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Gesundheit: Studie zeigt, mit welchem Blutdruck Frauen am längsten leben


Langzeitstudie an Frauen
Das sind die perfekten Blutdruckwerte, um alt zu werden


Aktualisiert am 18.10.2023Lesedauer: 3 Min.
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Laut einer Studie liegt bei Frauen der perfekte systolische Blutdruckwert bei 120 mmHG.Vergrößern des Bildes
Laut einer Studie liegt bei Frauen der perfekte systolische Blutdruckwert bei 120 mmHG. (Quelle: macniak/getty-images-bilder)

Dass der Blutdruck eine Schlüsselrolle bei der Lebenserwartung spielt, ist bekannt. Bei welchen Werten Frauen die besten Chancen auf ein langes Leben haben, zeigt eine Studie.

Etwa jeder dritte Erwachsene in Deutschland leidet unter Bluthochdruck. Da die Erkrankung meist im Stillen verläuft und nicht unbedingt Beschwerden verursacht, wissen viele gar nichts davon. Die Folgen sind gefährlich. Denn ein unbehandelter Bluthochdruck schädigt auf Dauer die Gefäße, begünstigt Herzerkrankungen und erhöht das Risiko für Schlaganfälle und Herzinfarkte.

Doch welcher Blutdruck ist perfekt, um möglichst alt zu werden? Dieser Frage sind Kardiologen aus den USA und aus Deutschland im Rahmen einer Langzeitstudie nachgegangen.

Daten stammen aus der "Women's Health Initiative"

In ihrer Studie beschäftigten sich die Wissenschaftlerteams um PD Dr. Bernhard Haring aus Homburg an der Saar und Professor Michael LaMonte aus Buffalo (USA) mit dem Blutdruck von Frauen.

Zugrunde liegen Daten aus der "Women's Health Initiative", für die in den Jahren 1993 bis 2005 in regelmäßigen Abständen über 16.000 Frauen untersucht wurden. Zusätzlich wurden die Teilnehmerinnen in den vergangenen 18 Jahren nachbeobachtet. Die Frauen waren zu Beginn der Studie 65 Jahre alt oder älter und hatten anfangs keine Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes oder Krebs.

Das besondere Augenmerk der Forscher lag auf dem systolischen Blutdruck und dem Alter der Probandinnen zum Testzeitpunkt. Anschließend ermittelten sie die Überlebenswahrscheinlichkeit aus den Daten mithilfe eines speziellen statistischen Verfahrens, der sogenannten logistischen Regression.

Diastolisch und systolisch: Was die beiden Werte verraten

Bei der Bestimmung des Blutdrucks sind zwei Werte relevant, die beide in mmHg (Millimeter/Quecksilbersäule) angegeben werden. Der erste, höhere Wert ist der systolische Blutdruck, um den es in der Studie geht. Er gibt den Maximaldruck an, mit dem das Blut bei der Kontraktion des Herzmuskels durch die Hauptschlagader gepumpt wird.

Der zweite, niedrigere Wert ist der diastolische Blutdruck. Er misst den Minimaldruck, mit dem das Blut im Körper noch unterwegs ist, wenn sich das Herz wieder entspannt. Laut den aktuellen europäischen Leitlinien liegt ein optimaler Blutdruck leicht unter 120/80 mmHg. Normale Werte liegen im Bereich 120-129/80-84 mmHg.

Oberer Blutdruckwert von 120 mmHg ist laut Studie optimal

Die Nachbeobachtungszeit der Studie umfasste den Zeitraum von 2005 bis 2023. In dieser Zeit erlebten 9.723 (59 Prozent) der 16.570 Teilnehmerinnen das 90. Lebensjahr. Für alle Frauen, unabhängig vom Alter, war die Überlebenswahrscheinlichkeit bei einem systolischen Wert von 120 mmHg am höchsten – egal, ob der Blutdruck mittels Medikamenten reguliert wurde oder nicht.

Von denjenigen Frauen, deren systolischer Blutdruck zwischen 110 und 130 mmHg lag, hatten diejenigen mit einem Wert größer als 120 mmHg im direkten Vergleich eine geringere Überlebenswahrscheinlichkeit.

Im Alter sind leicht erhöhte Werte normal

Haring und LaMonte kommen zu dem Ergebnis, dass die Regulierung des Blutdrucks im Alter eine wichtige Säule ist, um ein langes Leben zu ermöglichen. Das Ziel sollte es sein, den systolischen Blutdruckwert zwischen 110 und 130mmHg zu halten, wobei 120 mmHg einen optimalen Wert darstellt.

Mit zunehmendem Alter verlieren die Gefäße allerdings an Elastizität. Die Folge ist, dass der Blutdruck ansteigt. Bei älteren Menschen sind daher auch leicht höhere Werte noch im Normbereich. Ist der Blutdruck jedoch dauerhaft erhöht, steigt das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Schlaganfälle. Blutdrucksenkende Medikamente können helfen, die Werte wieder in den Griff zu bekommen.

Den Blutdruck natürlich senken: Bewegung ist wichtig

Erhöhte Blutdruckwerte lassen sich auch durch einen gesunden Lebensstil senken. Hierzu gehören vor allem regelmäßige Bewegung und Sport. Am wirksamsten ist laut der Deutschen Herzstiftung regelmäßiger Ausdauersport wie Radfahren, Walken oder Joggen. Auch ein Kraftausdauertraining mit niedriger Intensität kann den Blutdruck senken und das Ausdauertraining ergänzen. Zuvor sollten sich die Patienten jedoch von ihrem Arzt beraten lassen, welches Training für sie das richtige ist.

Salzarme Ernährung, weniger Alkohol und Stress

Weiter sollten Betroffene auf einen reduzierten Salzkonsum achten und Alkohol nur in geringen Mengen trinken. Frauen nicht mehr als ein kleines Glas Bier (0,25 l) oder Wein (0,1 l) am Tag, Männer maximal zwei Gläser. Da auch Rauchen den Blutdruck in die Höhe treibt, sollte man besser auf Zigaretten verzichten.

Fett sollte grundsätzlich sparsam verwendet werden. Besonders gesättigte Fettsäuren aus Milchprodukten und Fleisch gelten als ungünstig. Greifen Sie zu mageren Fleischsorten und fettarmen Milchprodukten. Fisch und fettarmes Geflügel dürfen dagegen häufiger auf den Speiseplan. Drei Tage pro Woche sollten fleischlos bleiben.

Auch Stress und zu wenig Schlaf können sich negativ auf den Blutdruck auswirken. Achten Sie daher auf ausreichend Pausen und Entspannung. Da Störungen beim Ein- und Durchschlafen vielfältige Ursachen haben können, sollten Sie einen Arzt aufsuchen, wenn Sie über einen längeren Zeitraum an Schlafstörungen leiden.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • www.herzmedizin.de: "Herzgesundheit: Mit welchem Blutdruck lebt Frau am längsten?" Online-Informationen der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie - Herz- und Kreislaufforschung e.V., Stand: 6.10.2023
  • www.herzmedizin.de: "Systolischer Blutdruck und Langlebigkeit. Ergebnisse der Women's Health Initiative". Online-Informationen der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie - Herz- und Kreislaufforschung e.V., abgerufen am 17.10.2023
  • www.herzstiftung.de: "Diastolischer und systolischer Blutdruck". Online-Informationen der Deutschen Herzstiftung e.V., Stand: 15.9.2022, abgerufen am 17.10.2023
  • www.gesundheitsinformation.de: "Bluthochdruck (Hypertonie)". Online-Informationen des Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG), Stand: 08. Mai 2019
  • www.leitlinien.de: "
  • Nationale Versorgungs Leitlinie Hypertonie (2023)". Ärztliches Zentrum für Qualität in der Medizin (ÄZQ), Stand: 29.6.2023
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