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Nahost-Konflikt | Wer sind die Verbündeten des Iran?


Konflikt in Nahost
Das sind Irans Verbündete

Von reuters
Aktualisiert am 19.04.2024Lesedauer: 3 Min.
Ajatollah Ali Chamenei (Archivbild): Das Mullah-Regime im Iran hat Israel direkt angegriffen.Vergrößern des BildesAjatollah Ali Chamenei (Archivbild): Das Mullah-Regime im Iran hat Israel direkt angegriffen – ist nun der Vergeltungsschlag Israels gefolgt? (Quelle: Office of the Iranian Supreme Leader/AP/dpa)
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In Nahost hat der Iran verschiedene Verbündete und Unterstützer. Wer sind diese Länder und welche Ziele verfolgen sie?

Noch ist vieles unklar: US-Medien berichten, dass Israel einen Vergeltungsschlag gegen den Iran durchgeführt hat. Israel wollte sich bislang nicht dazu äußern. Irans Außenminister kündigte am Donnerstag an, sein Land werde auf einen möglichen israelischen Schlag "unmittelbar und mit maximaler Härte" antworten. Die aktuellen Entwicklungen können Sie hier verfolgen.

Der Iran könnte dabei auch auf ein Netzwerk von Verbündeten zurückgreifen, das das Mullah-Regime in mehreren arabischen Staaten hat. In der Islamischen Republik wird der Zusammenschluss dieser Gruppen als Achse des Widerstands bezeichnet. Der Iran bestreitet, Angriffe dieser Gruppen zu steuern, stattdessen sollen sie aus eigener Initiative handeln. Der Iran bewaffnet und bildet Gruppen aus, die in den folgenden Bereichen aktiv sind:

Gazastreifen

Der Iran unterstützt die palästinensischen islamistischen Terrororganisationen Hamas und Islamischer Dschihad. Die Hamas, die im Gazastreifen regiert, griff am 7. Oktober überraschend Israel an, das mit einem massiven Vergeltungsangriff reagiert hat und sich zum Ziel gesetzt hat, die Hamas zu beseitigen. Der Iran positioniert sich als Verfechter des palästinensischen Widerstands gegen die israelische Besatzung.

Irak

Die Führung in Teheran unterstützte schiitische Militante im Irak während der US-Besatzung und hat diese Verbindungen aufrechterhalten. Die 150.000 Mann starken Volksmobilisierungskräfte (PMF), eine staatlich sanktionierte Gruppierung irakischer Paramilitärs, werden von schwer bewaffneten und kampferprobten Gruppen dominiert, die dem Iran gegenüber loyal sind und enge Verbindungen zu seinen Revolutionsgarden haben. PMF-Gruppen haben bei Dutzenden Angriffen im Irak und in Syrien US-Stützpunkte mit Raketen beschossen. Die USA reagierten mit Luftangriffen, darunter einem Angriff, bei dem ein Kommandant in Bagdad getötet wurde.

Syrien

Syrien ist eine wichtige Transitroute für iranische Stellvertreter zwischen dem Irak und dem Libanon. Nach Beginn des syrischen Bürgerkriegs im Jahr 2011 intervenierte der Iran, um Präsident Baschar al-Assad zu stützen, und entsandte Gardeberater und Kämpfer aus dem Irak, Pakistan und Afghanistan. Die libanesische Hisbollah kämpfte an der Seite dieser Gruppen und unterstützte Assad. Sie sind weiterhin in ganz Syrien im Einsatz.

Video | Mit Drohnen, Raketen und Marschflugkörpern: Iranischer Großangriff auf Israel
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Quelle: t-online

Libanon

Die Hisbollah ist Teherans treuester militanter Verbündeter. Sie wurde in den 1980er-Jahren gegründet, um israelische Truppen im Libanon zu bekämpfen. Sie verfügt über ein Arsenal von Zehntausenden Raketen und hoch qualifizierte Kämpfer, die jahrelang in Syrien gegen sunnitische Islamisten gekämpft haben. Die Hisbollah und israelische Truppen liefern sich immer wieder Scharmützel an der Grenze zwischen dem Libanon und Israel.

Jemen

Die Huthi-Miliz im Jemen eroberte 2014 weite Teile des Landes und kämpfte gegen von Saudi-Arabien unterstützten Regierungstruppen. Der Iran unterstützte zunächst die Huthi im Kampf gegen seinen Erzrivalen Saudi-Arabien. Die Huthi – oder Ansar Allah, so der offizielle Name der Gruppe – feuern jetzt Raketen auf Israel sowie auf Handelsschiffe und Öltanker im Roten Meer, die sie in Verbindung mit Israel bringen. Die USA und Großbritannien haben Huthi-Ziele im Jemen angegriffen.

Die Huthi haben sich solidarisch mit der Terrororganisation Hamas im Gazastreifen erklärt. Sie, die Hisbollah und andere Gruppen haben angedeutet, dass ihre Angriffe erst dann eingestellt werden, wenn Israel den Krieg gegen die Palästinenser beendet.

Welche Ziele verfolgen sie?

Der Iran und seine Verbündeten haben das gemeinsame Ziel, die israelische Bombardierung des Gazastreifens zu stoppen und die US-Truppen aus der Region zu vertreiben. Das erklärte Ziel des iranischen Regimes ist es, Israel auszulöschen. Immer wieder betont Teheran, dass Israel kein Recht auf Existenz habe.

Die verschiedenen Gruppen haben dabei auch eigene lokale Interessen. Die Hisbollah ist die mächtigste Gruppe im Libanon, dessen Wirtschaft sich im freien Fall befindet. Sie versucht, eine weitere Eskalation des Konflikts oder intensive Militäraktionen Israels zu vermeiden, die ihre Position im eigenen Land gefährden könnten. Die Huthi versuchen Analysten zufolge, die Kontrolle im Jemen zu behalten und haben den jüngsten Krieg als Mittel genutzt, um ihre militärische Stärke und regionale Bedeutung zu behaupten. Das genaue Ausmaß der Kontrolle des Irans über die Aktionen ist unklar.

Die PMF im Irak haben sich dadurch bereichert, dass sie weite Teile des Staates und der Wirtschaft beherrschen. Gruppen, die dem Iran gegenüber loyaler sind, befolgen die Befehle Teherans, andere streben nach Geld und Macht und gehen davon aus, dass ein regionaler Flächenbrand ihre Dominanz im Irak zunichtemachen könnte, sagen einige Beamte.

Einem Bericht von Reuters zufolge überraschte die Hamas den Iran und andere Mitglieder der Achse des Widerstands mit ihrem Angriff am 7. Oktober. Sie strebt ein Ende der israelischen Besatzung an und möchte sicherstellen, dass die Palästinenserfrage nicht vergessen wird, während Israel engere Beziehungen zu den arabischen Golfstaaten aufbaut.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur Reuters
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