Nördliche Flüchtlingsroute Russland schließt Grenze für Flüchtlinge aus Norwegen

Eigentlich hat Norwegen in die russische Forderung bereits eingewilligt, keine Flüchtlinge mehr ins Nachbarland zurückzuschicken. Die Regierung in Moskau geht in der Angelegenheit aber lieber auf Nummer sicher und machte den Übergang im hohen Norden gleich komplett dicht. "Aus Sicherheitsgründen", hieß es aus dem Außenministerium.
Noch am Dienstag hatte die norwegische Polizei 13 Migranten an den arktischen Grenzübergang Borisoglebsk-Storskog zurückgeschickt. Weitere geplante Sammelabschiebungen über die eisige Route waren dann zunächst aus "logistischen" Gründen abgesagt worden.
Menschenrechtsgruppen übten an der Praxis der rechtsgerichteten norwegischen Regierung immer wieder scharfe Kritik, weil die Flüchtlinge in der Winterkälte ihrem Schicksal überlassen blieben - oder ihnen aus Russland gar die Rückführung in ihre gefährlichen Herkunftsländer drohe.
Alternative zur Balkanroute
Die nördliche Route von Russland nach Norwegen hat sich in den vergangenen Monaten abseits der Haupt-Flüchtlingsroute über den Balkan entwickelt. Rund 5500 Menschen - vor allem aus Syrien, Afghanistan, dem Irak und dem Iran - gelangten so in das skandinavische Land.
Viele Flüchtlinge mussten dafür zu Wucherpreisen Fahrräder mieten, weil Russland die Grenzüberquerung zu Fuß nicht zulässt und Norwegen die Fahrer von Flüchtlingstransportern als Schleuser behandelt. Norwegen ist kein Mitglied der Europäischen Union. Es gehört aber dem Schengen-Raum an, Flüchtlinge konnten aus dem skandinavischen Land also bisher relativ einfach in EU-Länder weiterreisen.