t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeMobilitätAktuelles

Neuzulassungen April 2022: Schwarzer Monat für deutsche Autohersteller


Neuzulassungen im April
Schwarzer Monat für deutsche Autohersteller


05.05.2022Lesedauer: 2 Min.
Nachrichten
Wir sind t-online

Mehr als 150 Journalistinnen und Journalisten berichten rund um die Uhr für Sie über das Geschehen in Deutschland und der Welt.

Zum journalistischen Leitbild von t-online.
Polestar: Die Elektromarke schafft im April 2022 den größten Absatz-Sprung in Deutschland.Vergrößern des Bildes
Polestar: Die Elektromarke schafft im April 2022 den größten Absatz-Sprung in Deutschland. (Quelle: Hersteller-bilder)

Die Produktionskrise in der Autoindustrie lässt den Absatz weiter einbrechen: Im April lief es für die Autobauer nochmals schlechter als im ohnehin schon miesen März. Ein Experte warnt vor den Folgen.

Von trüber Stimmung in der Autobranche zu sprechen, wäre wohl ziemlich untertrieben: Genau 180.264 Neuwagen konnten die Hersteller im April auf die Straße bringen – ein sattes Fünftel weniger als noch im April 2021 (-21,5 Prozent). Damit liegt der Einbruch sogar über dem Rückgang im März. Damals sank die Zahl der Neuzulassungen um 17,5 Prozent. Das meldet das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA).

Und allzu bald wird die Branche ihre massiven Probleme nicht lösen können, sagt Peter Fuß von der Unternehmensberatung Ernst & Young GmbH (EY): "Chipmangel und Lieferprobleme bei Rohstoffen und Zulieferteilen bleiben ganz oben auf der Agenda – zum einen aufgrund der harten Lockdown-Maßnahmen in China, zum anderen aufgrund des Kriegs in der Ukraine." In einigen Automobilwerken sei die Produktion zum Stillstand gekommen. "Weitere Preissteigerungen und noch längere Lieferzeiten sind die Folgen."

Die deutschen Marken auf einen Blick

Der Mercedes-Absatz schrumpfte um ein Viertel. VW und Opel: minus ein Drittel. Und bei Mini brachen die Neuzulassungen sogar fast um die Hälfte ein. Auch die recht krisenfesten deutschen Marken mussten teilweise heftige Rückgänge verzeichnen.

Einzig Porsche konnte seine Bilanz gegenüber dem Vorjahres-April verbessern – um 3,9 Prozent, etwa 80 Autos.

  • Audi: -15 Prozent
  • BMW: -19,1 Prozent
  • Ford: -15,9 Prozent
  • Mercedes: -25,1 Prozent
  • Mini: -46,7 Prozent
  • Opel: -32,48 Prozent
  • Porsche: +3,9 Prozent
  • VW: -30,9 Prozent

Die Gewinner des Monats

Am besten lief es im April für Polestar – und zwar mit weitem Abstand. Das junge Joint-Venture zwischen Volvo und Geely (China) steigerte seinen Absatz gegenüber dem Vorjahres-April um mehr als das Doppelte und ließ selbst Seriensieger Tesla hinter sich.

Marke Veränderung ggü. April 2021
Polestar +203,2 Prozent
Tesla +34,3 Prozent
Mitsubishi +29,5 Prozent

Ein Blick auf die Anzahl der Neuzulassungen – 467 Autos waren es im April – mag den Erfolg zwar relativieren. Allerdings wurden auch nur 650 Teslas neu zugelassen. Und der Abstand zwischen beiden Stromer-Marken wird kleiner.

Die Verlierer des Monats

Marke Veränderung ggü. April 2021
Jaguar -57 Prozent
Mini -46,7 Prozent
Peugeot -43,1 Prozent

Gefragte und ungefragte Segmente

Der Rückgang auf dem Automarkt machte vor keinem Segment halt. Selbst die SUV-Neuzulassungen brachen um ein Zehntel ein. Trotzdem bleiben sie mit 27,9 Prozent das stärkste Segment: Mehr als jeder vierte Neuwagen in Deutschland ist ein SUV, gefolgt von Kompaktklasse (14,3 Prozent) und Kleinwagen (14,1 Prozent). Um knapp die Hälfte (-47,5 Prozent) brach der Absatz der Großraum-Vans ein, das Segment der Wohnmobile traf der Rückgang am wenigsten (-2,8 Prozent).

Selbst bei Elektroautos, zuletzt ein Boom-Segment, gingen die Zahlen im April zurück (-6,9 Prozent), bei Plug-in-Hybriden sogar um 19,6 Prozent. "Der Mangel an Zulieferteilen hat inzwischen auch einen erheblichen Einfluss auf den Absatz elektrifizierter Neuwagen – zumal Elektroautos noch mehr Chips benötigen als Fahrzeuge mit einem Verbrennungsmotor", sagt Autoexperte Peter Fuß von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft EY. Dabei ließen hohe Spritpreise das Interesse am E-Auto eher steigen. Die Hersteller könnten deutlich mehr Elektroautos verkaufen – "wenn sie lieferfähig wären".

Verwendete Quellen
  • Kraftfahrt-Bundesamt
  • Nachrichtenagentur AFP
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website