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FC Bayern München "boomt": Triple-Gewinner schwimmt im Geld


"Der Verein boomt"
FC Bayern: Die Welt ist nicht genug

t-online, mw

09.10.2013Lesedauer: 4 Min.
Pep Guardiola (li.), Uli Hoeneß und Bastian Schweinsteiger (re.) prägen die Goldene Generation des FC Bayern.Vergrößern des BildesPep Guardiola (li.), Uli Hoeneß und Bastian Schweinsteiger (re.) prägen die Goldene Generation des FC Bayern. (Quelle: imago/MIS)
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Wenn Uli Hoeneß aus seinem Büro an der Säbener Straße auf den Trainingsplatz des FC Bayern schaut, muss er sich vorkommen wie Dagobert Duck höchstpersönlich. Denn was er dort sieht, hat einen Wert von knapp 484 Millionen Euro. Im Gegensatz zur Comicfigur aus Entenhausen blickt der Präsident aus München aber nicht auf Gold, sondern auf seine Spieler. Würde an der Mannschaft ein Preisschild hängen, so wäre dort eine Zahl mit acht Nullen zu sehen. Und damit wird klar: Die Triple-Bayern schwimmen im Geld. "Der Verein boomt", sagte Karl-Heinz Rummenigge der "Sport Bild".

Um zu erahnen, um wie viele Lichtjahre der Rekordmeister der deutschen Konkurrenz finanziell enteilt ist, reicht ein kurzer Blick auf die Zahlen. Der Kaderwert des FC Bayern liegt laut transfermarkt.de rund 200 Millionen Euro über dem des härtesten Konkurrenten Borussia Dortmund (288 Millionen Euro).

Der Umsatz ist in ungeahnte Rekordhöhen gestiegen: "Wir haben zum ersten Mal die 400 Millionen Euro gerissen", sagte Rummenigge. Und auch beim Trikotverkauf wurde eine einmalige Marke geknackt: In der letzten Spielzeit gingen erstmals mehr als eine Million Trikots über die Ladentheke. "Das hätte ich nicht für möglich gehalten", so Rummenigge.

FC Bayern so attraktiv wie nie

Momentan scheint in der bayrischen Landeshaupt einfach alles möglich zu sein. Nach dem historischen Gewinn des Triples in der vergangenen Saison geht es mittlerweile - so scheint es - um die Weltherrschaft. "Die Marke FC Bayern ist attraktiv, und sie ist nach dem größten Erfolg der Vereinsgeschichte begehrt - wahrscheinlich so begehrt wie nie", sagte Rummenigge: "Wir sind interessanter geworden, wir werden mehr zur Kenntnis genommen. Speziell im Ausland. Der Sieg in der Champions League hat unglaublich Auftrieb gegeben - das merken wir bei jeder Reise."

Aus Bayern München wird Bayern Munich

Damit das auch in Zukunft so bleibt, wurde sogar extra der Vorstand um ein weiteres Mitglied erweitert: Seit dem 1. Juli dieses Jahres gehört neben Rummenigge (Vorsitzender), Matthias Sammer (Sport), Jan-Christian Dreesen (Finanzen) und Andreas Jung (Marketing) auch Jörg Wacker dem Gremium an. Seine Aufgabe: die Internationalisierung des Vereins.

Was das genau bedeutet? Die Bayern wollen neue Märkte erschließen, neue Anhänger gewinnen - und so noch mehr Geld verdienen. "Der FC Bayern hat über 100 Millionen Sympathisanten weltweit. Aus diesen Sympathisanten wollen wir Fans machen", sagte Wacker. Und Rummenigge führte an: "Wir sind nicht mehr nur regional oder national. Wir machen keinen Hehl daraus, dass wir international sein wollen." Im Interesse stehen dabei vor allem zahlungskräftige Kunden: "Nordamerika und China werden Fokus-Märkte", sagte Wacker.

Ein Zeichen für die enorme Veränderung des FC Bayern von einem Fußballverein zu einem Klub von Weltformat ist die Homepage des Rekordmeisters. Diese erscheint mittlerweile in sieben Sprachen. Die aktuellen Nachrichten zu Bastian Schweinsteiger und Co. können so in deutsch, englisch, spanisch, russisch, arabisch, japanisch und sogar chinesisch abgerufen werden.

Wiesn-Trikot bringt 4,5 Millionen Euro

Wie sehr sich diese Globalisierung und das Generieren neuer Fans auszahlen kann, belegt erneut eine kurze Analyse der Zahlen. Das Wiesn-Trikot, das von vielen als Marketing-Gag verschrien wurde, wurde bereits 280.000 Mal verkauft. Glaubt man Experten, bleiben davon 20 Prozent Gewinn über. Macht bei einem Kaufpreis von 79,95 Euro stolze 4,5 Millionen Euro.

Insgesamt haben die Münchner im letzten Jahr durch Trikot-Verkäufe knapp 16 Millionen Euro eingestrichen - das ist in etwa so viel wie der komplette Etat des SC Freiburg. Die Gesamt-Einnahmen des Merchandising belaufen sich auf unfassbare 85 Millionen Euro. "Wir sind aktuell auf einem absoluten Top-Niveau. Jede Tür, die wir öffnen wollen, bekommen wir auch auf. Die Marke FC Bayern strahlt wie nie zuvor", sagte Finanzchef Dreesen.

Sponsoren stehen Schlange

Und das schlägt sich auch bei den Sponsoren nieder. "Unsere Partner wissen zu schätzen, dass die Aufmerksamkeit und Reichweiten, die man bekommt, wenn man mit dem FC Bayern wirbt, immer größer werden", so Dreesen. Potente Geldgeber stehen Schlange, einige Anfragen müssen sogar abgelehnt werden. Verhältnisse wie bei Bayer Leverkusen, das am Anfang der Saison ohne Trikotsponsor auflief, sind beim FC Bayern unvorstellbar.

Im Gegenteil. Die Liste der Geschäftspartner liest sich wie das Who-is-Who der deutschen Wirtschaft. Alle vier Premium-Partner - die Deutsche Telekom (Hauptsponsor), adidas, Allianz und Audi (Tochter von VW) sind DAX-Unternehmen. Das Firmen-Quartett steht zudem laut einer Studie der Marketing-Fachzeitung Horizont in der Top-Ten der bekanntesten Sponsoren der Bundesliga-Geschichte.

Auf einer Stufe mit den Größten

Die Sponsoring-Einnahmen sind noch einmal von 85 Millionen auf 95 Millionen Euro gestiegen. Zum Vergleich: Der BVB nimmt in diesem Geschäftsfeld etwa 70 Millionen Euro ein - das ist ein Unterschied von 25 Millionen Euro. Oder einem Thiago Alcantara.

Ein Unterschied, der entscheidend sein kann. Und so sehen sich die Bayern schon lange der Bundesliga entflohen. "Wir stehen im Wettbewerb mit Real Madrid, dem FC Barcelona oder Manchester United.", sagte Wacker. Das "regionale Phänomen" BVB - wie Hoeneß seinen Lieblings-Rivalen einst genannt hatte - wird mit keiner Zeile erwähnt.

Pep ist mehr als nur ein Trainer

Ein weiterer entscheidender Faktor für die Wandlung des FC Bayern ist der neue Trainer Pep Guardiola. Der Spanier hat einen Hauch von Hollywood in die Katakomben der Bayern gebracht und dem Verein noch einmal zusätzlichen Glanz verliehen. "Er ist eine Kult-Person, die man auf der ganzen Welt kennt. Natürlich hilft er uns bei der Vermarktung, das merken wir bei jedem Gespräch, das wir führen", sagte Wacker: "Er ist ein Traum für Bayern München in allen Bereichen. Pep ist ein Aushängeschild erster Güte."

Ein Ende der Fahnenstange ist noch lange nicht in Sicht. "Ich gehe schon jetzt davon aus, dass wir in dieser Saison unsere Zahlen noch einmal steigern und erneut einen Rekord vermelden können", sagte Rummenigge. Außerdem soll schon bald die Allianz-Arena komplett abbezahlt sein. Dem FC Bayern stehen dann laut Hoeneß jährlich noch einmal 25 Millionen Euro mehr zur Verfügung. Der Präsident prophezeit: "Für die Bundesliga wird es nicht mehr so einfach, uns zu schlagen."

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