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Eskalation in Israel: Land steht unter heftigem Raketenbeschuss


Konflikt eskaliert
Israel drohen "dunkle Tage" – heftiger Raketenbeschuss

Von dpa
Aktualisiert am 10.05.2023Lesedauer: 3 Min.
Raketen in Israel: Mehrere Menschen starben in den vergangenen Tagen.Vergrößern des BildesRaketen in Israel: Mehrere Menschen starben in den vergangenen Tagen. (Quelle: AP Photo/Hatem Moussa)
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Seit dem Tod eines palästinensischen Häftlings kommt die Region nicht zur Ruhe. Immer wieder gibt es Angriffe. Nun fallen erneut Raketen auf Israel.

Militante Palästinenser haben nach der gezielten Tötung mehrere Mitglieder des Islamischen Dschihads Dutzende Raketen auf Israel abgefeuert. Ein Sprecher des Militärs sprach von mehr als 60 Raketen, die innerhalb einer Stunde abgefeuert wurden. Israelische Medien berichteten von mehr als 200 Raketen. Das Militär bestätigte die Zahl zunächst nicht. Der Beschuss dauerte am Nachmittag an. Auch im Großraum Tel Avivs heulten die Sirenen. Es war der erste Raketenalarm dieser Art im Zentrum Israels seit August vergangenen Jahres.

Zuvor hatte Israels Luftwaffe nach Militärangaben mehrere Ziele der militanten Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad im Gazastreifen angegriffen. Laut Gesundheitsministerium in Gaza wurden bei den jüngsten Angriffen fünf Palästinenser getötet, darunter ein 14-Jähriger. Rund 20 Menschen wurden verletzt. Damit stieg die Zahl der Toten seit Beginn der israelischen Militäroperation "Schild und Pfeil" am Dienstag auf 20. Bei mindestens zehn der Toten handelte es sich palästinensischen Angaben zufolge um Zivilisten.

Laut israelischen Rettungssanitätern verletzten sich in Israel zwei Frauen leicht auf dem Weg zu Schutzräumen. Berichten zufolge soll zudem ein unbewohntes Haus in der Stadt Sderot von einer Rakete getroffen worden sein. In mehreren israelischen Städten waren Explosionen zu hören. Diese wurden vermutlich durch das israelische Raketenabwehrsystem Iron Dome ausgelöst. Auf Bildern in sozialen Netzwerken waren Rauchwolken am Himmel zu sehen.

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Der Verkehr am Flughafen Ben Gurion bei Tel Aviv wurde Medienberichten zufolge kurzzeitig unterbrochen. Flugzeuge, die landen wollten, wurden angewiesen, einige Minuten außerhalb der Reichweite der Raketen zu kreisen, wie die Nachrichtenseite "ynet" berichtete.

Der Eskalation war die gezielte Tötung dreier ranghoher Mitglieder der militanten Palästinenserorganisation Islamischen Dschihad vorausgegangen. Bei den israelischen Luftangriffen in der Nacht zum Dienstag wurden insgesamt 13 Menschen getötet, unter ihnen mehrere Frauen und Kinder. Zudem kamen bei einem israelischen Angriff auf ein Auto im südlichen Gazastreifen zwei Mitglieder einer militanten palästinensischen Gruppierung ums Leben. Nach Armeeangaben sollen sie gelenkte Panzerabwehrraketen transportiert haben.

Ein Zusammenschluss militanter Palästinenserorganisationen im Gazastreifen teilte in einer gemeinsamen Erklärung mit, der Raketenbeschuss sei eine Reaktion auf die jüngsten Angriffe Israels. Dem Land drohten "dunkle Tage", sollten die "Aggression" andauern, hieß es weiter. Die israelische Armee begründete die militärischen Schläge mit Raketenbeschuss aus dem Gazastreifen in den vergangenen Wochen sowie geplante Angriffe in naher Zukunft. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu kündigte an, auf "weitere harte Schläge gegen Gaza" vorbereitet zu sein.

Hamas-Beteiligung unklar

Experten zufolge spielt eine entscheidende Rolle im Verlauf des Konflikts, ob die im Gazastreifen herrschende Palästinenserorganisation Hamas am Abschuss der Raketen beteiligt ist. Dies war zunächst unklar.

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Israel hatte in der Vergangenheit bereits mehrfach Dschihad-Anführer im Gazastreifen gezielt getötet. Im August vergangenen Jahres kamen etwa Militärchef Chalid Mansur sowie zwei weitere Mitglieder bei einem Luftangriff Israels ums Leben. Damals kam es zu massiven Raketenangriffen aus dem Palästinensergebiet und weiteren israelischen Luftangriffen. Nach drei Tagen trat dann eine von Ägypten vermittelte Waffenruhe in Kraft.

Im Gazastreifen leben mehr als zwei Millionen Menschen unter sehr schlechten Bedingungen. Die Hamas hatte in dem palästinensischen Gebiet 2007 gewaltsam die Macht an sich gerissen. Israel verschärfte daraufhin eine Blockade des Küstengebiets, die von Ägypten mitgetragen wird.

Die Hamas und der Islamische Dschihad werden von den USA, der EU und Israel als Terrororganisationen eingestuft. Beide Gruppierungen haben sich die Zerstörung Israels auf die Fahne geschrieben. Der Islamische Dschihad gilt allerdings als noch radikaler als die Hamas. Nach Angaben des "CIA World Factbook" wird die Anzahl der Dschihad-Kämpfer auf zwischen 1.000 und mehreren Tausend geschätzt. Die Hamas gilt als militärisch deutlich stärker, die Zahl der Kämpfer wird den Angaben zufolge auf 25.000 geschätzt. Anders als die Hamas hat der Islamische Dschihad kein Interesse an einer Regierungsbeteiligung, sondern konzentriert sich auf den bewaffneten Widerstand gegen Israel.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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