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Bluthochdruck: Wie gefährlich ist der Weißkitteleffekt?


Hoher Blutdruck
Wie gefährlich ist der Weißkitteleffekt für Gefäße?

t-online, ag

Aktualisiert am 01.11.2021Lesedauer: 3 Min.
Ärztin misst den Blutdruck einer Patientin: Wird eine Hypertonie nicht behandelt, drohen Krankheiten, die das Herz-Kreislauf-System belasten.Vergrößern des BildesÄrztin misst den Blutdruck einer Patientin: Wird eine Hypertonie nicht behandelt, drohen Krankheiten, die das Herz-Kreislauf-System belasten. (Quelle: Westend61/imago-images-bilder)
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Der sogenannte Weißkitteleffekt sorgt bei gesunden Menschen für Blutdruckwerte in bedrohlichen Höhen. Wie riskant ist das? Wer ist von dem Phänomen betroffen? Wir klären auf.

Was ist der Weißkitteleffekt?

Legt der Arzt höchstpersönlich beim Blutdruckmessen die Manschette an, sorgt das bei manchen Patienten für Nervosität und damit für steigenden Blutdruck. Oftmals sind die Werte dabei so hoch wie bei Menschen mit klinischem Bluthochdruck. Sind die Werte nur in der Arztpraxis erhöht und beim Messen zu Hause im normalen Bereich, dann liegt eine "Weißkittelhypertonie" vor: Der Anblick des Arztes mit seinem weißen Kittel lässt den Blutdruck des Patienten in die Höhe schnellen.

Wie kann man die Weißkittelhypertonie erkennen?

Wie kann der Arzt erkennen, ob die Werte nur durch den Weißkitteleffekt so hoch sind oder tatsächlich ein Bluthochdruck vorliegt?

Der Arzt kann einen Arzthelfer oder einen Krankenpfleger messen lassen. Oft ist die Nervosität beim Patienten dann nicht so groß und der Weißkitteleffekt bleibt aus.

Sind die Werte dabei immer noch erhöht, kann eine Langzeitblutdruckmessung Aufschluss geben. Dafür trägt der Patient einen ganzen Tag lang ein Blutdruckmessgerät, das in regelmäßigen Abständen die Blutdruckwerte aufzeichnet. Liegen die Werte dabei im normalen Bereich, war für den erhöhten Wert in der Arztpraxis wahrscheinlich der Weißkitteleffekt verantwortlich.

Ist die Weißkittelhypertonie gefährlich?

Hat sich herausgestellt, dass der Weißkitteleffekt für die hohen Blutdruckwerte verantwortlich ist, ist oft keine Behandlung mit Medikamenten notwendig. Allerdings ist unter Medizinern umstritten, ob das Phänomen immer harmlos ist.

So hat etwa eine Langzeitstudie gezeigt, dass für bestimmte Menschen, bei denen der Weißkitteleffekt auftritt, das Risiko für Herz- und Gefäßkrankheiten erhöht ist. Betroffen sind Patienten über 60 Jahren, die weitere Risikofaktoren aufweisen.

Richtwerte für den normalen Blutdruck

Einen zu hohen Blutdruck diagnostiziert der Arzt durch eine wiederholte Messung des Ruheblutdrucks über 140 mmHg systolisch (oberer Wert) und 90 mmHg diastolisch (unterer Wert). Bei der selbst durchgeführten Messung zu Hause hingegen liegt der Grenzwert zum krankhaften Blutdruck tiefer, nämlich bei 135 mmHg systolisch und 85 mmHg diastolisch.

Häufige Fehler beim Blutdruckmessen

Wenn Sie Ihren Blutdruck messen möchten, dann setzen Sie sich vorher fünf Minuten hin. Denn Bewegung, Aufregung und Stress treiben die Werte sehr schnell in die Höhe. Aussagekräftig und vergleichbar ist jedoch nur der in Ruhe gemessene Wert.

Achten Sie auch darauf, dass die Manschette passt und richtig sitzt. Ist sie zu locker, können die gemessenen Werte zu hoch sein. Ist die Manschette hingegen zu breit, führt das zu eher niedrigen Blutdruckwerten.

Wie gefährlich ist hoher Blutdruck?

Wird ein zu hoher Blutdruck nicht behandelt, drohen Krankheiten, die das Herz-Kreislauf-System belasten. Die Ursache für Herzinfarkt, Schlaganfall oder schwere Durchblutungsstörungen in den Beinen, sogar für geschädigte Nieren und beeinträchtigte Augen ist oftmals dieselbe: verkalkte Gefäße, die durch zu hohen Blutdruck entstehen.

Bei der Arteriosklerose lagern sich Fett und Kalk an den Gefäßwänden ab. Dadurch werden sie weniger elastisch und weniger durchlässig. Allerdings sind an diesem Prozess auch Hormone und andere Faktoren beteiligt.

Hohen Blutdruck natürlich bekämpfen

Um einen zu hohen Blutdruck zu senken, sind nicht immer Medikamente notwendig. Auch ein gesunder Lebensstil kann zu einer Verbesserung der Werte führen. Dazu gehören der Rauchstopp, eine gesunde Ernährung sowie regelmäßige Ausdauerbewegung.

Optimal sind 30 Minuten körperliche Aktivität fünf Mal pro Woche. Besonders geeignet sind ausgiebige Spaziergänge sowie Ausdauersportarten mit gleichmäßigen Bewegungen wie Joggen, Nordic Walking, Radeln und Schwimmen.


Übergewichtige sollten bei Blutdruck zudem versuchen, ihr Gewicht zu reduzieren. Essen Sie viel frisches Obst und Gemüse.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Deutsche Hochdruckliga: "Weißkittel-Effekt" erhöht den Blutdruck
  • ÄrzteZeitung: "Wie groß ist die Gefahr von Spätfolgen?"
  • Deutsche Herzstiftung: "Bluthochdruck: Das sollten Betroffene wissen"
  • Eigene Recherche
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