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Eine Erkältung kann auch aufs Herz gehen


Wer besonders gefährdet ist
Eine verschleppte Erkältung belastet das Herz


Aktualisiert am 03.03.2024Lesedauer: 3 Min.
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Quelle: Pornpak Khunatorn / Getty Images

Wenn ein grippaler Infekt nicht richtig auskuriert wurde, kann das zu Herzschäden führen. Besonders gefährdet sind Menschen, die ohnehin schon Herzprobleme haben.

Bei Schmuddelwetter und niedrigen Temperaturen steigt das Risiko, sich eine Erkältung einzufangen. Für Menschen mit Herzerkrankungen wie Vorhofflimmern, einer koronaren Herzkrankheit (KHK) oder einer Herzklappenerkrankung ist eine Erkrankung der Atemwege keine Banalität. Damit das Herz keinen weiteren Schaden erleidet, sollten Sie sich erst gründlich auskurieren, bevor sie ihren Körper wieder belasten.

Grippeimpfung für Herzpatienten ratsam

"Eine echte Grippe, medizinisch Influenza, wirkt sich bei etwa jedem zehnten Erkrankten auch auf das Herz aus", sagt der Sportkardiologe Professor Scharhag vom wissenschaftlichen Beirat der Deutschen Herzstiftung.

Herzmuskelentzündung (Myokarditis)

Bei einer Myokarditis entzündet sich das Herzmuskelgewebe, das vom Herzbeutel umhüllt wird. Die Ursache ist oft eine verschleppte Viruserkrankung. Eine konsequente körperliche Schonung ist wichtig, damit eine Myokarditis ausheilt. Andernfalls besteht die Gefahr, dass sie eine Herzschwäche oder Herzrhythmusstörungen auslöst und im schlimmsten Fall zum plötzlichen Herztod führt.

"Unter anderem kann eine Herzmuskelentzündung, die Myokarditis, die Folge sein." Herzkranke seien bei einer Grippe besonders stark gefährdet, dass es zu weiteren Herzproblemen komme. Mit einer Grippeimpfung lasse sich das Risiko, zu erkranken und Spätfolgen davonzutragen, allerdings deutlich senken.

Wer sich nicht schont, riskiert eine Herzmuskelentzündung

Allerdings werden die meisten Infektionen der oberen Atemwege nicht durch Influenzaviren, sondern durch andere Viren wie Adenoviren oder Rhinoviren hervorgerufen. Man spricht dann von einem grippalen Infekt im Unterschied zu einer Grippe – auch wenn mitunter die Symptome ähnlich sind.

"Auch diese Viren können – wenn auch seltener als Influenzaviren – eine Herzmuskelentzündung begünstigen, vor allem, wenn sich der Erkrankte nicht genügend schont und auskuriert", sagt Scharhag.

Bei diesen Symptomen sollte man hellhörig werden

Die Anzeichen, dass ein Infekt aufs Herz geschlagen hat, sind oft sehr unspezifisch. Sie äußern sich häufig in Müdigkeit, Abgeschlagenheit oder Kurzatmigkeit. Aber auch ein Engegefühl in der Brust, Schmerzen hinter dem Brustbein oder Herzstolpern können auftreten. Das ist sogar bei etwa jedem fünften Betroffenen der Fall.

Bei den genannten Symptomen sollte man umgehend zum Arzt, der bei Verdacht auf eine Beteiligung des Herzens neben der Anamnese und einer körperlichen Untersuchung ein EKG, eine Ultraschalluntersuchung des Herzens und eine Blutuntersuchung vornehmen wird.

Lässt sich mit den aufgeführten Untersuchungen eine Beteiligung des Herzens nicht zweifelsfrei nachweisen oder ausschließen, ist als nächster Schritt eine Kernspintomographie des Herzens erforderlich.

Den geschwächten Körper erst mal schonen

Gegen eine Grippe oder eine Erkältung gibt es keine spezifische Behandlung. Doch die Symptome lassen sich durch Erkältungsmittel wie Nasentropfen, fiebersenkende Mittel oder Hausmittel meist lindern. Oft empfinden Betroffene auch das Inhalieren als hilfreich. Wer sich wieder fitter fühlt, kann zunächst Spaziergänge an der frischen Luft absolvieren.

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Wie lange sollte die Sportpause dauern?

Auf Sport sollte man hingegen generell für die Dauer der Erkrankung verzichten, rät Sportkardiologe Scharhag. Der Körper sei in dieser Phase geschwächt. Eine sportliche Belastung beeinflusse dann das Immunsystem und könne somit schädlich sein.

"Wie lange die Sportpause sein sollte, lässt sich pauschal nicht sagen, weil jeder Infekt unterschiedlich verläuft und sich jeder Betroffene individuell unterschiedlich schnell erholt." Meist liege man bei einem gewöhnlichen grippalen Infekt der oberen Atemwege mit einer Pause zwischen sieben und 14 Tagen richtig. Bei einer Influenza sollte man sogar mindestens 14 Tage pausieren. "Bis zu einem sportlichen Neustart mit zunächst niedrigen Belastungsintensitäten sollten wenigstens zwei bis drei symptomfreie Tage vorliegen."

Generell sind bei Erkältung, grippalem Infekt oder Grippe folgende Punkte zu beachten:

  • Je stärker der Infekt war, desto länger die Pause. Bereits bei leichten Symptomen wie Halsschmerzen, Schnupfen oder Husten auf Sport und Training verzichten. Bei Gliederschmerzen oder Fieber ist körperliche Schonung erforderlich und Sport absolut tabu.
  • Sind die Beschwerden/Symptome weg und es besteht wieder eine gute Leistungsfähigkeit im Alltag (z.B. erkennbar beim Treppensteigen), kann sanft mit lockerem bzw. erholsamem Training gestartet und dieses behutsam nach Befindlichkeit über ein bis zwei Wochen gesteigert werden. Dabei immer auf den eigenen Körper achten und z. B. den Puls kontrollieren.
  • Bei Mattigkeit/Energielosigkeit mit dem Sport lieber noch warten. Und bei Unklarheiten hinsichtlich der Belastbarkeit sicherheitshalber beim Arzt vorstellen.
  • Wurde eine Herzbeteiligung/Myokarditis festgestellt, muss mindestens drei Monate pausiert werden und die Sporttauglichkeit von einem Sportkardiologen u. a. mit Ruhe-EKG, Herzultraschall und Belastungs-EKG beurteilt werden. Bei regelkonformen Befunden kann dann wieder mit dem Sport begonnen werden.

Weitere Tipps für Herz-Kreislauf-Patienten zum Thema Kälte bei Herzproblemen finden Sie auf den Seiten der Deutschen Herzstiftung: www.herzstiftung.de/herzprobleme-bei-kaelte.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • herzstiftung.de: "Herzkrank und erkältet: Wann darf man wieder Sport machen". Pressemeldung der Deutschen Herzstiftung vom 2.3.2023
  • herzstiftung.de: "Herzsport zuhause: Hometrainer statt Couch". Online-Informationen der Deutschen Herzstiftung, abgerufen am 3.3.2023
  • dzhk.de: "Myokarditis - Herzmuskelentzündung". Online-Informationen des Deutschen Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung e.V., abegrufen am 3.3.2023
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