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Minsk (Belarus): So wurde der Ryanair-Pilot zur Landung in Minsk gedrängt


"Sie haben eine Bombe an Bord"
So wurde der Ryanair-Pilot zur Landung in Minsk gedrängt

Von afp, mam

25.05.2021Lesedauer: 2 Min.
Eine Karte der Webseite "Flightradar24" zeigt den Kurs des umgeleiteten Flugs Ryanair 4978: Die Fluglotsen in Minsk drängten die Besatzung kurz vor der litauischen Grenze zum Abdrehen.Vergrößern des BildesEine Karte der Webseite "Flightradar24" zeigt den Kurs des umgeleiteten Flugs Ryanair 4978: Die Fluglotsen in Minsk drängten die Besatzung kurz vor der litauischen Grenze zum Abdrehen. (Quelle: FLIGHTRADAR24.COM/Handout/Reuters-bilder)
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Die Verhaftung von Roman Protassewitsch in einer Ryanair-Maschine in Minsk hat weltweit Empörung ausgelöst. Jetzt veröffentlicht die belarussische Regierung den Funkverkehr mit dem Piloten.

Nach der internationalen Empörung über die erzwungene Landung einer Ryanair-Maschine in Minsk hat Belarus den Funkverkehr mit dem Piloten veröffentlicht. "Wir wurden von den Sicherheitsdiensten informiert, dass Sie eine Bombe an Bord haben und sie über Vilnius gezündet werden kann", sagte die Minsker Flugsicherung laut der vom Verkehrsministerium veröffentlichten Abschrift.

Als der Pilot nach der Herkunft der Bombendrohung fragte, antwortete der Fluglotse, dass sie per E-Mail an den Minsker Flughafen geschickt worden sei. Dem Piloten wurde daraufhin mehrfach geraten, in der belarussischen Hauptstadt Minsk zu landen. Dies sei "unsere Empfehlung", sagte der Lotse.

Die belarussische Luftwaffe hatte am Sonntag einen Kampfjet losgeschickt, um die Ryanair-Maschine zu eskortieren. Nach der Landung in Minsk wurden der in Polen und Litauen im Exil lebende Regierungskritiker und Journalist Roman Protassewitsch und seine aus Russland stammende Freundin festgenommen, die beide in der Maschine saßen. Die belarussische Regierung betonte am Montag, dass der Pilot sich ohne äußeren Zwang für eine Landung in Minsk entschieden habe. Demnach hätte er auch in Polen oder der Ukraine landen können.

Belarus beschuldigt Hamas

Nach Angaben der belarussischen Regierung stecke die radikalislamische Hamas hinter der E-Mail, die die Bombendrohung beinhaltet. Das belarussische Verkehrsministerium hat die mutmaßliche E-Mail veröffentlicht. Demnach fordern mutmaßliche Hamas-Soldaten, "dass Israel das Feuer im Gazastreifen einstellt". Zum Zeitpunkt der Verhaftung Protassewitschs am Sonntag herrschte allerdings schon seit zwei Tagen eine Waffenruhe zwischen Hamas und Israels Armee.

Das Vorgehen der belarussischen Seite löste weltweit Empörung aus. Die Europäische Union verlangt die Freilassung Protassewitschs und seiner Partnerin Sofia Sapega und verhängte neue Sanktionen gegen Minsk.

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) sagte: "Ich kann das auch nur als besorgniserregend und erschütternd einstufen", wie dies der britische Premier Boris Johnson bereits getan habe. Die Forderung der EU nach einer Freilassung von Protassewitsch werde dadurch nur noch dringlicher. "Wir werden alle uns zur Verfügung stehenden Kanäle dafür nutzen."

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur AFP
  • Verkehrsministerium: Ryanair Notlandungsvorfall
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