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Mit diesen Wahlwerbespots warben die Parteien vor Jahrzehnten


Was die Republik bewegte
Mit diesen Spots warben die Parteien vor Jahrzehnten

t-online, Jonas Mueller-Töwe

22.09.2017Lesedauer: 3 Min.
Ernst schaut dieser gezeichnete Konrad Adenauer drein – die Westbindung, Frieden und Freiheit stehen aus seiner Sicht bei der Bundestagswahl auf dem Spiel.Vergrößern des BildesErnst schaut dieser gezeichnete Konrad Adenauer drein – die Westbindung, Frieden und Freiheit stehen aus seiner Sicht bei der Bundestagswahl auf dem Spiel. (Quelle: Youtube-Screenshot: Konrad-Adenauer-Stiftung)
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Erinnern Sie sich noch an "Freund Pfiffikus"? Der wollte, dass sich "auch der kleine Mann wieder alles leisten kann"?

Wenige Jahre später setzte auch die CDU auf animierte Zeichentrick-Botschaften – und auf die deutliche Abgrenzung zur DDR. "Die Freiheit ist das Größte", lautet der zentrale Slogan des Wahlwerbefilms für die Bundestagswahl 1957.

Das Debatten- und Videoportal "dbate" hat die historischen Wahlspots im Netz gefunden und zusammengestellt. Die überraschende Essenz aus dem Sechsminüter: Einige Themen tauchen über die Jahrzehnte immer wieder auf.

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Die Konfrontation mit der Sowjetunion und der DDR spielte natürlich über lange Zeit eine große Rolle, aber auch Wirtschaft, Arbeitnehmer- und Frauenrechte, Sicherheit und Familienpolitik werden immer wieder thematisiert. Erstaunlich ist übrigens auch, wie personalisiert und auf die Spitzenkandidaten zugeschnitten die Wahlwerbespots oft waren – das scheint also nicht unbedingt eine Neuerung zu sein.

Ob Adenauer, Brandt, Kiesinger, Kohl oder Schröder: Sie alle spielten die zentrale Rolle in den Kampagnen und auch den Werbefilmen. Nicht in der Zusammenfassung zu sehen ist dieser für damalige Verhältnisse beeindruckend aufwändig produzierte Wahlwerbespot für die Adenauer-Kampagne 1957. Er setzt ganz auf die Themen Außenpolitik und Sicherheit, die Westbindung und die Nato.

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Einen anderen Schwerpunkt setzt der CDU-Wahlwerbespot zum gezeichneten "Herrn Schmitz", der sich über den neu gewonnen Wohlstand freut – und damit ebenfalls für die Adenauer-Kampagne wirbt. Die SPD wird in den Spots wahlweise als unbedarft oder missgünstig beschrieben – die im schlimmsten Fall durch die von ihr geforderte "Wende in der Politik" zurück dahin will, "wo alles begann", dräut es ein Jahrzehnt nach dem Zweiten Weltkrieg durch den Wahlwerbefilm.

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Anders sieht es natürlich in den Werbefilmen der Sozialdemokraten aus: Dort wird 1957 noch gegen Ludwig Erhard und die Marktwirtschaft gewettert. "Es wallet, brauset, siedet, zischt, wenn Geldgier sich mit Profit mischt", reimt der Sprecher. Und schwärmt von den niedrigen Preisen der 1920er Jahre. "Der kleine Mann mit kargem Lohn, rennt hinterher seit Langem schon."

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Daneben bestimmen vor allem Frieden, Abrüstung und die Wiedervereinigung Teile der SPD-Kampagne 1957. Während die CDU auf antikommunistische Agitation setzt und die DDR als Unrechtsregime zeichnet, setzt die SPD auf Verständigung und will ein Wettrüsten verhindern. Dafür wirbt sie in diesem Wahlwerbespot.

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In den 1980er wird das Wettrüsten noch einmal richtig aktuell: Die Grünen treten auf den Plan – und setzen dabei auch auf komische Elemente. Im Spot 1983 kommt "im Auftrag der Allgemeinheit" per Express eine "funkelnagelneue Atomrakete" direkt an die Haustür – für den Garten. "Isch nehm' Ihnen des Ding nit ab. Stelle' Sie's doch bei sich selber uff", sagt der empörte Hausbesitzer. Dann kommt die grüne Wahlbotschaft.

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Spaß und Satire lagen in den 1970er und 1980er Jahren ohnehin im Trend der politischen Werbung. Dieter Hildebrandt trat 1976 im SPD-Spot auf, Dieter Hallervorden ergriff 1983 Partei für die FDP. Der Weg zur Satirepartei "Die Partei" war da allerdings noch weit.

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Zusammenfassend bleibt festzuhalten, dass die politische Auseinandersetzung in der Sache durchaus hart war – die Protagonisten sich aber nur sehr selten zu persönlichen Anfeindungen hinreißen ließen. Oder ist das nur der verklärende Blick zurück? Schließlich ließ die CDU die Schauspielerin Katharina Brauren schon im Wahlspot 1983 sagen: "Als Adenauer Kanzler wurde, da sind sich auch die Herren Politiker noch mit sehr viel mehr Respekt begegnet als heute. Und das sollte heute nicht mehr möglich sein?"

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