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FC Bayern – Borussia Dortmund: Wie der BVB dem FCB den Rang abläuft


Vorteil Dortmund
Plötzlich bietet der BVB den Bayern Paroli

Von Andreas Becker

Aktualisiert am 21.04.2022Lesedauer: 4 Min.
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Verbissener Zweikampf: Erling Haaland (l., gegen Bayerns Dayot Upamecano) wird den BVB wohl im Sommer verlassen. Sein Abgang ermöglicht aber finanziellen Spielraum für neue Transfers.Vergrößern des Bildes
Verbissener Zweikampf: Erling Haaland (l., gegen Bayerns Dayot Upamecano) wird den BVB wohl im Sommer verlassen. Sein Abgang ermöglicht aber finanziellen Spielraum für neue Transfers. (Quelle: Team 2/imago-images-bilder)

Das Duell zwischen den Bayern und dem BVB beherrscht seit Jahren die Bundesliga. Während auf dem Rasen das Pendel klar in eine Richtung ausschlägt, entwickelt sich daneben ein enger Zweikampf.

Nicht nur beim Kampf um die deutsche Meisterschaft duellieren sich der FC Bayern und Borussia Dortmund in aller Regelmäßigkeit. Auch auf dem Transfermarkt kommen sich beide Klubs immer häufiger in die Quere.

Während der BVB auf dem Rasen in den letzten Jahren regelmäßig das Nachsehen hatte, bietet die Borussia den Bayern bei potenziellen Neuverpflichtungen inzwischen die Stirn. Das aktuelle Beispiel: Laut einem Bericht der "Bild" haben beide Klubs großes Interesse an Leipzigs Konrad Laimer. Und es ist längst kein Automatismus mehr, dass der Mittelfeldabräumer auf jeden Fall in München landen wird.

BVB oder Bayern? RB-Star im Fokus der Topteams

Ab einer Ablösesumme von 20 Millionen Euro könnte Leipzig demnach darüber nachdenken, Laimer (Vertrag bis 2023) ziehen zu lassen. Er könnte bei den Bayern eine tragende Rolle im defensiven Mittelfeld einnehmen, denn da will der deutsche Rekordmeister im Sommer wohl unbedingt was tun. Beim BVB scheint Laimer direkt in die Rolle von Axel Witsel schlüpfen zu können, der die Dortmunder verlassen wird.

Das Gerangel um Laimer ist nur der neueste Beleg dafür, wie heiß es mittlerweile zwischen den größten Klubs Deutschlands nicht nur auf dem Platz hergeht. Mit Niklas Süle verliert der FC Bayern eine wichtige Abwehrsäule an den BVB – und das auch noch ablösefrei. Und auch das Werben um Freiburgs Nico Schlotterbeck und Nationalstürmer Karim Adeyemi (Salzburg) – an beiden Akteuren wurde auch dem FC Bayern ein Interesse nachgesagt – haben die Dortmunder wohl für sich entschieden.

Woran das liegen könnte? Vor allem an der Perspektive. In Dortmund sind die genannten Spieler klare Kandidaten für die Startelf. Bei den Bayern müssten sie wegen der großen Konkurrenz auch mal damit rechnen, mehrere Spiele in Folge auf der Bank zu sitzen. Das ist auch Süle, der mangelnde Wertschätzung beim Rekordmeister beklagte, oft so gegangen. Und: Der BVB will im Sommer einen Schnitt machen, ein neues hungriges Team aufbauen, das den Bayern im Meisterschaftskampf nicht nur hinterherrennt, sondern ein enges Duell bietet – bis zum Schluss.

Auch Bayern ist zum Sparen gezwungen

Hinzu kommt: Durch die Corona-Pandemie sind auch die Bayern zum Sparen gezwungen. Den finanziellen Spielraum weiter eingeschränkt haben außerdem das jeweils frühe und überraschende Ausscheiden in Champions League (Viertelfinale) und DFB-Pokal (2. Runde), das den Klub Millionen-Einnahmen kostete.

Auch die Borussia hat sich in den beiden genannten Wettbewerben in dieser Saison zwar blamiert, aber es gibt einen Unterschied. Die Westfalen können im Sommer mit den Transfereinnahmen durch den sehr wahrscheinlichen Abgang von Topstürmer Erling Haaland planen. Und das sind satte 75 Millionen Euro. Er wäre nach Pierre-Emerick Aubameyang (63,75 Mio.), Ousmane Dembélé (140 Mio.), Christian Pulisic (64 Mio.) und zuletzt Jadon Sancho (85 Mio.) der fünfte Megatransfer allein in den letzten fünf Jahren, der jede Menge Geld in Kasse spülen würde.

Die oftmals kritisierte Transferpolitik, junge Perspektivspieler günstig zu verpflichten und teuer weiterzuverkaufen, kommt den Schwarz-Gelben nun zugute. Bayern hingegen musste in jüngster Vergangenheit Leistungsträger wie David Alaba und nun auch Süle ziehen lassen, ohne dafür auch nur einen Euro einzunehmen.

So kommt es, dass der BVB sich inzwischen im gleichen Spieler-"Regal" umsehen kann wie der sportlich überlegene Konkurrent aus dem Süden. Am Samstagabend spielen beide gegeneinander (18.30 Uhr im Liveticker bei t-online). Sollten die Bayern gewinnen, haben sie sich die Meisterkrone zum zehnten Mal in Folge aufgesetzt – und das dann schon wieder drei Spieltage vor Saisonende.

Offene Vertragsfragen als Leistungshemmer?

Wie es bei den Bayern insgesamt weitergeht, steht dagegen noch in den Sternen. Die spielerischen Leistungen in den letzten Wochen waren mehr als schwankend. Experten vermuten, dass das auch mit den vielen offenen Vertragsfragen zusammenhängt. Und damit ist man bei einem weiteren Problem der Bayern in Sachen Personalplanung.

Vor allem um eine Verlängerung von Robert Lewandowski gibt es viel Knatsch. Mit dem FC Barcelona soll es inzwischen einen ernsthaften Konkurrenten geben, der den Weltfußballer (Vertrag bis 2023) im Sommer aus München loseist.

Rekordnationalspieler Lothar Matthäus sieht Fehler in der Verhandlungsstrategie der Bayern. "Ich hätte Lewandowskis Vertrag schon viel früher verlängert. Lewandowski ist zweimal Weltfußballer geworden, und wenn man die Chance hat, so einen Spieler bei sich zu binden, dann sollte man alles dafür tun", sagte der Sky-Experte.

"Ich schaue da nicht auf das Alter, sondern auf die Leistung", so Matthäus. "Wenn da vier, fünf solcher Spieler im Kader wären, dann sollte man darüber nachdenken, wer noch im nächsten Jahr wichtig sein könnte und wo ein Umbruch stattfinden sollte. Aber einen Lewandowski würde jede Mannschaft gerne in ihren Reihen haben."

Matthäus: Deswegen ist Dortmund nicht so konstant

Der Topstürmer sei nicht nur ein Garant für Tore, sondern auch für Beständigkeit. "In den letzten zehn Jahren hatte er so 95 Prozent aller Spiele absolviert", sagte Matthäus. Spieler wie beispielsweise Borussia Dortmunds Offensivakteure Erling Haaland oder Marco Reus seien hingegen öfter verletzt gewesen. "Deswegen hatte auch Dortmund in dieser Saison nicht so konstant gespielt, weil man auf diese Spieler in ihrer Topform angewiesen ist."

Und auch um Flügelflitzer Serge Gnabry (Vertrag bis 2023) gibt es wilde Spekulationen wegen eines Wechsels. Als möglicher Ersatz wurde hier schon Leipzigs Christopher Nkunku ins Spiel gebracht. Wenigstens eine Baustelle konnten die Bayern inzwischen aber wohl schließen. Nach Informationen des "Kicker" sollen sowohl Thomas Müller als auch Manuel Neuer (beide Vertrag bis 2023) einen neuen Einjahresvertrag bekommen. Es gebe zwar noch keine Einigung, lediglich Details seien dem Bericht zufolge noch zu klären.

Trotz der Aussicht auf einen Müller- und Neuer-Verbleib: Bei Bayern stockt es sowohl bei Vertragsverlängerungen als auch bei Neuverpflichtungen. Anders als auf dem Platz läuft es auf dem Transfermarkt im Moment klar besser für den BVB.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Kicker-Printausgabe (21.4.22)
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