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Raynaud-Syndrom: Nicht nur Hände, auch Füße teils betroffen


Weiße Finger oder Zehen
Raynaud-Syndrom – nicht nur Hände, auch Füße können betroffen sein


19.08.2022Lesedauer: 3 Min.
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Häufig betrifft das Raynaud-Syndrom vor allem die Finger.Vergrößern des Bildes
Häufig betrifft das Raynaud-Syndrom vor allem die Finger. (Quelle: Chaichan Pramjit/getty-images-bilder)

Meist färben sich beim Raynaud-Syndrom nur die Finger weiß. Wann auch die Zehen betroffen sein können und wie sich die Symptome an Händen und Füßen zeigen.

Das Raynaud-Syndrom ist eine durch Gefäßkrämpfe ausgelöste Durchblutungsstörung, die anfallsweise auftritt und meist die Finger (ohne Handrücken oder Handteller) betrifft. Bei einem Raynaud-Anfall werden – meist als Reaktion auf Kälte oder Stress – die Finger vorübergehend blutleer und weiß. Bei manchen Menschen sind auch die Zehen betroffen.

Fachleute unterscheiden beim Raynaud-Syndrom zwischen primärer und sekundärer Form. Während das als harmlos geltende häufigere primäre Raynaud-Syndrom meist bei Frauen und oft bereits vom Jugendalter an besteht, ist das sekundäre Raynaud-Syndrom die Folge einer anderen Erkrankung. Bei der sekundären Form treten die Symptome erst später im Leben zutage, meist nach dem 40. Lebensjahr. Abhängig davon, ob es sich um ein primäres oder ein sekundäres Raynaud-Syndrom handelt, unterscheiden sich die Symptome an den Händen und/oder Füßen etwas.

Gut zu wissen

Zwar zeigt sich das Raynaud-Syndrom vor allem an den Fingern oder Zehen, in Einzelfällen tritt es jedoch auch an anderen Körperstellen wie etwa den Lippen, der Zungenspitze, der Nase, den Ohren, den Brustwarzen oder den Knien auf.

Drei Phasen beim Raynaud-Anfall: Weiß, Blau, Rot

Vielen denken beim Raynaud-Syndrom vor allem an weiß verfärbte Finger oder Zehen. Die Weißfärbung ist jedoch nur eine von insgesamt drei Phasen, die durchlaufen werden können.

Für jede Phase ist eine andere Färbung typisch – klassischerweise folgen auf Weiß noch Blau und Rot. Fachleute bezeichnen den Ablauf eines Raynaud-Anfalls deshalb auch als Trikolore-Phänomen. Allerdings kann es vorkommen, dass der Farbablauf nicht vollständig ist und die zweite und/oder dritte Phase fehlt.

Erste Phase beim Raynaud-Anfall (weiße Phase)

Zu Beginn eines Raynaud-Anfalls erblassen die Finger und/oder Zehen. Diese erscheinen weiß, da sich dort die Arterien anfallsartig verengt haben. Als Folge gelangt weniger Blut in den betroffenen Bereich, sodass die Finger oder Zehen blutleer und blass aussehen. Dabei setzt die Weißfärbung meist von den Fingerkuppen beziehungsweise den Zehenendgliedern her ein.

Bei manchen Menschen mit Raynaud-Syndrom geht die Weißfärbung mit weiteren Symptomen einher: Häufig fühlen sich die betroffenen Finger und/oder Zehen dann etwa kalt, steif und gefühllos an, manchmal auch kribbelig. Das Erblassen kann teils mit Schmerzen einhergehen.

Zweite Phase beim Raynaud-Anfall (blaue Phase)

In der zweiten Phase eines Raynaud-Anfalls weiten sich die Venen in den Fingern und/oder Zehen, sodass dort mehr venöses Blut vorhanden ist. Durch das sauerstoffarme Blut muten die betroffenen Finger und/oder Zehen nun eher bläulich-grau an. In der zweiten Phase kann ebenfalls ein Kälte- und Taubheitsgefühl bestehen.

Dritte Phase beim Raynaud-Anfall (rote Phase)

Nach einer Weile lässt der Gefäßkrampf nach und beendet die Durchblutungsstörung. Die Durchblutung verstärkt sich in den betroffenen Fingern und/oder Zehen, sodass diese vorübergehend sichtlich gerötet erscheinen und auch anschwellen können. In manchen Fällen ist diese Phase mit brennenden Schmerzen verbunden.

Typische Beschwerden beim primären Raynaud-Syndrom

Das primäre Raynaud-Syndrom betrifft vorwiegend die Hände und nur selten die Füße. Wenn die Weißfärbung an den Fingern einsetzt, tritt diese meist an beiden Händen gleichmäßig auf und zeigt sich typischerweise an Zeigefinger, Mittelfinger, Ringfinger und kleinem Finger. Eher selten ist der Daumen betroffen.

Beim primären Raynaud-Syndrom sind die Anfälle eher kurz. Meist dauern sie nur einige Minuten, selten jedoch länger als eine halbe Stunde. Folgeschäden entstehen durch die gestörte Durchblutung nicht.

Meist können Betroffene die Hände während des Raynaud-Anfalls wie gewohnt benutzen und fühlen sich nicht eingeschränkt. Manchmal kann die Durchblutungsstörung in den Fingern jedoch mit einem kalten, tauben Gefühl oder auch mit Schmerzen einhergehen.

Typische Beschwerden beim sekundären Raynaud-Syndrom

Beim sekundären Raynaud-Syndrom dauern die Anfälle meist länger und treten häufiger auf. Oft besteht die anfallsweise Durchblutungsstörung nicht nur in den Fingern, sondern auch in den Zehen.

Die Weißfärbung an den Händen und/oder Füßen zeigt sich bei den Betroffenen zudem eher asymmetrisch. Das heißt, es kann beispielsweise an der einen Hand vielleicht nur der Zeigefinger, an der anderen Hand aber Zeige- und Mittelfinger betroffen sein.

Abhängig davon, welche Erkrankung dem sekundären Raynaud-Syndrom zugrunde liegt, sind in schweren Fällen Gewebeschäden nicht immer auszuschließen.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Herold, G.: "Innere Medizin 2022". Eigenverlag, Köln (2021)
  • Online-Informationen von Deximed: deximed.de (Abrufdatum: 19.8.2022)
  • "Raynaud Disease". Online-Informationen von StatPearls: www.statpearls.com (Stand: 8.8.2022)
  • "Raynaud-Syndrom". Online-Informationen des Pschyrembel: www.pschyrembel.de (Stand: Mai 2022)
  • "Raynaud-Syndrom". Online-Informationen von Amboss: www.amboss.com (Stand: 22.12.2021)
  • "Raynaud-Phänomen". Online-Informationen des öffentlichen Gesundheitsportals Österreichs: www.gesundheit.gv.at (Stand: 24.9.2018)
  • "Die Durchblutungsstörung Raynaud-Phänomen" (PDF). Online-Informationen der Deutschen Gesellschaft für Angiologie und Gesellschaft für Gefäßmedizin: www.dga-gefaessmedizin.de (Stand: April 2011)
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