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Daniel Donskoys Kampf gegen Putin: "Es macht sich Angst breit in Russland"


Kampf gegen Putins Propaganda
"Es macht sich Angst breit in Russland"

  • Steven Sowa
InterviewVon Steven Sowa

Aktualisiert am 20.03.2022Lesedauer: 9 Min.
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Daniel Donskoy: Der in Moskau geborene Schauspieler und Entertainer setzt sich in russischer Sprache für Aufklärung ein – und gerät dabei an seine Grenzen.Vergrößern des Bildes
Daniel Donskoy: Der in Moskau geborene Schauspieler und Entertainer setzt sich in russischer Sprache für Aufklärung ein – und gerät dabei an seine Grenzen. (Quelle: Maximilian König/Imago Images/Montage t-online)

Wie erreicht man Menschen in Russland, um ihnen das Leid der Ukrainer vor Augen zu führen? Daniel Donskoy versucht es mit Musik, auch wenn er daran immer wieder gehindert wird. Bei t-online schildert er die Lage eindrücklich.

Sein Vater ist Russe, seine Mutter Ukrainerin, er ist in Moskau geboren. Daniel Donskoy erlebt den Krieg in Europa aus einer vielschichtigen Perspektive – und sieht seine schlimmsten Befürchtungen erfüllt. Dennoch gibt er nicht auf. Der Schauspieler und Musiker erhebt seine Stimme. Um aufzuklären und das krude Weltbild des Kremlherrschers zu entlarven.

"Nein zum Krieg" heißt seine Antwort auf die Propaganda Putins. Auf russisch ("Net Vojne") rappt er darin gegen den Wahnsinn in der Ukraine an. "Alles wird vertuscht und uns wird gesagt, dass die ganze Welt gegen uns ist", heißt es unter anderem in dem Text, der sich unmittelbar an die Menschen in Russland wendet. Im Gespräch mit t-online erklärt er als einer der ersten russischsprachigen Stars in Deutschland, wieso es gerade jetzt wichtiger denn je ist, seine Reichweite zu nutzen – und warum ein Sturz Putins durch zivilen Ungehorsam dennoch ein "naiver Glaube" bleibt.

t-online: Der Krieg in der Ukraine wütet seit mehr als drei Wochen. Werden Sie von Albträumen geplagt, Herr Donskoy?

Daniel Donskoy: Nein, zum Glück nicht. Albträume vom Krieg suchen mich bisher nicht heim. Aber ich habe mich die ersten Tage, als der Krieg in der Ukraine losbrach, komplett mit nichts anderem mehr beschäftigt. Rund um die Uhr sah ich Videos und Bilder der Zerstörung auf Social Media. Das wirkt auf die Psyche, das macht einen kaputt.

Ich frage Sie deshalb nach Albträumen, weil Sie in Ihrem Song "Net Vojne" ("Nein zum Krieg") davon sprechen: "Ich träume vom Tod und habe Angst einzuschlafen", heißt es da.

Das ist die Perspektive der Menschen in der Ukraine, die ich in meinen Song einnehme. Sie schlafen jeden Abend mit der Angst ein, dass eine Bombe ihr Heim zerstört. Die Angst vor dem Tod ist für die Ukrainer eine reale Bedrohung – und ich habe die Befürchtung, dass die westliche Gesellschaft abstumpft.

Wie meinen Sie das?

Wir schauen uns hier im warmen und friedlichen Westen jeden Tag die Bilder der Zerstörung an und hoffen, dass es uns nicht trifft. Mit jedem Tag, den das russische Militär in der Ukraine nicht vorankommt, wächst diese Hoffnung – aber eben auch der Gedanke, dass dieser Krieg zur neuen Normalität wird und ganz weit weg ist. Denn: Wir haben jetzt schon alles gesehen. Tote, die auf der Straße liegen. Häuser, die zerstört sind. Das maximale Leid haben wir quasi schon gesehen. Unsere Wahrnehmung ist schon überreizt. So der Eindruck. Ich hoffe nicht, dass wir uns an diese neue, brutale Realität gewöhnen.

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Wie steht es dabei um Sie persönlich? Haben Sie noch Freunde oder gar Verwandte in der Ukraine?

Die Gräber meiner Urgroßeltern sind in Dnepropitrovsk. Ich hoffe, ich werde sie eines Tages besuchen können. Zum Glück hat der größte Teil meiner Familie Anfang der Neunziger Russland und die Ukraine verlassen. Alle schauen mit großer Besorgnis auf die Entwicklungen.

Der 24. Februar geht als Schreckensdatum in die Geschichte ein. Wie haben Sie den Tag erlebt, als Russland seinen Angriffskrieg auf die Ukraine startete?

Ich bin zwei Tage vorher aus Russland nach Deutschland zurückgekommen, weil ich in der russischen Grenzregion Smolensk gedreht habe. Mein erster Gedanke war: Wie krass es ist, dass die komplette Lebensrealität sich in 24 Stunden komplett auf den Kopf stellen kann. Natürlich war ich schockiert und entsetzt. Zugleich wartete ich darauf, wie die Weltgemeinschaft damit umgehen wird, weil es nicht das erste Mal ist, dass Putin solche Gräueltaten in Auftrag gibt.

Und? Wie bewerten Sie die Reaktion des Westens?

Ich hoffe, dass die anfängliche Solidarität des Westens nicht nur in Worten endet und wir uns geschlossen für ein schnelles Ende dieses Krieges einsetzen werden. Mit den Mitteln, die uns zur Verfügung stehen. Dazu fällt mir ein, wie die SPD-Politikerin Svenja Schulze bei "Markus Lanz" sagte: "Erst mal freue ich mich, dass Selenskyj überhaupt bei uns sprechen konnte und der Bundestag zuhört." Um es mit Selenskyjs Worten zu sagen: "Worte reichen nicht."

Daniel Donskoy wurde in Moskau geboren. Kurz nach seiner Geburt zogen seine Eltern nach Berlin. Donskoy spricht Russisch, Hebräisch, Deutsch und Englisch wie seine Muttersprachen. In Deutschland wurde er als Schauspieler bekannt, macht sich aber zunehmend auch als Entertainer und Musiker einen Namen. Unter anderem führte er 2021 durch den Abend des Deutschen Filmpreises – und sorgte mit seinen musikalischen und humoristischen Einlagen für Aufsehen.

Wie gehen denn die Menschen in Russland mit den Sanktionen um? Schließlich stehen Sie immer wieder vor allem über soziale Medien mit vielen von ihnen in Kontakt.

Das stimmt, ich versuche aufzuklären – auch mit meinem neuen Song. Aber das gestaltet sich leider immer schwieriger, weil fast alle Kommunikationsebenen von der russischen Regierung blockiert werden. Man kann die Leute kaum noch erreichen – in doppelter Hinsicht. Viele, mit denen ich über Jahre im Kontakt war, werfen mir plötzlich Lügen vor. Aufgrund der Kremlpropaganda haben sie ein völlig anderes Bild der Lage. Und tatsächlich gibt es auch Menschen, die mich gebeten haben, ihnen nicht mehr zu schreiben.

Weil sie Angst haben, dass es Konsequenzen für sie hat?

Absolut! Es werden willkürlich Menschen auf der Straße kontrolliert. Ihnen werden die Handys abgenommen – das ist alles völlig absurd. Putin hat ja eindeutig gesagt, man müsse die Gesellschaft bereinigen von den Menschen, die er "Bastarde" und "Verräter" nennt, die man "wie eine Fliege ausspucken sollte, die einem zufällig in den Mund geflogen ist".

Was bedeutet das für die Regimekritiker?

Es ist extrem gefährlich in Russland gerade. Der FSB und die Polizei sind rigoros. Sie versuchen die Menschen, die anderer Auffassung sind als die Staatspropaganda, einzubuchten und einzuschüchtern. Und ja, es macht sich Angst breit in der russischen Gesellschaft.

Sie sprechen aber auch von Menschen, die sich indoktrinieren lassen. Wie schlimm ist diese Gehirnwäsche Putins wirklich?

In Russland ist das Staatsfernsehen eine extrem effektive Methode. Es ist Putins wichtigster Kanal in die Köpfe der Menschen für sein Brainwashing. In Russland spricht man auch von der "Zombifikation". Es wird explizit ein Narrativ aufrechterhalten: Wir gegen den Rest der Welt. Das lässt sich mit den Methoden der sowjetischen Zeit vergleichen und ist seit Jahren immer stärker geworden. In Russland gibt es gerade keine verfügbaren unabhängigen Medien mehr.

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Die Sicht auf die Welt erfolgt durch Scheuklappen?

Natürlich fördert das die Verblendung. Aber das Problem ist auch: Wir machen es uns hierzulande zu einfach, indem wir die Menschen in Russland verteufeln. Wer sich gegen den Krieg ausspricht, riskiert sein Leben – oder zumindest ein Leben hinter Gittern. Das ist einfach krass. Wir müssen den Menschen die Hand reichen, die gerade dort um ihr Leben fürchten.

Sie meinen: Es ist wohlfeil aus einem westlichen Verständnis von Demokratie und Meinungsfreiheit heraus über Russinnen und Russen zu urteilen?

Von Deutschland aus ist es leicht zu sagen: "Geht doch mal auf die Straße!" Aber wenn du damit aufwächst, dass du permanent über deine Schultern schauen musst bei kritischen Äußerungen, ist es eine andere Realität. Der größte Oppositionelle und Kremlkritiker ist doch das beste Beispiel. Er lag tot in Moskau auf der Straße, nachdem er aufbegehrt hat.

Sie meinen Boris Nemzow. Er wurde am 27. Februar 2015 im Zentrum Moskaus erschossen.

Das ist nur wenige Jahre her, aber viele haben es wieder vergessen. Nawalny wurde vergiftet und sitzt in Russland im Gefängnis. Natürlich haben die Leute Angst. Trotzdem bringt es nichts, wenn wir uns komplett abkapseln von der russischen Gesellschaft und nicht mehr versuchen, die Menschen auf ziviler Ebene zu erreichen.

Sehen Sie eine realistische Chance, Menschen in Russland zu erreichen und die Stimmung im Land zum Kippen zu bringen? Vielleicht so weit, dass es gelingt, Putin zu stürzen?

Allein die Zivilgesellschaft wird das nicht schaffen. Das ist ein naiver Glaube. Natürlich wünscht man sich in Deutschland immer dieses romantisierte Narrativ des zivilen Umsturzes. Auch die DDR wurde so zu Fall gebracht, weil die Leute auf die Straße gegangen sind, wird dann immer gerne gesagt. Aber so einfach ist das nicht. Bei den Montagsdemonstrationen war die DDR ohnehin schon im Begriff zu zerfallen. So weit sind wir in Russland noch lange nicht.

Aber der Vergleich mit der DDR ist insofern interessant, weil auch damals eine große Unzufriedenheit in der Gesellschaft zu immer größeren Protesten führte. Die Sanktionen des Westens verändern nun das ganz alltägliche Leben der Russen: Manches können sie gar nicht mehr kaufen, vieles wird teurer.

Das ist auch tatsächlich das, was mir Hoffnung macht. Die Menschen realisieren, dass etwas nicht stimmen kann – und genau dieses Momentum müssen wir nutzen. Wir müssen die Russen ermutigen und die Hand reichen. Es ist wichtig, dass wir ihnen einen Weg in die Demokratie und Meinungsfreiheit aufzeigen, die Zivilbevölkerung Russlands immer wieder direkt adressieren und Kanäle suchen, um ihnen Putins Lügen vor Augen zu führen. Aber natürlich ist ein nachhaltiger Erfolg erst möglich, wenn ein System kurz vorm Kippen ist. Und da sind wir noch lange nicht.

Dennoch könnte trotz aller Staatspropaganda ein Zweifeln in die Breite der Bevölkerung einsickern?

Absolut. Ich merke das bereits auf einem Telegramkanal, den ich extra zu diesem Zweck aufgemacht habe. Ich teile dort Informationen mit vielen Russen, die sie sonst nicht zu Gesicht bekommen. Ich habe ihnen gezeigt, wie man verschlüsselte Browser und Dienste nutzen kann, um auf westliche Medien zugreifen zu können. Aber Putins Propagandaapparat arbeitet schnell. Mein Anti-Kriegs-Song wurde nach nur zehn Minuten von einer russischen Plattform gelöscht.

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Sie sprechen in Ihrem Song direkt russische "Patrioten" an. Wie lautet Ihre Einschätzung, auch nach Sichtung der Bilder vom Freitag, als Zehntausende im Luschniki-Stadion Putin zujubelten. Wie viele Russen sind tatsächlich verblendet und wie viele wünschen sich ein schnelles Ende dieser Aggression?

Meine Sicht ist getrübt, weil ich gerade nicht vor Ort bin. Es ist immer wieder erschreckend, junge Menschen zu sehen, die der Propaganda zu trauen scheinen. Aber ob das wirklich der Fall ist oder ob ihnen gedroht wird, lässt sich aus der Distanz nicht bewerten. Ich weiß nur, dass eine Freundin von mir kürzlich mit einem Peace-Zeichen auf ihrem Rucksack festgenommen wurde. Mehr nicht: Dort stand nur das international anerkannte Friedenssymbol – und sofort war sie ein Fall für die Polizei. Zum Glück ist sie inzwischen wieder frei.

Hat denn Marina Owsjannikowas Aktion im Staatsfernsehen bereits etwas bewegt. Haben Sie etwas mitbekommen können?

Das ist ein gutes Beispiel dafür, wie Propaganda funktioniert. Als ich das Video gepostet habe, bekam ich Zuschriften von Russen, die mir vorwarfen, ich sei Fake News auf den Leim gegangen. Sie sagten mir, es sei nie passiert, im Fernsehen sei das gar nicht zu sehen gewesen. Man kommt dann schnell an das Ende seiner verbalen Erklärungskräfte. "Glauben" gegen "Realität" – haben Sie schon mal versucht, einem streng religiösen Menschen zu erklären, dass Moses das Meer vielleicht nicht gespalten hat oder das die Jungfrau Maria … Sie wissen schon.

Das Augenverschließen vor der Realität als Selbstschutz …

In Deutschland kennen wir das nur zu gut. Antisemitismus? Gibt es nicht. Ein Rassismus-Problem? Haben wir nicht. Es ist ein zutiefst menschlicher Schutzmechanismus, der einen davor bewahrt, eigene Fehler einzugestehen. Selektive Wahrheit, nur das sehen wollen, was ins Weltbild passt – dieses Verhalten legen russische Staatsbürger nicht exklusiv an den Tag. Aber die Propaganda verstärkt den Reflex um ein Vielfaches.

Ihr Vater ist Russe. Wie geht es ihm aktuell?

Ich stehe mit ihm ständig in Kontakt. Er und meine Geschwister leben in der Schweiz. Er sagt mir das, was auch meine in Israel lebende Mutter immer wieder betont: "Jetzt siehst du, warum wir damals aus Russland weg wollten – genau deswegen!" Das Nichtvorhandensein der Freiheit hat meine Eltern 1990 veranlasst, Russland zu verlassen. Und sie bereuen ihre Entscheidung kein bisschen. Sie beobachten den Krieg mit großer Sorge. Meine Mama unterstützt eine Organisation, die Holocaust-Überlebende aus der Ukraine nach Israel bringt. Ich versuche mich in Deutschland einzusetzen, übersetze für Flüchtlinge am Berliner Hauptbahnhof. Mein Vater setzt sich in der Schweiz ein. Wir alle haben das Gefühl, helfen zu müssen.

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Haben Sie Angst davor, dass es in Folge der russischen Aggression nun zu einer erhöhten Russophobie kommt? Und erleben Sie etwas in die Richtung schon am eigenen Leib?

Ja, natürlich. Es passiert schon längst. Auf eine russische Schule in Berlin wurde ein Brandanschlag verübt. Ich selbst bin davon noch nicht betroffen, aber es entlädt sich viel Hass an Russen, die nichts für diesen Krieg können. Das ist furchtbar. Dennoch habe ich keine Angst, auf der Straße russisch zu sprechen, wenn ich mit meiner Familie telefoniere. Man muss sich klar machen, dass viele russischsprachige Menschen ja nicht nur aus Russland kommen, sondern auch aus der Ukraine, Belarus oder aus dem Baltikum stammen könnten.

Sollten Prominente, vor allem auch prominente Russlanddeutsche viel mehr ihre Reichweite nutzen, um aufzuklären?

Wenn sie mit Vehemenz dahinterstehen: auf jeden Fall. Für einen Künstler, der Menschen in Russland erreichen kann, ist es nicht nur eine Möglichkeit, sondern eine Pflicht. Wieso sonst ist man denn eine Person des öffentlichen Lebens? Klar, um seine Kunst und seine Kreativität auszuleben. Auf der anderen Seite hat ein jeder von uns eine Verantwortung. Eskapismus zu betreiben, Unterhaltung zu liefern: alles vollkommen legitim. Aber es gibt Situationen, in denen man mit relativ kleinem Aufwand viel bewirken kann. Deshalb müssen Prominente jetzt unbedingt ihre Reichweite nutzen. Wenn man das nicht tut, dann ist das wirklich unverantwortlich.

Verwendete Quellen
  • Interview mit Daniel Donskoy
  • Spotify: Net Vojne
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