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Gesichtsrose: Wenn Gürtelrose im Gesicht auftritt


Schwere Form von Herpes Zoster
Wenn Gürtelrose im Gesicht auftritt


Aktualisiert am 11.06.2022Lesedauer: 5 Min.
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Blick in den Spiegel: Bei Gürtelrose im Gesicht sind Schmerzen oft ein erstes Anzeichen.Vergrößern des Bildes
Blick in den Spiegel: Bei Gürtelrose im Gesicht sind Schmerzen oft ein erstes Anzeichen. (Quelle: Svitlana Hulko/getty-images-bilder)

Unbehandelt kann Gürtelrose (Herpes Zoster) im Gesicht dauerhafte Schäden verursachen. Woran Sie die Gürtelrose am Kopf erkennen und was dagegen hilft.

Herpes Zoster – oft einfach nur Zoster genannt – kommt recht häufig vor. Das Risiko für die Erkrankung steigt mit zunehmendem Alter. In bis zu 25 Prozent der Fälle tritt eine solche Gürtelrose im Gesicht auf. Umgangssprachlich ist diese Verlaufsform auch als Gesichtsrose oder Kopfrose bekannt.

Ursachen: Wie entsteht Gürtelrose im Gesicht?

Gürtelrose im Gesicht ist wie jeder Herpes Zoster die Spätfolge einer Infektion mit dem Varicella-Zoster-Virus (VZV): Wer sich zum ersten Mal mit dem Varicella-Zoster-Virus infiziert, bekommt Windpocken. Gerade bei Kindern kann die Infektion auch unauffällig verlaufen.

Sind die Windpocken überstanden, wandert das Virus entlang der Nerven von der Haut in Nervenknoten der Wirbelsäule oder des Gehirns. Dort kann es Jahre bis Jahrzehnte im Schlummerzustand verweilen.

Wird das Virus unter bestimmten Umständen wieder aktiv (etwa bei geschwächtem Immunsystem), wandert es zurück zur Haut. Dort löst es eine starke Entzündung aus – und es entwickelt sich eine Gürtelrose.

Grundsätzlich kann Gürtelrose sich überall am Körper bilden. Wo genau es passiert, hängt davon ab, welcher Nerv vom Varicella-Zoster-Virus befallen ist: Herpes Zoster zeigt sich nur in dem Hautbereich, den dieser Nerv versorgt. Vereinzelt können auch mehrere benachbarte Nerven betroffen sein: Dann breiten sich die Symptome etwas stärker aus.

Gürtelrose im Gesicht entsteht, wenn ein Hirnnerv befallen ist. Das kommt recht oft vor – besonders mit steigendem Lebensalter: Zwar tritt Herpes Zoster meist am Rumpf auf, am zweithäufigsten jedoch am Kopf.

Besonders oft ist der fünfte Hirnnerv befallen: der Trigeminusnerv. Er sorgt für das Gefühlsempfinden von Haut, Schleimhäuten und Nebenhöhlen des Gesichts. Ist sein erster Ast – der Augapfelnerv (Nervus ophthalmicus) – betroffen, entsteht eine Gürtelrose an Auge, Nase, Stirn und behaarter Kopfhaut einer Gesichtshälfte. Fachleute bezeichnen diese Form der Gürtelrose im Gesicht als Zoster ophthalmicus.

Seltener sind auch andere Hirnnerven befallen. Etwa der siebte Hirnnerv: der Fazialis- oder Gesichtsnerv. In diesem Fall tritt die Gürtelrose im Gesicht im Bereich des Ohrs auf. Betroffen sind der äußere Gehörgang, die Ohrmuschel und das Trommelfell. Fachsprachlich heißt diese Form der Gesichtsrose Zoster oticus.

Gürtelrose im Gesicht: Das sind die Symptome

Wie sieht eine Gürtelrose im Gesicht aus?

Äußerlich sind bei einer Gürtelrose im Anfangsstadium noch keine Symptome erkennbar. Das gilt auch für Herpes Zoster im Gesicht. Bis der für Gürtelrose typische Hautausschlag im Gesicht auftritt, dauert es ein paar Tage.

Manchmal kündigt sich eine Gesichtsrose durch allgemeine Symptome an – etwa durch Müdigkeit, Abgeschlagenheit oder auch leichtes Fieber. Die typischen ersten Anzeichen für Gürtelrose im Gesicht sind jedoch Schmerzen auf einer Gesichtsseite. Diese können brennend oder juckend und leicht bis stark sein.

Wichtiger Hinweis:
Herpes Zoster im Gesicht ist leicht mit anderen Erkrankungen zu verwechseln. Im Anfangsstadium ohne Ausschlag können die Symptome einer Migräne oder Trigeminusneuralgie ähneln. Und sobald der Ausschlag auftritt, sieht eine Gürtelrose im Gesicht oft wie eine Herpes-simplex-Infektion oder ein Kontaktekzem aus.

Wenige Tage später verursacht die Gesichtsrose sichtbare Symptome: Es entstehen kleine, rötliche Flecken, aus denen sich flüssigkeitsgefüllte Bläschen entwickeln. Am häufigsten tritt Gürtelrose im Gesicht einseitig im Bereich von Stirn, Nase und Augen auf. Dann ist der Ausschlag meist klar zur Mitte des Gesichts hin begrenzt.

Im weiteren Verlauf platzen die Herpes-Zoster-Bläschen und trocknen aus, wobei sich Krusten im Gesicht bilden. Nach zwei bis drei Wochen ist der Hautausschlag normalerweise wieder vollständig verschwunden.

Gut zu wissen:
Nur über die flüssigkeitsgefüllten Bläschen ist Gürtelrose im Gesicht ansteckend. Und das auch nur für Menschen, die noch keine Windpocken hatten: Bei ihnen kann der Kontakt mit dem Bläscheninhalt (etwa durch Körperkontakt oder verunreinigte Gegenstände) zu Windpocken führen. Tipp: Die Bläschen mit einem Verband abzudecken, verringert das Ansteckungsrisiko.

In Einzelfällen verläuft eine Gürtelrose im Gesicht ganz ohne Hautausschlag. Dann kommt es lediglich zu Schmerzen.

Wenn Gürtelrose auf Auge und Ohr übergreift

Greift die Gürtelrose im Gesicht auf das Auge über, kann sich leicht dessen Hornhaut entzünden. Symptome hierfür sind gerötete, tränende und lichtempfindliche Augen, eine Sehschwäche sowie Schwellungen und Schmerzen.

Verläuft die Gürtelrose am Auge schwer, können sich dort neben der Hornhaut weitere Strukturen entzünden – wie etwa Bindehaut und Augenhaut. Möglich sind bei Herpes Zoster am Auge auch ein stark ansteigender Augeninnendruck sowie eine Schädigung von Netzhaut und Sehnerv.

Es vergehen allerdings teils mehr als vier Wochen, bis es zu einer Augenbeteiligung bei Gürtelrose im Gesicht kommt. Die Symptome am Auge können also mit zeitlicher Verzögerung auftreten.

Manchmal ist das Ohr bei Herpes Zoster im Gesicht beteiligt. Symptome hierfür sind Ohrenschmerzen sowie Bläschen im äußeren Gehörgang und auf der Ohrmuschel. Zudem hören viele Betroffene bald schlechter und bekommen Lähmungen im Gesicht. Wenn zur Gesichtslähmung Schwindel und Tinnitus hinzukommen, sprechen Fachleute vom Ramsay-Hunt-Syndrom.

Ebenso wie der Hautausschlag verschwinden auch die Symptome an Auge und Ohr meist wieder, wenn die Gürtelrose im Gesicht abgeheilt ist.

Mögliche Komplikationen der Gürtelrose im Gesicht

Eine Gürtelrose im Gesicht kann auch länger anhaltende Symptome verursachen. So treten manchmal infolge der Nervenentzündung teils intensive Schmerzen auf, wenn der Ausschlag schon längst abgeheilt ist. Diese Komplikation heißt Post-Zoster-Neuralgie. Sie kann mehrere Wochen, Monate oder gar Jahre andauern.

Zudem kommt es vor, dass der Hautausschlag bei Herpes Zoster im Gesicht sicht- oder spürbare Symptome hinterlässt. Zum Beispiel:

  • Narben, die zurückbleiben können, wenn ein aufgekratztes Bläschen durch Bakterien infiziert wird und sich entzündet,
  • eine Überempfindlichkeit der Haut und
  • helle oder dunkle Flecken auf der Haut.

Besonders hoch ist das Risiko für Komplikationen bei einer Gürtelrose im Gesicht, wenn Auge oder Ohr beteiligt ist. Zu spät oder falsch behandelt kann das betroffene Sinnesorgan dann so geschädigt werden, dass sich Sehen oder Hören dauerhaft verschlechtert – im Extremfall bis hin zu Blindheit oder Hörverlust.

Gürtelrose im Gesicht: Welche Behandlung hilft?

Bei Gürtelrose im Gesicht ist eine frühe, fachgerechte Behandlung besonders wichtig. Denn sonst besteht das Risiko, dass Folgeerkrankungen oder dauerhafte Schäden entstehen – vor allem am Auge.

Wichtiger Hinweis:
Sobald die Gürtelrose im Gesicht auf Auge oder Ohr übergreift, ist eine Mitbehandlung durch eine Fachärztin oder einen Facharzt für Augenheilkunde beziehungsweise für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde und Neurologie ratsam.

Die Behandlung von Herpes Zoster im Gesicht hat zwei Ziele: die Ursache zu bekämpfen und die Symptome zu lindern. Zur ursächlichen Behandlung kommen Medikamente zum Einsatz, die die Vermehrung der Viren hemmen. Solche Mittel heißen Virostatika.

Um ausreichend gegen die Gesichtsrose zu wirken, sollte diese antivirale Behandlung innerhalb von 72 Stunden nach Auftreten des Hautausschlags beginnen. Dann kann sie die Heilung der Gürtelrose im Gesicht beschleunigen und die Dauer der Schmerzen verkürzen.

Es stehen mehrere Virostatika gegen Herpes Zoster in unterschiedlichen Darreichungsformen zur Verfügung, beispielsweise Aciclovir oder Famciclovir. Besonders bei älteren Menschen mit Gürtelrose im Gesicht raten Fachleute, das Mittel Aciclovir per Infusion in eine Vene zu verabreichen.

Wichtiger Hinweis:
Bei einer Gesichtsrose mit Augenbeteiligung sollten Sie so lange keine Kontaktlinsen tragen, bis die Hornhaut vollständig abgeheilt ist.

Wenn Gürtelrose im Gesicht auf das Auge übergreift und es dabei zu Entzündungen im Auge mit massiver Schädigung der Netzhaut kommt, empfehlen manche Fachleute als ergänzende Behandlung Kortikosteroide (etwa in Form von Augentropfen oder Tabletten): Diese wirken entzündungshemmend.

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Auch wenn das Ohr an der Gürtelrose im Gesicht beteiligt ist und gleichzeitig eine Gesichtslähmung auftritt, bekommen Sie womöglich zusätzlich ein Kortikosteroid verordnet.

Gegen die Symptome der Gürtelrose im Gesicht ist eine medikamentöse Behandlung ebenfalls sinnvoll. Bei Schmerzen und Fieber helfen schmerzlindernde und fiebersenkende Mittel (wie Paracetamol). Wenn Sie sehr intensive Schmerzen haben, können Sie sich eventuell auch einen stärkeren Wirkstoff (etwa ein Opioid) verschreiben lassen.

Daneben kann bei Herpes Zoster im Gesicht eine örtliche Behandlung der Haut Linderung verschaffen: Den Hautausschlag sauber und trocken zu halten, soll den Juckreiz lindern und das Austrocknen der Bläschen fördern. Dazu stehen verschiedene Lotionen, Gele und Puder zur Verfügung (mit Inhaltsstoffen wie etwa Gerbstoff, Zink, Menthol oder Polidocanol).

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Zoster. Online-Informationen des Pschyrembel: www.pschyrembel.de (Stand: März 2021)
  • Zoster. Online-Informationen von Deximed: deximed.de (Stand: 17.12.2019)
  • Zoster ophthalmicus. Online-Informationen von Deximed: deximed.de (Stand: 17.12.2019)
  • Gürtelrose. Online-Informationen des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG): www. gesundheitsinformation.de (Stand: 6.11.2019)
  • Leitlinie der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft e. V. (DDG) und der Paul-Ehrlich-Gesellschaft für Chemotherapie e. V. (PEG): Diagnostik und Therapie des Zoster und der Postzosterneuralgie (PDF). AWMF-Leitlinien-Register Nr. 013-023 (Stand: 24.5.2019)
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