AfD liegt bei Europawahl in zwei BundeslÀndern vorne
Deutschlandweit kommt die AfD bei den Europawahlen in den Hochrechnungen auf knapp elf Prozent. Doch in zwei BundeslÀndern ist sie stÀrkste Partei.
Die AfD hat bei der Europawahl in Ostdeutschland starke Gewinne verbucht und ist in Sachsen und Brandenburg stĂ€rkste Kraft vor der CDU geworden. In ThĂŒringen, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern lagen die Rechtspopulisten jeweils auf dem zweiten Platz hinter der CDU. Im Vergleich zur Europawahl 2014 gewann die AfD in allen ostdeutschen FlĂ€chenlĂ€ndern deutlich zweistellig. Die Europawahl galt auch als Stimmungstest fĂŒr die im Herbst anstehenden Landtagswahlen in Brandenburg, Sachsen und ThĂŒringen.
Nachdem die AfD in Sachsen schon bei der Bundestagswahl 2017 auf Platz eins gelandet war, lag sie nach dem vorlĂ€ufigen Endergebnis bei 25,3 Prozent, wĂ€hrend die CDU von Michael Kretschmer auf 23 Prozent der Stimmen kam. Bei der Europawahl 2014 war die AfD im Freistaat auf 10,1 Prozent gekommen. In Sachsen wird am 1. September ein neuer Landtag gewĂ€hlt. In dem Bundesland liegt auch die Gemeinde, in der die AfD ihr höchstes Einzelergebnis erzielt hat: 45 Prozent in NeiĂeaue, dem östlichsten Ort Deutschlands. Die Kommune hat vielfĂ€ltige Probleme. Im Januar kam MinisterprĂ€sident Michael Kretschmer, um sich BĂŒrgerfragen zu stellen.
Auch in Brandenburg gewann die AfD die Europawahl. Rund drei Monate vor der dortigen Landtagswahl erreichte sie nach AuszĂ€hlung aller Wahlbezirke 19,9 Prozent der Stimmen. Dies war eine deutliches Plus im Vergleich zur Europawahl 2014 (8,5). Die SPD von Regierungschef Dietmar Woidke brach im Vergleich zur Europawahl vor fĂŒnf Jahren regelrecht ein und kam mit 17,2 Prozent nur noch auf den dritten Platz. Die CDU lag mit 18,0 Prozent auf Rang zwei.
In ThĂŒringen konnte die CDU ihren Status als stĂ€rkste Partei nur knapp gegen die AfD verteidigen. Die Christdemokraten kamen auf 24,7 Prozent der Stimmen. Die AfD verdreifachte ihr Ergebnis von 2014, als sie erstmals bei Europawahlen antrat, auf 22,5 Prozent. In ThĂŒringen wird Ende Oktober ein neuer Landtag gewĂ€hlt.
Trotz starker Verluste lag auch in Sachsen-Anhalt die CDU vor der AfD. Nach Abschluss der AuszÀhlung kam die Partei von MinisterprÀsident Reiner Haseloff auf 23,2 Prozent der Stimmen. Die AfD erreichte 20,4 Prozent. Damit verbesserte sich die AfD im Vergleich zur letzten Europawahl (6,3) deutlich.
In Mecklenburg-Vorpommern schnitt die CDU ebenfalls besser ab als die AfD: Die Christdemokraten kamen auf 24,5 Prozent und die AfD auf 17,7 Prozent. Die AfD konnte ihr Ergebnis damit mehr als verdoppeln. Bundesweit konnte die Partei mit etwa 11 Prozent rechnen, hatte sich aber mehr versprochen.