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Kurssturz der Türkischen Lira: US-Regierung fühlt sich nicht verantwortlich


Schlagabtausch geht weiter
USA weisen Verantwortung für Krise in der Türkei von sich

Von dpa, afp, reuters, aj

Aktualisiert am 15.08.2018Lesedauer: 3 Min.
Jeffrey Hovelier: Derweil habe auch der Verteidiger des US-Pastors erneut dessen Freilassung gefordert.Vergrößern des BildesJeffrey Hovelier: Derweil habe auch der Verteidiger des US-Pastors erneut dessen Freilassung gefordert. (Quelle: Emre Tazegul/ap)
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"Die wirtschaftlichen Probleme haben nicht erst begonnen, als wir Sanktionen verhängt haben": Die Sorgen um die Währungskrise in der Türkei rücken in den Hintergrund. Der Schlagabtausch zwischen Ankara und Washington geht weiter.

Die US-Regierung hat die Verantwortung für die wirtschaftlichen Probleme in der Türkei zurückgewiesen. "Die wirtschaftlichen Probleme haben nicht erst begonnen, als wir am 1. August dieses Jahres Sanktionen gegen zwei Personen verhängt haben", sagte die Sprecherin des US-Außenministeriums, Heather Nauert, am Dienstag (Ortszeit) in Washington.

Die USA hatten am 1. August Sanktionen gegen zwei Regierungsmitglieder der Türkei verhängt, weil das Land den US-Pastor Andrew Brunson wegen angeblicher terroristischer Aktivitäten weiter festhält. Er soll an dem Putschversuch gegen die Regierung von Präsident Recep Tayyip Erdogan im Jahr 2016 beteiligt gewesen sein. In den vergangenen Tagen hatte sich die Krise in der Türkei mit einem Kurssturz der Landeswährung Lira heftig verschärft.

USA fordern weiterhin die Freilassung Brunsons

Derweil habe auch der Verteidiger des US-Pastors erneut dessen Freilassung gefordert. Er habe Einspruch gegen den Hausarrest und die Ausreisesperre eingelegt, sagte der Anwalt Ismail Cem Halavurt. Das sei ein Routinevorgang.

Jeffrey Hovenier, Geschäftsträger der US-Botschaft in Ankara, teilte über den Twitter-Account der Botschaft mit, er habe Brunson und seine Frau besucht. Er fordere, dass der Fall Brunson und die Fälle von anderen "zu Unrecht inhaftierten" Amerikanern und türkischen Mitarbeitern von US-Vertretungen ohne Verzögerung gelöst würden.

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Der Fall Brunson belastet die Beziehungen zwischen den USA und der Türkei schwer. Die USA haben Sanktionen und Strafzölle gegen die Türkei verhängt, um die Freilassung des evangelikalen Pastors zu erreichen. Das hat die Währungskrise in der Türkei massiv verschärft. Die Lira brach zum Wochenende auf neue Tiefststände ein.

Brunson, der Pastor einer evangelikalen Kirche in Izmir, war 2016 unter Terrorvorwürfen in Untersuchungshaft genommen worden. Kürzlich wurde der 50-Jährige wegen Gesundheitsproblemen in den Hausarrest entlassen. Die Staatsanwaltschaft fordert bis zu 35 Jahre Gefängnis. US-Präsident Donald Trump hat mehrfach die umgehende Freilassung des Pastors gefordert. Donald Trump hatte in dem Streit auch eine Verdoppelung von Strafzöllen auf türkische Einfuhren von Stahl und Aluminium verkündet.

Lira legt wieder zu, US-Börse verbucht Gewinne

Nach dem Kurssturz der türkischen Währung in den vergangenen Tagen, der die Finanzmärkte weltweit in Unruhe versetzt hatte, legte der Kurs der Lira wieder zu. Davon profitierte insbesondere der Bankensektor.

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte legte 0,5 Prozent zu auf 25.309 Punkte. Der breiter gefasste S&P-500 stieg 0,6 Prozent auf 2.839 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq gewann 0,6 Prozent auf 7.868 Stellen. Auch in Europa stoppte die Atempause in der türkischen Währungskrise die Talfahrt der Börsen vorerst. Der Dax ging mit einem knappen Plus bei 12.358 Punkten aus dem Handel.

Positiv werteten Börsianer die für Donnerstag geplante Telefonkonferenz des türkischen Finanzministers Berat Albayrak mit rund 1.000 Investoren. "Erstmals seit Längerem ist wieder verhaltener Optimismus zu spüren", sagte ein Devisenhändler. Wasser in den Wein goss dagegen Recep Tayyip Erdogan. Der türkische Präsident rief zu einem Boykott elektronischer US-Produkte wie iPhones auf.

Auslieferung von F-35-Kampfjets an Türkei blockiert

Am Montagabend hatte US-Präsident Donald Trump den US-Verteidigungsetat im Armeestützpunkt Fort Drum abgesegnet. Er legte eine Rekordsumme von 716 Milliarden Dollars fest – umgerechnet etwa 627 Milliarden Euro.

Mit dem Gesetz blockierte Trump außerdem die Lieferung von 100 F-35 Kampfjets aus US-Produktion an die Türkei, einen der größten Rüstungsdeals des Landes. Der Deal war viele Milliarden schwer und sollte zur Modernisierung der türkischen Luftwaffe dienen.

Verwendete Quellen
  • dpa, afp, Reuters
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