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Botschafter lästert über Gerhard Schröder: "Zynischer Kreml-Lobbyist"


Altkanzler in der Kritik
"Zynischer Kreml-Lobbyist" – Botschafter lästert über Schröder

Von dpa
Aktualisiert am 30.05.2020Lesedauer: 2 Min.
Gerhard Schröder: Hat den ukrainischen Botschafter attackiert und wurde von diesem anschließend scharf kritisiert.Vergrößern des BildesGerhard Schröder: Hat den ukrainischen Botschafter attackiert und wurde von diesem anschließend scharf kritisiert. (Quelle: photothek/imago-images-bilder)
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Mit Empörung hat der ukrainische Botschafter in Deutschland auf Äußerungen von Altkanzler Gerhard Schröder reagiert – und ihn extrem scharf kritisiert.

Andrij Melnyk sagte als ukrainischer Botschafter der Deutschen Presse-Agentur: "Herr Schröder wird in die Weltgeschichte als ein zynischer Kreml-Lobbyist in Deutschland eingehen, der Putins aggressive Politik verharmlost sowie die Kriegsverbrechen Russlands in der Ostukraine und auf der Krim schamlos schönredet." In der ersten Folge seines Podcasts "Die Agenda" hatte der Altkanzler Melnyk einen "Zwerg aus der Ukraine" genannt, dessen Kritik niemanden interessiere.

Schröder, der von 1998 bis 2005 Kanzler war, ist heute Aufsichtsratsvorsitzender des russischen Ölriesen Rosneft. Der Konzern ist von EU-Sanktionen betroffen, die 2014 wegen des Ukraine-Konflikts verhängt wurden. Er hat zudem den Aufsichtsratsvorsitz bei dem vom russischen Konzern Gazprom dominierten Ostsee-Pipeline-Betreiber Nord Stream.

Schröder fordert Ende der Sanktionen an Russland

Schröder pflegt persönlichen Kontakt zum russischen Präsidenten Wladimir Putin und fordert ein Ende der Russland-Sanktionen, wofür ihn Melnyk immer wieder kritisiert.

"Wir Ukrainer empfinden nichts anderes als Mitleid gegenüber Herrn Schröder", sagte Melnyk. "Diese wiederholten Aufrufe sind ja ein Akt purer Verzweiflung. Denn all die langjährigen Bemühungen Schröders, eine Lockerung der Sanktionen in Berlin zu erwirken, waren und bleiben vergeblich."

"Schröder verliert Boden unter den Füßen"

Russland hat sich 2014 die ukrainische Halbinsel Krim einverleibt, was kaum ein Staat anerkennt. Seit Jahren tobt ein bewaffneter Konflikt in der Ukraine, seit 2014 werden Teile der ostukrainischen Gebiete Luhansk und Donezk von durch Russland unterstützte Separatisten kontrolliert.

Melnyk entrüstete sich über die Bezeichnung als "Zwerg". "Herr Schröder versucht einen coolen Elder Statesman zu spielen, verliert aber immer mehr den Boden unter den Füßen. Und die Nerven. Einen Diplomaten als Zwerg zu bezeichnen ist eine Demütigung vor allem für den Staat, den er vertreten darf, sowie für seine Nation." Er erinnerte auch an die Schreckensherrschaft der deutschen Nationalsozialisten in seinem Land im Zweiten Weltkrieg.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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