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Die Rohrbomben hätten explodieren können


Schwarzpulver und intakter Zünder
Die Rohrbomben hätten explodieren können

Von afp, dpa, reuters, ds

25.10.2018Lesedauer: 3 Min.
Ein Screenshot aus dem Twitter-Account von CNN zeigt das explosive Gerät, das an die New Yorker Zentrale des TV-Sender geliefert wurde: Die Ermittler glauben, dass die Rohrbombe hätte explodieren können.Vergrößern des BildesEin Screenshot aus dem Twitter-Account von CNN zeigt das explosive Gerät, das an die New Yorker Zentrale des TV-Sender geliefert wurde: Die Ermittler glauben, dass die Rohrbombe hätte explodieren können. (Quelle: CNN Twitter Account via AP//dpa)
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Sechs Briefmarken und als Absender eine ehemalige Demokraten-Chefin: Was bisher über die Briefbomben in den USA bekannt ist.

Die an bekannte Kritiker von Präsident Donald Trump versandten Rohrbomben versetzen die USA in Aufruhr. Adressiert waren die Päckchen an bekannte demokratische Politiker und Trump-Kritiker, sowie weitere Prominente, die als Zielscheiben der politischen Rechten gelten. Wenn die Vermutungen der Ermittler stimmen, hätten die in den USA entdeckten Rohrbomben explodieren können.

Was wissen wir über die Sprengsätze?

Die Sprengsätze wurden in großen Briefumschlägen verschickt. Die Bomben bestanden aus einem PVC-Rohr, in das Granatsplitter und Schwarzpulver gefüllt waren, wie NBC unter Berufung auf drei Ermittler berichtete. Auf einem Foto, das der Nachrichtensender CNN veröffentlicht hat, ist zu sehen, dass das Paket mit sechs Briefmarken beklebt ist, auf denen die US-Flagge abgebildet ist. Die gleichen Briefmarken wurden auch bei anderen Briefbomben verwendet. Als Absender ist eine ehemalige Chefin der Demokraten genannt.

Das abgefangene Päckchen des Nachrichtensenders CNN habe zudem weißes Pulver und einen funktionsfähigen Sprengsatz enthalten, erklärte die US-Polizei. Experten gehen davon aus, dass es sich bei der Substanz um explosionsfähiges Pulver handelt.

Nach den Anschlägen vom 11. September 2001 waren Milzbrand-Sporen in einem weißen Pulver an Politiker und Medien geschickt worden. Alle aktuellen Briefbomben sollen ähnlich konstruiert sein, teilten die Ermittler mit. Dabei soll es sich um eine sehr einfache Konstruktion handeln.

Wer waren die Ziele der Angriffe?

Ziel der Angriffe waren Ex-Präsident Barack Obama, die ehemalige Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton, weitere Politiker der Demokratischen Partei und der US-Nachrichtensender CNN. Am Donnerstag wurde zudem ein Paket an einen prominenten Filmstar verschickt. Bereits am Montag war ein Sprengsatz beim Milliardär George Soros verschickt worden.

Die US-Bundespolizei FBI hat am Donnerstag bestätigt, dass auch an die demokratische Kongressabgeordnete Maxine Waters zwei weitere Paketbomben adressiert waren. Diese hatte Trump als Rassisten bezeichnet. Ein weiterer Sprengsatz ging an Eric Holder, erster afroamerikanischer Justizminister unter Präsident Obama.

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Auffällig ist, dass sie an prominente Politiker der Demokraten gerichtet waren und mit Soros einen der größten Geldgeber der Demokraten zum Ziel hatten. CNN wird vom republikanischen US-Präsidenten Donald Trump immer wieder als Verbreiter von Falschnachrichten geschmäht. Adressat des CNN-Päckchens war der frühere CIA-Chef John Brennan, der als Experte für den Sender arbeitet und ein vehementer Kritiker Trumps ist.

Die Briefbomben an Obama und Clinton wurden an die Privatadressen der Politiker verschickt und vom Secret Service abgefangen. Holders Paket war falsch adressiert und wurde an den Absender zurückgeschickt – angeblich das Büro der Ex-Chefin der Demokraten, Debbie Wasserman Schulz. Meldungen über ein verdächtiges Päckchen im Weißen Haus erwiesen sich als falsch.


Ein weiteres Bombenpaket war am Donnerstagmorgen an eine Adresse in Manhattan verschickt worden. Dort gibt es zwei Firmen, die mit dem Hollywood-Star Robert De Niro in Verbindung stehen. Das Päckchen war an De Niro adressiert. Auch er gilt als großer Trump-Kritiker. Zudem haben US-Ermittler ein an den ehemaligen US-Vizepräsidenten Joe Biden adressiertes verdächtiges Päckchen gefunden. Es sei in Delaware entdeckt worden, berichtete der Sender CBS unter Berufung auf die Behörden. In dem Bundesstaat durchsuchte die US-Bundespolizei FBI eine Einrichtung der Post.

Wer könnte die Bomben verschickt haben?

Unklar ist, wer der Absender der Bomben gewesen ist. New Yorks Bürgermeister Bill de Blasio sprach von einem "eindeutigen Terrorakt". New Yorks Polizeichef James O'Neill sagte auf CNN, noch sei unklar, ob hinter den Postsendungen ein Einzeltäter oder ein Netzwerk stehe. Er gehe aber davon aus, dass der oder die Täter in den kommenden Tagen gefasst würden.

In den sozialen Netzwerken finden sich aber auch Beiträge von Trump-Unterstützern, die hinter den Angriffen ein politisches Täuschungsmanöver sehen. Die Sprengsätze seien ungefährlich gewesen, wird dort argumentiert. Dagegen spricht, dass die Briefbomben laut Medienberichten entschärft werden mussten. Nur deshalb kam niemand zu Schaden.

Verwendete Quellen
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