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Süd-Syrien: Schwere Angriffe auf 100.000-Einwohner-Stadt Nawa


Offensive im Süden Syriens
Schwere Angriffe auf 100.000-Einwohner-Stadt Nawa

Von rtr, afp
18.07.2018Lesedauer: 2 Min.
Syrische Truppen in der Provinz Deraa Anfang Juli: Seit einem Monat läuft die Offensive des Assad-Regimes und Russlands im Süden des Landes.Vergrößern des Bildes
Syrische Truppen in der Provinz Deraa Anfang Juli: Seit einem Monat läuft die Offensive des Assad-Regimes und Russlands im Süden des Landes. (Quelle: Ammar Safarjalani/imago-images-bilder)
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Nawa ist die letzte große Rebellenhochburg im Süden Syriens, von dort werden nun schwere Angriffe gemeldet. Für mehrere Tausend Menschen im Norden gibt es neue Hoffnung.

Im Süden Syriens haben Einwohner der Stadt Nawa am Dienstag von massiven Angriffen der Armee berichtet. Die Rede war von intensiven Luftschlägen sowie Raketenbeschuss am Abend. Ein Einwohner sagte, in den Straßen lägen zahlreiche Leichen. In Nawa leben noch mindestens 100.000 Menschen.

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Das dortige Stadtzentrum ist das größte in der Provinz Deraa, das sich noch in der Hand von Rebellen befindet. Mit Unterstützung Russlands haben Regierungstruppen vergangenen Monat eine Offensive gegen die Aufständischen in Deraa gestartet. Die Provinz grenzt an die Provinz Kuneitra nahe der von Israel kontrollierten Golanhöhen.

Einigung im Norden

Die Angriffe auf Nawa erfolgten nur Stunden, nachdem Tausende von Vertriebenen, die an der Grenze zu Israel Zuflucht suchten, in die Stadt zurückgekehrt waren. Nach Auskunft eines weiteren Einwohners wurden sie dazu ermutigt durch Berichte, die Aufständischen hätten mit dem russischen Militär ein Kapitulationsabkommen geschlossen, das die Stadt vor Beschuss verschonen werde.

Im Nordwesten Syriens sollen unterdessen Tausende von Menschen aus zwei von Rebellen belagerten Orten evakuiert werden. Es geht um die Evakuierung von mehr als 6000 Menschen aus den belagerten schiitischen Dörfern Al-Fua und Kefraja in der syrischen Provinz Idlib.

Im Austausch sollen mehr als 1500 Zivilisten und inhaftierte Rebellen freigelassen werden, wie ein mit den Gesprächen vertrauter Vertreter der Opposition berichtete. Ein Kommandant der auf Assads Seite kämpfenden regionalen Allianz sagte, 100 Busse seien auf dem Weg in die beiden Dörfer.

Seit drei Jahren belagert

Die Verhandlungen stützen sich auf eine Vereinbarung aus dem vergangenen Jahr, die aber bislang nicht umgesetzt wurde. Das soll nun allerdings geschehen, um ein Eingreifen der syrischen Armee und iranisch unterstützter Milizen abzuwenden, wie es in den Oppositionskreisen hieß.

Fua und Kafraja sind die letzten beiden von den Rebellen belagerten Ortschaften in Syrien. In den beiden Dörfern nahe Idlib leben schätzungsweise 8100 Menschen, die meisten von ihnen Schiiten. Die Belagerung durch Rebellen und verbündete Dschihadistengruppierungen dauert bereits drei Jahre an.

2017 war in der Region schon einmal eine ähnliche Einigung ausgehandelt worden. Im Gegenzug wurden zwei von Regierungstruppen belagerte Städte in der Nähe von Damaskus evakuiert. Der Flüchtlingskonvoi aus Fua und Kafraja wurde damals angegriffen. 150 Menschen starben, darunter 72 Kinder.

Verwendete Quellen
  • Reuters, AFP
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