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Flüchtiger AfD-Netzwerker Manuel Ochsenreiter in Moskau gestorben?


Nachrufe auf Ochsenreiter
Flüchtiger AfD-Netzwerker soll in Moskau gestorben sein

  • Jonas Mueller-Töwe
Von Jonas Mueller-Töwe

Aktualisiert am 20.08.2021Lesedauer: 2 Min.
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Ochsenreiter auf dem AfD-Russland-Kongress: Er will die deutsche Außenpolitik "de-amerikanisieren" – und pflegt gleichzeitig enge Kontakte nach Russland.Vergrößern des Bildes
Ochsenreiter auf dem AfD-Russland-Kongress: Er will die deutsche Außenpolitik "de-amerikanisieren" – und pflegt gleichzeitig enge Kontakte nach Russland. (Quelle: Jonas Mueller-Töwe/T-Online-bilder)

Der rechtsradikale Aktivist Manuel Ochsenreiter ist angeblich tot. Bundesweite Bekanntheit erlangte er, weil er einen Anschlag beauftragt haben soll.

Sein Ziel war ein autoritär regiertes Europa unter russischer Vorherrschaft, mit Hilfe der AfD und Kontakten nach Moskau wollte er es erreichen: Nun ist der rechte Aktivist und Publizist Manuel Ochsenreiter angeblich in Moskau an einem Herzinfarkt gestorben. Das meldete zunächst sein Magazin "Zuerst", im Anschluss erschienen in rechten und rechtsextremen Publikationen Nachrufe. Politische Verbündete veröffentlichten Trauerbekundungen.

Der Anschlag und die Flucht

Ochsenreiter hatte außerhalb seines direkten politischen Wirkungskreises durch seine Arbeit für den AfD-Bundestagsabgeordneten Markus Frohnmaier Aufmerksamkeit erlangt. In der Alternative für Deutschland war er bestens vernetzt und organisierte für Funktionäre und Abgeordnete politische Reisen nach Moskau und auf die Krim. Als t-online und "Kontraste" 2019 aufdeckten, dass er Drahtzieher eines Brandanschlags in der Ukraine sein könnte, verlor er seinen Job und floh ins Ausland – während politische Mitstreiter in Polen vor Gericht standen und die Generalstaatsanwaltschaft Berlin wegen schwerer Brandstiftung gegen ihn ermittelte.

Seitdem war Ochsenreiters Aufenthaltsort unbekannt. Es lag allerdings nahe, dass er in den russisch besetzten Teil der Ukraine oder nach Russland selbst gegangen war, wohin er enge Kontakte pflegte, vor allem zum faschistischen Ideologen Alexander Dugin. Sein Weggefährte und Mitstreiter Mateusz Piskorski ist noch heute in Polen mit strafrechtlichen Vorwürfen konfrontiert, für russische Geheimdienste gearbeitet zu haben. Auch beim mutmaßlich von Ochsenreiter organisierten Anschlag in der Ukraine vermuteten dortige Behörden den FSB im Hintergrund.

Eine offizielle Bestätigung für den Tod Ochsenreiters steht noch aus. Die Generalstaatsanwaltschaft Berlin äußerte sich auf Anfrage von t-online noch nicht zur neuen Entwicklung. Drei Täter waren in Warschau für den Anschlag zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt worden. Die Aussage des Haupttäters, Ochsenreiter habe die Aktion finanziert und in Auftrag gegeben, wurde nie widerrufen. Prozessakten hatten den Verdacht erhärtet.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherchen
  • Zuerst: "In eigener Sache: ZUERST!-Chefredakteur Manuel Ochsenreiter ist tot"
  • Compact: "Ich hatt' einen Kameraden"
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