Honig gegen Husten: Was das Hausmittel bringt

Bei erkältungsbedingtem Husten setzen viele auf Honig als Hausmittel. Hier erfahren Sie, ob und wie Honig wirklich gegen Husten helfen kann.

Husten und Hustenreiz können sehr quälend sein, vor allem nachts. Eine häufige Ursache ist eine akute Bronchitis, die meist im Zuge einer Erkältung auftritt. Zu Beginn spüren Betroffene einen Hustenreiz, der später in einen Husten mit Auswurf übergeht. Der Husten kann lange anhalten: Kinder sind manchmal erst nach einigen Wochen wieder komplett beschwerdefrei.

Als Hausmittel gegen Husten kommt häufig Honig zum Einsatz. Er soll den Hustenreiz stillen. Doch hilft das süße Naturprodukt wirklich? Und wenn ja, in welcher Form sollte der Honig eingenommen werden?

Hilft Honig gegen Husten?

Vielleicht. Aus Studien mit Kindern ergaben sich Hinweise darauf, dass Honig erkältungsbedingte Hustenanfälle möglicherweise etwas lindern kann.

Für ihre Studien teilten Forscherinnen und Forscher Kinder mit erkältungsbedingtem Husten nach dem Zufallsprinzip in zwei Gruppen ein. Eine Gruppe erhielt Honig. Die Kinder der jeweils anderen Gruppe bekamen zum Beispiel einen wirkungslosen Sirup, der wie Honig aussah und schmeckte. Auf diese Weise sollte verhindert werden, dass Kinder und Eltern in ihrem Verhalten oder ihrer späteren Einschätzung beeinflusst werden. Andere Studien verzichteten auf dieses sogenannte Placebo.

Am Ende der jeweiligen Untersuchung schätzten die Eltern der Kinder ein, inwieweit der Husten zurückgegangen war. Dabei stellte sich heraus, dass der Husten bei Kindern, welche den Honig eingenommen hatten, nach Meinung der Eltern etwas weniger schwer war als bei den Kindern der Kontrollgruppe.

Inwieweit die Untersuchungen jedoch tatsächlich aussagekräftig sind, ist unklar: Die Ergebnisse sind uneindeutig und die einzelnen Studien teils widersprüchlich. Ob Honig also wirklich bei Husten hilft, ist nicht bewiesen und muss noch durch weitere Studien belegt werden.

Honig kann also den Husten bei Kindern möglicherweise etwas abschwächen. Ein Grund für den lindernden Effekt könnte sein, dass sich der Honig für eine gewisse Zeit auf die Schleimhäute legt, was den Hustenreiz unterdrückt. Inwieweit sich Honig auf die Dauer des Hustens auswirkt, ist hingegen unklar.

Honig gegen Husten: Anwendung

Um Hustenreiz in der Nacht zu lindern, kann Honig pur eingenommen werden – am besten vor dem Zähneputzen.

Alternativ können Hustengeplagte ein Glas warmen Tee oder warmes Wasser trinken, in welchem sie zuvor einen Teelöffel Honig aufgelöst haben.

Kein Honig bei Kindern unter einem Jahr

Honig ist für viele nicht nur lecker, sondern im Allgemeinen auch gut verträglich. Mit einer Ausnahme: Kinder unter einem Jahr dürfen keinen Honig bekommen – denn dadurch können sie krank werden.

In Honig können Krankheitserreger enthalten sein. Für ältere Kinder und Erwachsene ist das kein Problem: Ihr Immunsystem bekämpft die Erreger in der Regel wirksam. Die Immunabwehr von Babys ist hingegen noch nicht voll ausgebildet. Bei ihnen können bestimmte Bakterien zum sogenannten Säuglingsbotulismus führen, der lebensgefährlich ist.

Wenn Honig nicht ausreicht: Wann zum Arzt?

Eine akute Bronchitis klingt in der Regel auch ohne besondere Behandlung von allein ab. Hält Husten jedoch länger an oder wird sogar stärker, sollte eine Ärztin oder ein Arzt aufgesucht werden. Wann genau, ist unter anderem von möglichen Vorerkrankungen, dem Alter und weiteren Symptomen abhängig. Im Zweifel ist immer eine rasche ärztliche Abklärung zu empfehlen.

Ein zeitnaher Arztbesuch ist zudem wichtig, wenn

• Beschwerden wie hohes Fieber, Schüttelfrost, Nachtschweiß oder ein schweres Krankheitsgefühl auftreten.
• die Person Atemnot hat oder pfeifende/keuchende Atemgeräusche zu hören sind.
• Lippen oder Schleimhäute bläulich verfärbt sind.
• sich im abgehusteten Schleim Blut befindet.

Möglicherweise hat der Husten dann andere Ursachen oder es sind Komplikationen aufgetreten.

Fazit

Honig kann erkältungsbedingten Husten etwas lindern – darauf weisen Studien mit Kindern hin. Für ein abschließendes Urteil sind jedoch noch weitere Untersuchungen nötig. Schaden kann die Einnahme von Honig normalerweise nicht. Mit einer Ausnahme: Kinder unter einem Jahr dürfen keinen Honig bekommen.