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Der Penis kann sich verkrümmen


Penisverkrümmung
Der Penis kann sich verkrümmen

akl/ dpa-tmn

03.04.2013Lesedauer: 3 Min.
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Penisverkrümmung: Schmerzen beim Sex und knotige Verhärtungen sind erste Warnzeichen.Vergrößern des Bildes
Penisverkrümmung: Schmerzen beim Sex und knotige Verhärtungen sind erste Warnzeichen. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Verhärtungen im Penis oder Schmerzen während der Erektion: Wenn ein Mann diese Veränderungen bei sich bemerkt, sollte er sie nicht ignorieren und bald zum Arzt gehen. Denn sie können auf eine beginnende Penisverkrümmung hinweisen. Diese ist zwar nicht lebensbedrohlich, kann aber zur psychischen Belastung werden, wenn sie so stark ausgeprägt ist, dass sie das Sexualleben einschränkt.

Verhärtungen ernst nehmen

Knotige Verhärtungen im männlichen Glied können erste Anzeichen einer erworbenen Penisverkrümmung sein. Ärzte sprechen dann von "Induratio penis plastica", kurz IPP. Die Erkrankung zeigt sich durch einen Knick im Penisschaft und kann den Sex erschweren oder sogar unmöglich machen. Dadurch führt sie bei vielen Männern zu einem enormen Leidensdruck, wie die Deutsche Gesellschaft für Urologie (GDU) erläutert. Bei 48 Prozent der Männer mit IPP seien Depressionen festgestellt worden.

Entzündung schuld an Penisverkrümmung

Die Erkrankung tritt selten vor dem 35. Lebensjahr auf. Doch anders als der Verlauf der Erkrankung, sind die Ursachen der Erkrankung noch weitgehend unbekannt. Ausgangspunkt des Leidens ist eine Entzündungsreaktion, die grob vergleichbar sei mit Entzündungen im rheumatischen Formenkreis, erklärt der IPP-Spezialist Professor Michael Sohn. Diese Entzündungsreaktion hinterlasse Narben im extrem dehnbaren Bindegewebe der Schwellkörperhülle des Penis, die letztlich zu Deformationen führten, da Narbengewebe weit weniger elastisch sei.

Das Bindegewebe wird spröde

Eine andere weithin akzeptierte Hypothese geht von einer traumatischen Bindegewebsstörung aus. Danach verursachen Mikroverletzungen im Gewebe der Schwellkörperhülle eine Umwandlung des elastischen Bindegewebes in sprödes Bindegewebe mit tastbaren Knoten, die im Verlauf der Erkrankung schrumpfen und deshalb den Penis verkürzen und krümmen. Auch genetische und immunologische Auslöser werden von Experten diskutiert.

Die zwei Phasen der Erkrankung

Die Erkrankung verläuft in zwei Phasen. "Anfangs, in der akuten Phase, treten typischerweise Schmerzen bei der Erektion auf, und es bildet sich eine Verkrümmung bei Erektion. Die zweite, stabile Phase ist schmerzfrei und der Deformationsprozess kommt zum Stillstand", erklärt Sohn. 90 Prozent der betroffenen Männer seien nach etwa einem Jahr in der stabilen Phase. Das Tückische der Erkrankung sei jedoch ihr häufig schubweiser Verlauf, der auch nach Jahren der Stabilität erneut einsetzen könne.

Experten gehen von hoher Dunkelziffer aus

Wie häufig eine Penisverkrümmung bei Männern auftritt, ist nicht bekannt. Schätzungen gehen von etwa drei bis zu neun Prozent aus. Eine hohe Dunkelziffer sehen Experten als wahrscheinlich an, da es manchem Mann unangenehm ist, mit der Erkrankung zum Arzt zu gehen, und andere sich mit ihr arrangiert haben, da sie keine sexuelle Beeinträchtigung empfinden.

Männer gehen erst bei Schmerzen zum Arzt

Doch viele Männer lassen unnötig viel Zeit verstreichen: Viele suchen erst einen Urologen auf, wenn die Erektion schmerzvoll und der Penis bereits verkrümmt ist, erklärt der Experte. Er rät Patienten, beim ersten Arztbesuch Fotos des erigierten Penis aus allen Blickwinkeln mitzubringen. Die Krankheit könne zwar nicht komplett geheilt werden, es gebe aber Behandlungsmöglichkeiten, welche die Funktion des Penis wieder verbessern. Diese bespricht der Arzt individuell mit seinem Patienten.

Medikamente für die Erstbehandlung

In der akuten Phase der Erkrankung bekommt der Betroffene Medikamente. In der schmerzfreien stabilen Phase, die meist nach einem Jahr eintrete, verforme sich der Penis nicht weiter, sagt Sohn. Dann kommen unterschiedliche Operationen in Betracht, deren Vor- und Nachteile genau abgewogen werden sollten. Ein Knick im Penisschaft um bis zu 30 Grad stellt jedoch meistens noch keine behandlungsbedürftige Beeinträchtigung dar, sagt die Deutsche Gesellschaft für Urologie.

Bei starker Krümmung hilft oft ein Implantat

Für Patienten mit einer Penisverkrümmung von mehr als 60 Grad und zusätzlich erektiler Dysfunktion wird beispielsweise die Implantation einer hydraulischen Penisprothese empfohlen. Neue Wege zur Penisbegradigung werden derzeit in Italien und Spanien erforscht: Der sogenannte "Penile Stretcher" soll das Narbengewebe im Penis dehnen und so die Verkrümmung reduzieren. "Erste Pilotstudien zeigen positive Effekte", sagt Sohn.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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