Pep Guardiola macht beim FC Bayern München den Vorhang zu

Schluss mit neugierigen Blicken, Schluss mit Fußball-Spionage? Am Trainingsgelände des FC Bayern München fällt der Vorhang, und zwar auf Wunsch von Trainer Pep Guardiola. Der Spanier hat veranlasst, dass die Übungsplätze des Rekordmeisters von nun an blickdicht geschützt sind. In seiner Heimat ist diese Praxis schon lange üblich.

Betroffen ist der Platz, auf dem üblicherweise die öffentlichen Trainingseinheiten der Bayern stattfinden.

Hoeneß: Nähe zu Fans hat Tradition

Allerdings sollen die Vorhänge an der Säbener Straße nur eine Option bleiben. Uli Hoeneß hatte bereits vor einigen Monaten erklärt, dass Fannähe zur Kultur des Vereins gehöre. "Wir haben nicht vor, alles zuzumachen und die Säbener Straße abzuriegeln", erklärte er. "Wir haben beim FC Bayern die Tradition, dass die Fans ihre Idole hautnah zu sehen bekommen. Das werden wir auch nicht ändern." Dennoch werden die Fans in Zukunft wohl öfter draußen bleiben müssen.

Bei Pep geduldet, bei Klinsi untersagt

Von seinem vorherigen Verein, dem FC Barcelona, ist Guardiola es gewohnt, unter Ausschluss der Öffentlichkeit zu trainieren. Die Idee dahinter ist, mögliche Aufstellungen oder taktische Finessen nicht schon vor Anpfiff publik werden zu lassen. Spieler in Aktion sehen spanische Fans deshalb nur im Stadion, von seltenen Show-Einheiten abgesehen.

In München scheint die Maßnahme als eine Art Kollateralschaden des Guardiola-Deals geduldet zu werden. Das sah vor einigen Jahren noch ganz anders aus: Damals hatte es sogar einen Fanprotest gegeben, als im Zuge der Verpflichtung des ehemaligen Bundestrainers Jürgen Klinsmann über nicht-öffentliche Einheiten spekuliert worden war. Am Ende wurde es dem heutigen US-Coach untersagt.