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Mückenarten in Deutschland: Diese Stiche übertragen Krankheiten


Diese Mückenarten übertragen Krankheiten

md (CF)

Aktualisiert am 11.07.2016Lesedauer: 3 Min.
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Die Asiatische Tigermücke ist seit 2006 im Deutschland zu finden.Vergrößern des Bildes
Die Asiatische Tigermücke ist seit 2006 im Deutschland zu finden. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Mücken übertagen nicht nur in warmen oder tropischen Regionen Krankheiten. Einige exotische Mückenarten sind mittlerweile auch in Deutschland weit verbreitet. Um welche Exoten es sich handelt, wie Sie sich schützen und welche Krankheiten übertragen werden können, erfahren Sie hier.

Gefährliche Mückenarten in Deutschland

Die bei uns heimische gemeine Stechmücke bekommt Gesellschaft. Die folgenden Mückenarten aus tropischen Regionen fühlen sich auch bei uns wohl und können mitunter gefährlich werden.

  • Asiatische Buschmücke: Von Experten auch Aedes japonicus genannt, kann sie Krankheiten wie den West-Nil-Virus oder die Japanische Enzephalitis, eine Gehirnentzündung, übertragen – und zwar auch in Deutschland: In einem Gebiet zwischen Köln und Koblenz konnten Wissenschaftler den aggressiven Überträger bereits nachweisen.
  • Asiatische Tigermücke: Sie ist ebenfalls Überträger des West-Nil-Virus, aber auch des Gelb- und Denguefiebers. Sie ist seit 2006 während der Sommer- und Herbstmonate im Süden Deutschlands zu finden. Allerdings hat eine dauerhafte Ansiedelung noch nicht stattgefunden und auch der für die Krankheiten verantwortliche Erreger konnte in den bisher gefangenen Exemplaren nicht nachgewiesen werden.
  • Mücken der Gattung Culex: Culex-Mücken gehören zur Familie der Stechmücken, zu denen auch die in Deutschland verbreitete gemeine Stechmücke zählt. In Baden-Württemberg fanden Forscher des Hamburger Bernhard-Nocht-Instituts laut einem Bericht der "Welt" bereits Mücken der Gattung Culex, die mit dem sogenannten Sindbis-Virus infiziert waren. Der Erreger kann eine fiebrige Erkrankung mit Gelenkentzündungen und Hautausschlägen auslösen - Symptome, die einer rheumatischen Erkrankung ähneln.

Tropenkrankheiten: Ansteckungsgefahr unwahrscheinlich

Zur Beruhigung: Dass Sie von einer Buschmücke oder einer anderen Art gestochen werden, bedeutet nicht zwangsläufig, dass eine gefährliche Krankheit bei Ihnen ausbricht. Klaus Stark, Experte für Infektiologie am Robert-Koch-Institut, erklärt gegenüber dem Mitteldeutschen Rundfunk, dass die Mücke zwar Überträger, aber nicht die Ursache von Tropenkrankheiten ist. Da diese in Deutschland (noch) nicht sehr verbreitet seien, sei auch die Übertragung eher unwahrscheinlich.

So schützen Sie sich vor Stechmücken

Im Allgemeinen können Sie das Risiko eines Mückenstichs mit vorbeugendem Verhalten reduzieren. Laut dem "Mückenatlas" sollten Sie es demnach im Sommer vermeiden, sich in der Dämmerung oder nachts draußen aufzuhalten oder dabei zumindest lange Kleidung tragen. Wenn Sie doch einmal gestochen werden, sollten Sie sich an der Stelle nicht kratzen, da es sonst zu einer bakteriellen Infektion kommen kann. Außerdem hilft Kühlen gegen den Juckreiz. Sollte sich der Stich trotz allem entzünden, lassen Sie ihn von einem Arzt untersuchen. Mehr dazu, wie Sie Mücken effektiv vertreiben, erfahren Sie hier.

Wie übertragen Mücken Krankheiten?

Bei Stechmücken saugen nur die Weibchen Blut, nicht aber die Männchen. Beim Stich gelangen mit dem Speichel der Mücke Krankheitserreger wie Viren in die menschliche Blutbahn. Die Mücke kann einen Erreger aber nur dann übertragen, wenn Sie selbst von ihm infiziert wurde. Dafür müssen sich die Erreger nach dem Stich eines infizierten Wirts in der Mücke vermehren und in die Speicheldrüse gelangen. Deshalb kann nicht jede Mücke jeden Erreger übertragen. Die Verbreitung des Virus erfolgt dann von Mensch zu Mensch aber auch von Tier zu Mensch.

Wie kommen die Mücken nach Deutschland?

Im Zuge der Globalisierung mit weltweitem Warentransport und der Zunahme von Fernreisen deutscher Touristen gelangen immer mehr exotische Mückenarten nach Deutschland. Zwar kommen die Mücken aus tropischen Regionen und bevorzugen Wärme und Feuchtigkeit. Einzelne Arten wie die asiatische Tigermücke sind jedoch nicht sehr anspruchsvoll und halten Temperaturen von bis zu Minus 20 Grad aus, wie "deutschlandradiokultur.de" berichtet. Professor Egbert Tannich vom Bernhard-Nocht-Tropeninstitut erklärt hierzu, wie sich die Tigermücke auf der ganzen Welt verteilt hat:

"Die Mücke legt gerne in dunklen Höhlen ihre Eier ab, so in den Innenseiten von Reifen. Dort können die Eier über Monate im Trocknen liegen bleiben, ohne dass was passiert mit den Eiern. Und wenn diese Autoreifen dann zum Beispiel transportiert werden nach Europa, dann auf irgendwelchen Plätzen liegen, und es regnet hinein in diese Reifen, und es entsteht eine Wasserpfütze, und aus dieser Wasserpfütze entstehen dann aus den Eiern die Larven und dann die Mücke."

Auch der Klimawandel begünstigt die Ansiedelung nicht heimischer Mückenarten. Zum einen steigen die Temperaturen, zum anderen bieten häufige Regenfälle und Hochwasser diesen Mücken ideale Brut-Bedingungen.

Diese Mücken sind harmlos

Besonders lästig und in Deutschland weit verbreitet sind Zuckmücken. In Parks tanzen sie typischerweise im Schwarm. Von den weltweit rund 5.000 Arten leben 450 in Deutschland. Obwohl sie durch ihr penetrantes Aufkommen das Picknick auf der Wiese ruinieren können, sind sie harmlos. Im Gegensatz zu anderen Mückenarten ernähren sich Zuckmücken nämlich nicht von menschlichem Blut, sondern von Pflanzennektar und Honigtau und übertragen somit keine Krankheiten. Gleiches gilt für stachellose Kohlschnaken.

Völlig harmlos für den Menschen sind außerdem Wintermücken. Sie stechen nicht und übertragen deswegen auch keine Krankheiten. Ihrem Namen entsprechend überleben die zwölf verschiedenen Wintermückenarten auch die kalte Jahreszeit – sogar im Gebirge.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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