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Keuchhusten: Erwachsene sind ebenfalls betroffen


Was, wenn Keuchhusten Erwachsene betrifft?


01.12.2022Lesedauer: 4 Min.
Qualitativ geprΓΌfter Inhalt
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FΓΌr diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfΓ€ltig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.

Hustende Frau
Keuchhusten macht sich bei Erwachsenen oft bloß durch lang anhaltenden Husten bemerkbar. (Quelle: Cecilie_Arcurs/Getty Images)
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FrΓΌher erkrankten vor allem Kinder an Keuchhusten, heute zunehmend auch Erwachsene. Wie es dazu kommt, warum das ein Problem ist und was dagegen hilft.

Das Wichtigste im Überblick


Keuchhusten (fachsprachlich: Pertussis) ist weltweit einer der am meisten verbreiteten Atemwegsinfekte. In Deutschland zΓ€hlt er zu den hΓ€ufigsten meldepflichtigen Infektionskrankheiten. Obwohl er als klassische Kinderkrankheit gilt, betrifft Keuchhusten immer mehr Erwachsene: Mittlerweile sind hierzulande rund sechs von zehn Erkrankten 18 Jahre oder Γ€lter.

Das Problem dabei: Oft bleibt Keuchhusten bei Erwachsenen unerkannt. Weiterverbreiten kΓΆnnen die Betroffenen die Krankheit aber trotzdem. Das ist besonders fΓΌr ungeschΓΌtzte Babys mitunter lebensbedrohlich, da sie im Fall einer Ansteckung das hΓΆchste Risiko fΓΌr schwere Komplikationen haben. Was also tun?

Keuchhusten bei Erwachsenen: Darum gibt es so viele FΓ€lle

Dazu ist es erst einmal wichtig, zu verstehen, warum heutzutage Keuchhusten so viele Erwachsene betrifft. Dies hat zwei GrΓΌnde:

  • Erstens lΓ€sst der Immunschutz, den der KΓΆrper nach einer Impfung oder durchgemachten Erkrankung gegen den Pertussis-Erreger aufbaut, mit der Zeit nach.
  • Zweitens verpassen Erwachsene oft die empfohlenen Auffrischimpfungen.

Mehr erfahren

AusfΓΌhrlichere Informationen zur Keuchhusten-Impfung finden Sie in unseren Artikeln zum Impfschutz fΓΌr Kinder und Erwachsene sowie zu den Impfempfehlungen in der Schwangerschaft.

Vor EinfΓΌhrung der Impfung bekamen in Deutschland hauptsΓ€chlich Kinder jΓΌngeren Alters Keuchhusten. Erwachsene machten damals nur einen geringen Anteil der Erkrankten aus. Doch inzwischen sind die meisten Kinder geimpft und somit weitgehend vor einer Ansteckung geschΓΌtzt. Erkrankungen im Kindesalter sind daher stark zurΓΌckgegangen.

Mit zunehmendem Alter gerΓ€t der Erreger beim Immunsystem aber immer mehr in Vergessenheit, sodass der Schutz vor Keuchhusten nachlΓ€sst. Erwachsene, die ihren Immunschutz nicht rechtzeitig auffrischen lassen, haben also nach wie vor ein erhΓΆhtes Ansteckungsrisiko. Darum ist ihr Anteil an der Gesamtzahl der ErkrankungsfΓ€lle heute deutlich hΓΆher als frΓΌher.

Keuchhusten: Diese Symptome kΓΆnnen Erwachsene bekommen

Um die Weiterverbreitung ansteckender Krankheiten zu verhindern, muss man sie erst einmal erkennen. Allerdings ist das bei Keuchhusten allein anhand der Symptome schwierig: Gerade Erwachsene entwickeln nach Ansteckung mit dem Pertussis-Erreger oft nur untypische Beschwerden.

Als typisch fΓΌr Keuchhusten gelten wochen- bis monatelang anhaltende Symptome, die drei Stadien durchlaufen:

  • Im ersten Stadium treten leichte erkΓ€ltungsΓ€hnliche Beschwerden wie Schnupfen und Husten auf,
  • im zweiten Stadium stehen heftige HustenanfΓ€lle im Vordergrund, bei denen die Betroffenen zwischendurch laut hΓΆrbar einatmen,
  • im dritten Stadium klingen die Beschwerden langsam wieder ab.

Mehr erfahren

Wie sich ein typischer Keuchhusten anhΓΆrt und welche Symptome die Infektion noch verursachen kann, kΓΆnnen Sie hier nachlesen.

Doch so "klassisch" ist der Krankheitsverlauf im Erwachsenenalter nur selten – vor allem, wenn ein gewisser Immunschutz gegen Pertussis vorhanden ist: Dann sind meist weder Stadien erkennbar, noch treten schwere AnfΓ€lle von Keuchhusten auf. Die Symptome lassen betroffene Erwachsene stattdessen oft eher an eine gewΓΆhnliche ErkΓ€ltung denken. Viele haben bloß einen hartnΓ€ckigen trockenen Husten.

GrundsΓ€tzlich kΓΆnnen aber Menschen jeden Alters – vor allem bei fehlendem Impfschutz – auch schwer an Keuchhusten erkranken. Erwachsene Betroffene kΓΆnnen dann besonders nachts schwere, lang anhaltende HustenanfΓ€lle bekommen, die sie um den Schlaf bringen. Viele beschreiben diesen Husten als den Schlimmsten ihres Lebens. Er kann sogar Komplikationen herbeifΓΌhren, wie:

  • Ohnmacht
  • Leisten- und RippenbrΓΌche
  • Verlust der Kontrolle ΓΌber die Blase
  • Gewichtsverlust

Zudem bedeutet Keuchhusten fΓΌr Erwachsene hΓΆheren Alters ein erhΓΆhtes Risiko fΓΌr LungenentzΓΌndungen: Rund jede zehnte Γ€ltere erkrankte Person entwickelt diese Komplikation. Insgesamt sind durch Keuchhusten ausgelΓΆste Komplikationen bei Erwachsenen aber selten so schwerwiegend wie etwa bei Babys.

Verbreitung von Keuchhusten durch Erwachsene: Das hilft dagegen

Da Keuchhusten bei Erwachsenen oft unerkannt bleibt, verbreiten viele Betroffene die Erkrankung, ohne es zu wissen: Wenn sie sprechen, niesen oder husten, gelangen die Erreger in die Luft. Wer diese einatmet, kann sich leicht anstecken. FΓΌr noch ungeimpfte Babys und Kleinkinder sowie fΓΌr Γ€ltere Menschen und solche mit Grunderkrankungen ist dieses Ansteckungsrisiko ein ernstes Problem.

Die beste Mâglichkeit, die Verbreitung von Keuchhusten durch Erwachsene zu verhindern, ist die Impfung: Sie verringert das Erkrankungsrisiko deutlich. Im Kindesalter erhaltene Impfungen reichen aber nicht aus, weil der Impfschutz mit der Zeit nachlÀsst. Darum sollten Erwachsene ihn regelmÀßig auffrischen lassen.

Gut zu wissen: Die StΓ€ndige Impfkommission (STIKO) empfiehlt mindestens eine Keuchhusten-Impfung fΓΌr jede erwachsene Person und darΓΌber hinaus eine Impfung fΓΌr Frauen in jeder Schwangerschaft.

Doch auch bei akuten Ausbrüchen lÀsst sich die Verbreitung von Keuchhusten durch Erwachsene noch eindÀmmen. Fachleute empfehlen Betroffenen dazu folgende Hygienemaßnahmen:

  • Mund und Nase beim Husten oder Niesen mit einem Taschentuch bedecken und gebrauchte TaschentΓΌcher sofort in den Papierkorb werfen.
  • Falls kein Taschentuch verfΓΌgbar ist, stattdessen in die Ellenbeuge husten oder niesen – aber niemals in die HΓ€nde, da sich die Erreger darΓΌber ansonsten leicht verbreiten.
  • HΓ€nde hΓ€ufig mit Wasser und Seife mindestens 20 Sekunden lang waschen.
  • Wenn Wasser und Seife nicht verfΓΌgbar sind, stattdessen ein alkoholhaltiges HΓ€ndedesinfektionsmittel anwenden.

Zudem ist es wichtig, dass sich an Keuchhusten erkrankte Erwachsene (ebenso wie Kinder) mΓΆglichst von anderen fernhalten – vor allem von Babys, Kleinkindern und Γ€lteren Menschen. Bei einer Behandlung im Krankenhaus werden Betroffene daher in der Regel rΓ€umlich getrennt untergebracht.

Um andere Menschen vor einer Ansteckung zu schΓΌtzen, gelten ferner die Regelungen des Infektionsschutzgesetzes. Danach dΓΌrfen womΓΆglich oder nachweislich an Keuchhusten erkrankte Erwachsene (und Kinder) vorΓΌbergehend keine Gemeinschaftseinrichtungen wie Schulen betreten. Betroffene mΓΌssen die Gemeinschaftseinrichtung ΓΌber den Erkrankungsverdacht oder die Erkrankung informieren.

Überdies ist Keuchhusten laut Infektionsschutzgesetz meldepflichtig. Das bedeutet: Jeder Erkrankungsverdacht, jede Erkrankung und jeder Tod durch Pertussis ist namentlich an das zustÀndige Gesundheitsamt zu melden.

Wichtiger Hinweis: Die Informationen ersetzen auf keinen Fall eine professionelle Beratung oder Behandlung durch ausgebildete und anerkannte Γ„rzte. Die Inhalte von t-online kΓΆnnen und dΓΌrfen nicht verwendet werden, um eigenstΓ€ndig Diagnosen zu stellen oder Behandlungen anzufangen.
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Verwendete Quellen
  • "Keuchhusten-Impfung bei Erwachsenen". Online-Informationen der Bundeszentrale fΓΌr gesundheitliche AufklΓ€rung (BZgA): www.impfen-info.de (Abrufdatum: 1.12.2022)
  • "Pertussis (Whooping Cough)". Online-Informationen der Centers for Disease Control and Prevention (CDC): www.cdc.gov (Abrufdatum: 1.12.2022)
  • "Pertussis (Keuchhusten)". Online-Informationen von AMBOSS: www.amboss.com (Stand: 11.6.2022)
  • "Keuchhusten". Online-Informationen der Bundeszentrale fΓΌr gesundheitliche AufklΓ€rung (BZgA): www.infektionsschutz.de (Stand: 1.4.2022)
  • "Keuchhusten (Pertussis)". Online-Informationen des Helmholtz Zentrums MΓΌnchen (Hrsg.): www.lungeninformationsdienst.de (Stand: 25.3.2022)
  • "Keuchhusten (Pertussis) – RKI-Ratgeber". Online-Informationen des Robert-Koch-Instituts: www.rki.de (Stand: 2.3.2022)
  • "Pertussis". Online-Informationen des Pschyrembel: www.pschyrembel.de (Stand: September 2020)
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