Chancen auf das Amt.

Süle soll und will ein Fixpunkt in der BVB-Abwehr sein. Wer rechts hinten verteidigen wird, ist jedoch noch unklar. Marius Wolf und Julian Ryerson teilten sich in der abgelaufenen Rückrunde den Posten. Doch für die neue Saison wollte der BVB eigentlich jemand Neues holen. Als Favorit galt schon seit dem Winter Iván Fresneda von Real Valladolid. Doch die Spur zum spanischen Toptalent ist momentan erkaltet, laut den "Ruhr Nachrichten" ist ein Wechsel nach Barcelona im Moment wahrscheinlicher.

Schulz und Meunier ausgeklammert hat der BVB zurzeit vier Außenverteidiger für die zwei Positionen in der Vierer-Abwehrkette. Einer davon ist allerdings Mateu Morey, dessen Belastbarkeit nach zwei Jahren Verletzungspause kaum einzuschätzen ist. Mit Neuzugang Ramy Bensebaini (Borussia Mönchengladbach) und den genannten Wolf und Ryerson bleiben nur drei Spieler übrig. Für die Mehrfachbelastung mit Bundesliga, Champions League und DFB-Pokal wäre das zu dünn.

Der Bedarf ist also da, ebenso wie im Mittelfeldzentrum und auf der Seite der geplanten Abgänge. Solange der BVB diese Fragen noch nicht gelöst hat und der Bundesliga-Start näher kommt, wächst auch der Druck.

Verwendete Quellen
  • Eigene Beobachtungen
  • Nachrichtenagenturen SID, dpa
  • derwesten.de: "Borussia Dortmund: Nach geplatztem Alvarez-Deal – Kehl räumt mit Transfer-Intermezzo auf"
  • bild.de. "Kehl muss diesen Spieler loswerden"
  • bild.de: "BVB-Top-Star nicht in den Top 10!"
  • ruhrnachrichten.de: "Top-Talent aus Spanien auf dem BVB-Radar"
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