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Gelenkschmerzen: Diese Ernährung wirkt bei Arthrose


Ernährung bei Gelenkschmerzen
So funktioniert die Arthrose-Diät

t-online, Ann-Kathrin Landzettel

Aktualisiert am 22.05.2022Lesedauer: 3 Min.
Die richtige Ernährung bei Gelenkschmerzen sollte viel Obst und Gemüse enthalten.Vergrößern des BildesDie richtige Ernährung bei Gelenkschmerzen sollte viel Obst und Gemüse enthalten. (Quelle: fcafotodigital/getty-images-bilder)
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Arthrose ist die häufigste aller Gelenkkrankheiten. Die schützende Knorpelschicht ist zerstört und Knochen reibt auf Knochen. Es kommt zu Schmerzen, Schwellungen, Gelenkverschleiß und Versteifungen. Im Kampf gegen die Entzündungen kann eine Umstellung der Ernährung bei Arthrose wertvolle Hilfe leisten.

Kann der Knorpel das Gelenk nicht mehr ausreichend schützen, kommt es aufgrund der ständigen Reibung zu Entzündungen, die bei den Betroffenen Symptome wie Schwellungen und starke Schmerzen auslösen. Mit Fortschreiten der Erkrankung versteifen sich die Gelenke zunehmend und Gelenkverschleiß ist die Folge. Besonders Hände, Knie und Hüfte sind betroffen.

Die richtige Ernährung bei Arthrose

Neben Medikamenten, Krankengymnastik, Muskulatur-Aufbau und Operationen kann die richtige Ernährung die Schmerzen lindern. Viele Lebensmittel enthalten antientzündliche Wirkstoffe, die den Gelenken zugutekommen. Andere Nahrungsmittel hingegen sind entzündungsfördernd wie zum Beispiel die in Fleisch enthaltene Arachidonsäure.

Übergewicht lastet schwer auf den Gelenken

Wer auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung achtet, versorgt seinen Körper nicht nur mit wertvollen Nährstoffen, sondern beugt auch Übergewicht vor. Das hat einen positiven Effekt, denn Lasten weniger Kilos auf den Gelenken, werden sie weniger strapaziert. Bei Arthrose sollte also unbedingt der Stoffwechsel angekurbelt und das Körpergewicht reduziert werden.

Gelenke brauchen Nährstoffe

Regelmäßige Bewegung sagt nicht nur Fettzellen den Kampf an, sondern fördert auch die Durchblutung. So werden die Gelenke mit wichtigen Nährstoffen und Sauerstoff versorgt. Welche Art der Bewegung und welche Intensität für den jeweiligen Schweregrad der Arthrose geeignet sind, bespricht der Patient am besten bei seinem Arzt.

Zigaretten und Alkohol fördern die Entzündung

Arthrose-Patienten berichten immer wieder, dass ihnen die Einhaltung eines bestimmten Ernährungsplans bei Schmerzen und weiteren Begleiterscheinungen der rheumatischen Erkrankung hilft. Am wichtigsten ist der Verzicht auf Zigaretten und Alkohol. Diese Genussmittel wirken sich negativ auf die Durchblutung und Sauerstoffversorgung aus und sind entzündungsfördernd.

Ernährung bei Arthrose: Rotes Fleisch besser meiden

Ebenfalls vorsichtig sollte man beim Genuss von Fleisch sein. Laut der Deutschen Arthrose Stiftung können Fleisch- und Wurstwaren entzündliche Schübe an den Gelenken auslösen und Gelenkschmerzen verschlimmern. Von einer Verschlechterung der Beschwerden berichten Arthrose-Kranke besonders in Bezug auf Schweine-, Rind- und Lammfleisch.

Die darin enthaltenen Fettsäuren wie beispielsweise die entzündungsfördernde Arachidonsäure machen den Gelenken zu schaffen. Die Arachidonsäure gehört zu den ungesättigten Omega-6-Fettsäuren. Aus dieser bildet der Körper sogenannte Eicosanoide. Eicosanoide haben einen Einfluss auf die Hormon- und Entzündungsprozesse im Körper und können entzündliche Reaktionen wie Arthrose oder Rheuma begünstigen. Geflügel und Fisch hingegen werden von vielen Arthrose-Patienten gut vertragen und eignen sich besser für die Ernährung bei Arthrose.

Eier und Milchprodukte reduzieren

Auch nach dem Genuss von Eiern beobachten Arthrose-Patienten häufig eine Verschlimmerung der Symptome. Lebensmittel wie Weißmehl, Zucker sowie Milch, Käse und Milchprodukte wirken sich bei vielen ebenfalls negativ aus. Milchprodukte sollten vor allem wegen der in ihnen enthaltenen ungesunden Arachidonsäure eher selten auf dem Speiseplan stehen. Kaffee und schwarzer Tee sollten ebenfalls nur in Maßen konsumiert werden.

Obst und Gemüse: Möglichst bunt essen

Doch nicht nur der Verzicht in der Ernährung bringt Erfolge im Kampf gegen die Schmerzen. Auch wer bestimmte Lebensmittel vermehrt in seinen Ernährungsplan aufnimmt, kann seinen Gelenken etwas Gutes tun. Die Basis bilden hierbei Obst und Gemüse. Wer möglichst bunt isst, versorgt seinen Körper mit wichtigen Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen.

Vitamine A, C und E tun den Gelenken gut

Laut der Deutschen Arthrose Stiftung wirken die Vitamine A, C, E und Beta-Carotin sowie das Spurenelement Selen im Körper entzündungshemmend. Vitamin C ist in Früchten reichlich enthalten. Vitamin E und gesunde Fette finden sich in Nüssen, Pflanzenölen und Samen. Orangefarbene und rote Gemüsesorten wie Karotten, Tomaten und Paprika enthalten reichlich Beta-Carotin. Diese lassen sich zum Beispiel super in einem Salat verarbeiten. Selen bekommt der Körper über Hülsenfrüchte und Nüsse, aber auch über Kaltwasserfische wie Hering, Heilbutt und Forelle, reichlich. Doch auch Lebensmittel, die reich an Calcium sind wie Brokkoli, sind wichtige Bestandteile der Ernährung.

Omega-3-Fettsäuren in die Ernährung integrieren

Auch die Zufuhr von Linolensäure, einer wertvollen Omega-3-Fettsäure, kann gegen die Entzündung wirken. Sie ist in Soja-, Raps-, Walnuss- und Leinöl reichlich enthalten. Das richtige Würzen der Speisen hat ebenfalls positive Effekte: Knoblauch, Zwiebeln, Ingwer und frische Kräuter stecken voller wertvoller sekundärer Pflanzenstoffe. Dass diese entzündungshemmend wirken und Gelenkbeschwerden vorbeugen, haben Studien bewiesen.

Richtig würzen, aber in Maßen

Zudem können entzündungshemmende Gewürze wie Koriander, Muskat und Kreuzkümmel bei vielen Arthrose-Patienten die Gelenkschmerzen lindern. Allerdings gilt hier: Viel hilft nicht viel. Mehr als eine Messerspitze je Gewürz sollte pro Tag nicht verzehrt werden. In große Mengen ist Muskatnuss sogar giftig.

Tabelle zur Ernährung bei Arthrose: Die Arthrose-Diät

Empfehlenswert Nicht empfehlenswert
reichlich Obst und Gemüse Alkohol und Nikotin
Kräuter, Knoblauch, Zwiebeln, Ingwer Rotes Fleisch
Koriander, Kümmel, Muskat Milchprodukte, Eier, tierische Fette
Hülsenfrüchte, Nüsse, Samen Weißmehl und Weizenprodukte
Pflanzenöle, Hering, Forelle, Heilbutt, Kaltwasserfische Süßigkeiten und industrieller Zucker
Kartoffeln, Vollkornbrot, Naturreis, Volkornprodukte Kaffee und schwarzer Tee

Trotz aller Ernährungsempfehlungen bei Gelenkschmerzen

Ein bisschen muss jeder Patient selbst herausfinden, was ihm gut tut und was seine Gelenke strapaziert. Jeder Körper reagiert auf die verschiedenen Substanzen anders. Dennoch gilt: Je bunter und frischer man sich ernährt, desto größer sind die Erfolgsaussichten, dass die Gelenkbeschwerden nachlassen.

Wunder sollte man von einer speziellen Arthrose-Ernährung aber keine erwarten. Sie kann Schmerzen und Entzündungen lediglich lindern und vorbeugen, nicht aber die Arthrose heilen. Ganz ohne ergänzende medizinische Behandlungen geht es laut der Deutschen Arthrose Stiftung in den meisten Fällen nicht.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Arthrose. Online-Informationen des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG): www.gesundheitsinformation.de (Stand: 10.6.2021)
  • Hilft eine Arthroskopie bei Kniearthrose? Online-Informationen des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG): www.gesundheitsinformation.de (Stand: 2.6.2021)
  • Arthrose. Online-Informationen des Öffentlichen Gesundheitsportals Österreichs: www.gesundheit.gv.at (Stand: 21.1.2021)
  • Herold, G.: Innere Medizin 2021. Eigenverlag, Köln (2020)
  • Ist Hyaluronsäure gut für Haut und Gelenke? Online-Informationen der Verbraucherzentrale: www.verbraucherzentrale.de (Stand: 18.8.2020)
  • Arthrose im Knie: Dem Verschleiß frühzeitig vorbeugen. Online-Informationen der Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft: www.bgbau.de (Stand: 10.9.2020)
  • Biesalski, H. K., et al.: Ernährungsmedizin. Thieme, Stuttgart 2010
  • Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie und des Berufsverbandes der Ärzte für Orthopädie: Gonarthrose (PDF). AWMF-Leitlinien-Register Nr. 033/004 (Stand: 30.11.2017
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