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Corona | Fragen und Antworten zur Booster-Impfung: Das müssen Sie wissen


Nach Spahn-Aussage zum Boostern
Wann ist der richtige Zeitpunkt für die Booster-Impfung?


Aktualisiert am 17.11.2021Lesedauer: 4 Min.
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Impfpass mit drei eingetragenen Corona-Impfungen: Viele sind unsicher, wo die Booster-Impfung eingetragen werden kann.Vergrößern des Bildes
Impfpass mit drei eingetragenen Corona-Impfungen: Viele sind unsicher, wo die Booster-Impfung eingetragen werden kann. (Quelle: Christian Ohde/imago-images-bilder)

Wenn der Impfschutz vor Covid-19 nachlässt, wird in vielen Fällen eine Booster-Impfung empfohlen. Doch dazu sind viele Fragen offen: Jens Spahn und die Stiko ändern jetzt wohl einige Empfehlungen.

Mittlerweile haben in Deutschland rund vier Millionen Menschen eine Auffrischungsimpfung gegen das Coronavirus erhalten. Mit Blick auf mehr als 55 Millionen vollständig Geimpfte erscheint das allerdings noch recht wenig. Das könnte auch mit den vielen Unklarheiten rund um die sogenannte Booster-Impfung zusammenhängen.

Welcher Impfstoff muss für die dritte (oder im Fall von Johnson & Johnson zweite) Impfung verwendet werden? Wann erlischt der Impfstatus und Sie können beispielsweise nicht mehr ohne Test ins Restaurant gehen? Wie kann der Impfstatus mit einer Booster-Impfung wiederhergestellt werden? t-online klärt wichtige Fragen im Überblick.

Wann ist der richtige Zeitpunkt für die Booster-Impfung?

Grundsätzlich sollte die Auffrischungsimpfung etwa sechs Monate nach der zweiten Impfung durchgeführt werden. Vorrang haben zunächst ältere Menschen, medizinisches Personal oder andere vulnerable Gruppen.

Ausnahmen gelten für diejenigen, die mit Johnson & Johnson geimpft wurden. Sie sollten die Booster-Impfung bereits vier Wochen nach der ersten Impfung erhalten. Für Astrazeneca-Geimpfte hingegen gilt auch die Frist von sechs Monaten.

Diese Fristen sollten eingehalten und vor allem nicht verkürzt werden. Nach nur drei oder vier Monaten haben die meisten Menschen noch einen ausreichenden Schutz vor dem Coronavirus.


Allerdings hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn jetzt deutlich gemacht, dass alle Menschen ab 18 Jahren in Deutschland auch schon vor Ablauf der Frist von sechs Monaten eine Booster-Impfung bekommen könnten. Das berichtet der Tagesspiegel und zitiert Spahn aus einem Schreiben: "Der gemäß Zulassung vorgesehene Abstand von sechs Monaten zur vollständigen Immunisierung bei Personen ab 18 Jahren ist als zeitliche Richtschnur zu verstehen, der natürlich nicht tagesgenau einzuhalten ist." So könnten alle "zeitnah und auch vor Ablauf der sechs Monate im eigenen Ermessen" geimpft werden.

Welcher Impfstoff sollte für die Auffrischungsimpfung verwendet werden?

Grundsätzlich werden für alle Auffrischungsimpfungen in Deutschland nur noch die mRNA-Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna verwendet. Sie haben eine hohe Schutzwirkung und sind außerdem ausreichend verfügbar, erklärt das Gesundheitsministerium. Die Stiko empfiehlt zudem sowohl für die Grundimmunisierung als auch für die Booster-Impfung von Unter-30-Jährigen nur noch den Impfstoff von Biontech/Pfizer.

Zudem wirken die sogenannten Kreuzimpfungen besonders gut gegen das Coronavirus: Wer also bei der ersten Impfserie mit einem Vektorimpfstoff von Johnson & Johnson oder Astrazeneca geimpft wurde, soll durch die Booster-Impfung noch besser geschützt werden.

Wer bei der ersten und zweiten Impfung mit einem mRNA-Impfstoff geimpft wurde, sollte darauf achten, für die Booster-Impfung wieder den gleichen Impfstoff zu nehmen, das rät zumindest das Bundesgesundheitsministerium. SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach rät auf Twitter hingegen zum Wechsel der Impfstoffe, um einen bestmöglichen Schutz zu erlangen.

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Lauterbach zitiert dabei eine Studie, die zeigt, dass eine Kombination aus Biontech bei der ersten und zweiten und Moderna bei der dritten Impfung besonders gut wirkt. Ähnlich gut soll auch die umgekehrte Kombination aus Moderna und Biontech wirken. Wer zuerst mit Johnson & Johnson geimpft wurde, erfährt demnach die beste Wirkung, wenn er für die Booster-Impfung das Vakzin von Moderna wählt.

Wann läuft der Impfstatus im Impfpass oder der Corona-App ab?

Das digitale Impfzertifikat läuft unabhängig vom tatsächlichen Impfschutz nach einer technisch festgelegten Frist von zwölf Monaten ab. Diese Frist richtet sich nicht nach dem Zeitpunkt der Impfung selbst, sondern nach dem Zeitpunkt, an dem das Zertifikat ausgestellt wurde.

Die ersten Impfzertifikate laufen Ende des zweiten Quartals 2022 aus, also etwa ein Jahr nach Erreichen des vollständigen Impfschutzes. Bis dahin soll es eine einheitliche europäische Lösung geben, sodass der digitale Impfnachweis auch nach Ablauf der Frist weiter genutzt werden kann.

Kann der Impfstatus über die Booster-Impfung verlängert werden?

Jein, Auffrischungsimpfungen können zwar beispielsweise im digitalen Impfnachweis angezeigt werden. Auch im Papier-Impfpass wird die dritte Impfung eingetragen. Die Dokumentation läuft genauso ab wie bei der Erst-, Zweit- oder Booster-Impfung nach einer Genesung.

Allerdings bleibt die Gültigkeitsdauer des europäischen Impfzertifikats von der Booster-Impfung bisher unberührt. Je nach beobachteter Wirkungsdauer der Impfstoffe soll der Zeitraum von bisher zwölf Monaten angepasst werden, möglicherweise wird der Impfstatus dann regelmäßig durch Booster-Impfungen erneuert.

Wer bekommt eine Booster-Impfung?

Grundsätzlich kann sich jeder, dessen zweite Corona-Impfung sechs Monate oder länger zurückliegt, ein drittes Mal impfen lassen, und muss nicht dafür bezahlen. Für bestimmte Personengruppen wird die Booster-Impfung jedoch besonders empfohlen, beispielsweise für Immungeschwächte oder ältere Personen.

Die Ständige Impfkommission (Stiko) spricht sich für Corona-Auffrischimpfungen für alle Menschen ab 18 Jahren aus. Das teilte das Gremium am Donnerstag in Berlin mit. Ein entsprechender Beschlussentwurf sei zur Abstimmung an Fachkreise und Bundesländer gegangen, daher seien Änderungen noch möglich. Es handelt sich noch nicht um eine finale Stiko-Empfehlung.

Sind die Impfstoffe für die dritte Impfung an die neuen Corona-Varianten angepasst?

Nein, bisher gab es noch keine Anpassung der Impfstoffe an die kursierenden Varianten. Die Untersuchungen dazu dauern noch an und "neue" oder veränderte Impfstoffe sind noch nicht verfügbar.

Allerdings zeigen verschiedene Studien, dass die aktuellen mRNA-Impfstoffe durch die Delta-Variante zwar in ihrer Schutzwirkung leicht abgeschwächt wurden, aber weiterhin gut schützen. Vor allem in Bezug auf einen schweren Verlauf zeigte sich demnach kein Wirksamkeitsverlust durch die Delta-Variante.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Impfdashboard, 8. November 2021.
  • Robert Koch-Institut
  • Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung: "Auffrischimpfung"
  • Bundesgesundheitsministerium: "Auffrischungsimpfung gegen COVID-19: Welche Personen erhalten die zusätzliche Impfung?", 1. November 2021.
  • Twitter-Profil von Karl Lauterbach
  • tagesspiegel.de: "Exklusiv Kampf gegen vierte Corona-Welle Spahn empfiehlt Booster auch vor Ablauf der Sechs-Monats-Frist", 17. November 2021.
  • spiegel.de: "Stiko wird Boosterimpfungen für alle ab 18 Jahren empfehlen", 17. November 2021.
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