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Nationalmannschaft: Fliegt Jogi Löw noch vor der EM raus?


Nach peinlicher Pleite
Geht Jogi Löw noch vor der EM?

Von Robert Hiersemann

Aktualisiert am 02.04.2021Lesedauer: 3 Min.
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"Löw droht ein katastrophaler Abgang": t-online-Nationalmannschaftsreporter Noah Platschko analysiert die Pleite gegen Nordmazedonien und blickt auf die Chancen bei der Europameisterschaft. (Quelle: t-online)

Seit Jahren läuft es nicht rund. Mit den drei WM-Qualifikations-Spielen bestand nun die Chance, die Fans ein Stück weit zurückzugewinnen. Doch mit der letzten Partie zerstörte man vieles. Wie geht es nun weiter?

Die Kritik an Joachim Löw ist riesig. Erst schied er 2018 sang- und klanglos mit der Nationalmannschaft in der WM-Vorrunde in Russland aus, dann folgte im November 2020 die historische 0:6-Klatsche gegen Spanien und nun kam es zum Tiefpunkt: die peinliche 1:2-Pleite am Mittwochabend in der WM-Qualifikation gegen das Zwei-Millionen-Einwohner-Land Nordmazedonien.

Bis zum EM-Start sind es nur noch wenige Wochen, Mitte Juni soll das Turnier beginnen. Und viele Menschen in Deutschland fragen sich nun: Kann es sein, dass Löw, der bereits vor Wochen angekündigt hatte, dass er nach dem Turnier zurücktritt, doch noch vor der EM sein Amt verliert oder es selbst abgibt?

Nur knapp die Hälfte der Spiele gewonnen

Fakt ist: Die sportliche Bilanz seit der verkorksten WM 2018 ist desaströs. Von den 27 Spielen nach der WM wurden fünf verloren, achtmal spielte Löw mit seinem Team remis. Nur knapp die Hälfte der Partien wurde gewonnen. Allein aufgrund der nackten Zahlen wäre das Aus noch vor dem Turnier plausibel. Normalerweise.

Der Abgang Löws noch vor dem EM gilt trotzdem als unrealistisch. Warum ist das so?

Erstens: Sport1 berichtet, dass eine vorzeitige Entlassung kein Thema für die DFB-Führung sei. Ebenso soll es keine Anzeichen dafür geben, dass der Bundestrainer selbst noch vor dem Turnier zurücktreten will.

Zweitens: Mit einer Pleite gegen Nordmazedonien will sich Löw ganz sicher nicht nach 15 Jahren vom DFB und seinem Posten verabschieden.

"Wir dürfen auf keinen Fall den Glauben verlieren"

Drittens: Die beiden ersten WM-Qualifikationsspiele gegen Island (3:0) und Rumänien (1:0) wurden gewonnen. Löw selbst zog danach eine positive Bilanz. Nach der Niederlage gegen Nordmazedonien wirkte natürlich auch er geknickt. Gab sich aber kämpferisch: "Wir dürfen auf keinen Fall völlig den Glauben verlieren, an die Stärken, die die Mannschaft hat und daran, dass wir ein gutes Turnier spielen können. Wenn wir in der Vorbereitung Zeit haben, werden wir Konstanz reinbringen und die richtigen Dinge anpacken."

Viertens: Was ebenfalls gegen einen Wechsel auf der Trainerposition noch vor dem Turnier spricht: Für einen neuen und spontanen Nachfolger – die Namen Ralf Rangnick und Stefan Kuntz werden aktuell immer wieder genannt – wäre die Situation extrem kompliziert. Denn viel Zeit bis zum Turnier bleibt nicht mehr. Bis zur Kadernominierung kommt das Team nicht mehr zusammen. Das Trainingslager in Seefeld (Österreich) steht bevor. Wer würde sich dieser Aufgabe stellen wollen? Keine Zeit, um sich wirklich kennenzulernen. Kaum Möglichkeiten, seine Spieler auf dem Feld zu erleben. Nicht die besten Voraussetzungen, um ein gutes Turnier zu spielen.

Er will einen Erfolg zum Ende seiner Amtszeit

Löw hingegen kennt alle Spieler. Er begleitet sie teilweise seit Jahren. Und er will unbedingt, dass eine Amtszeit mit einem Erfolg endet.

Und letztendlich konnte man am Mittwochabend vielleicht auch aus der Antwort des Bundestrainers zu einem ganz anderen Thema seine Ambitionen, das kommende Turnier noch zu absolvieren, heraushören. Zur Entscheidung über ein mögliches Comeback der Ex-Weltmeister Thomas Müller und Mats Hummels sagte er nämlich: "Wir haben gesagt, dass die Entscheidung insgesamt dann im Mai fällt."

Heißt: Löw plante auch direkt nach der peinlichen Pleite mit dem Kader-Nominierungstermin zur EM. Macht das ein Bundestrainer, wenn er sich seiner Sache und seines Jobs nicht mehr sicher ist? Wohl kaum.

Verwendete Quellen
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