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Iran: Wo Teheran im Nahen Osten seine Finger im Spiel hat


Vom Jemen bis Libanon
Wo der Iran im Nahen Osten seine Finger im Spiel hat

Von rtr
Aktualisiert am 03.01.2020Lesedauer: 2 Min.
Bewaffnete Kämpfer der Hamas: Der Iran unterstützt die Islamisten im Gazastreifen.Vergrößern des BildesBewaffnete Kämpfer der Hamas: Der Iran unterstützt die Islamisten im Gazastreifen. (Quelle: Eibner International/imago-images-bilder)
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Schiitische Milizen im Irak, die Hamas in Gaza oder die Huthi im Jemen – der Iran hat in der Region schlagkräftige Alliierte. Wer sind die Verbündeten des Regimes in Teheran?

Der Iran droht den USA mit Vergeltung für die gezielte Tötung von General Ghassem Soleimani, Kommandeur der Al-Kuds-Brigaden und eine der wichtigsten iranischen Führungsfiguren. Teheran kann sich auf ein breites Bündnis alliierter Gruppen in mehreren Ländern des Nahen Ostens stützen. Soleimani selbst gilt als Architekt von Irans wachsendem Militäreinfluss in der Region. Es folgt ein Überblick über die wichtigsten Verbündeten der Islamischen Republik.

Irak

Nach der US-geführten Invasion 2003 haben vom Iran unterstützte Schiiten-Gruppen in dem Nachbarland immer mehr an Einfluss gewonnen. Es gibt im Irak mehrere Milizen, die vom Iran ausgebildet, ausgerüstet und finanziert werden. Aktuell dürften sie Zehntausende Kämpfer zählen. An der Seite von Soleimanis Einheiten waren diese Gruppen im Irak auch im Einsatz gegen den radikal-islamischen IS. Zuletzt stand im Irak vor allem die Miliz Kataib Hisbollah im Blickpunkt, deren Gründer Abu Ahdi al-Muhandis bei dem Angriff auf Soleimani ebenfalls getötet wurde. Zuvor hatten die USA schon Stellungen der Kataib Hisbollah angegriffen, als Reaktion darauf griffen aufgebrachte Iraker, vor allem Milizionäre, die US-Botschaft in Bagdad an.

Syrien

Der Iran und mit Teheran verbündete Milizen kämpfen im syrischen Bürgerkrieg an der Seite der Truppen von Präsident Baschar al-Assad. Im Rahmen der Vergeltungsschläge gegen die pro-iranische Miliz Kataib Hisbollah flogen US-Kampfjets auch in Syrien Angriffe gegen deren Stellungen. Der von den USA getötete Soleimani reiste regelmäßig in das Land, um die Aktivitäten der dortigen pro-iranischen Kräfte zu koordinieren.

Libanon

Die libanesische Hisbollah wurde 1982 mithilfe der iranischen Revolutionsgarden gegründet. In den vergangenen Jahren hat die Gruppe mit ebenfalls Zehntausenden Kämpfern auch über die Grenzen des Vielvölkerstaats hinaus ihren Einfluss ausgebaut. Im Irak und in Syrien bildete sie paramilitärische Gruppen aus, während sie im Libanon als erklärte Gegnerin Israels auch als politische Partei an Bedeutung gewann. Die Hisbollah hat auch die Huthis im Jemen geprägt.

Jemen

Die mit dem Iran verbündeten Huthi kämpfen seit knapp fünf Jahren gegen eine von Saudi-Arabien angeführte Militärallianz. Die Teheraner Führung preist die Huthi-Rebellen als Teil ihrer regionalen "Achse des Widerstands". Die Aufständischen weisen allerdings Darstellungen zurück, sie seien lediglich Stellvertreter des Iran in dessen Machtkampf mit Saudi-Arabien. Die Huthis verfügen über schätzungsweise bis zu 200.000 Kämpfer. Sie haben Raketen gegen Saudi-Arabien eingesetzt und folgenreiche Anschläge auf saudi-arabische Ölanlagen für sich reklamiert. Die USA machen allerdings den Iran dafür verantwortlich.

Gazastreifen

Die palästinensische Islamisten-Gruppe Hamas, die im Gazastreifen regiert, hat dank iranischer Unterstützung einen schlagkräftigen militärischen Ableger. Beobachter schätzen, dass er über rund 30.000 Kämpfer und Tausende Raketen verfügt. Die kleinere Gruppierung Islamischer Dschihad gilt als noch Teheran-treuer, soll aber weniger Kämpfer und Raketen haben.

Das israelische Militär hat nach Angaben seines eigenen Radiosenders die Alarmbereitschaft erhöht, weil es nach dem Tod von Soleimani Vergeltungsschläge aus dem Gazastreifen gegen Israel als US-Verbündeten befürchtet.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur Reuters
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