t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



Menü Icon
t-online - Nachrichten für Deutschland
HomePolitikAuslandUSA

Donald Trump: FBI vermutet chinesischen Spionagering um sein Feriendomizil


Chinesin hatte High-Tech dabei
FBI vermutet Spionagering um Trumps Luxus-Feriendomizil

  • Jonas Mueller-Töwe
Von Jonas Mueller-Töwe

Aktualisiert am 10.04.2019Lesedauer: 3 Min.
Nachrichten
Wir sind t-online

Mehr als 150 Journalistinnen und Journalisten berichten rund um die Uhr für Sie über das Geschehen in Deutschland und der Welt.

Zum journalistischen Leitbild von t-online.
Trumps Luxus-Resort in Florida: Hier verbringt der US-Präsident oft seine Wochenenden und empfängt auch Staatsgäste. Das macht es für Geheimdienste interessant.Vergrößern des Bildes
Trumps Luxusresort in Florida: Hier verbringt der US-Präsident oft seine Wochenenden und empfängt auch Staatsgäste. Das macht es für Geheimdienste interessant. (Quelle: Joe Raedle/getty-images-bilder)

Dass eine Chinesin in der Residenz des US-Präsidenten verhaftet wurde, erregte Aufsehen. Nun kommt heraus: Sie hatte brisante Technologie dabei – die den Secret Service auf dem falschen Fuß erwischte.

Samuel Ivanovich steht derzeit nicht gerade gut da in der Öffentlichkeit. Der Agent des US-amerikanischen Secret Service war kürzlich mit einem Fall betraut, der Sicherheitsexperten aufhorchen ließ: Eine mysteriöse Chinesin drang vor einigen Tagen in die Luxus-Residenz des US-Präsidenten in Mar-a-Lago ein und überwand eine Sicherheitskontrolle. Die ohnehin heikle Angelegenheit brachte die Behörde, die für die Sicherheit Donald Trumps zuständig ist, in offenbar größere Schwierigkeiten als bislang bekannt. Denn Ivanovich und sein Kollege stellten sich bei der Beweissicherung im Anschluss offenbar nicht unbedingt geschickt an.

Wie leichtfertig war der Secret Service?

Sein Kollege, so räumte Ivanovich nun bei seiner Aussage vor Gericht ein, habe den USB-Stick, den die Agenten bei der Verdächtigen fanden, in den Anschluss seines Computers gesteckt. Daraufhin habe der USB-Stick ein Eigenleben entwickelt und unmittelbar begonnen, Dateien zu installieren. Das sei "sehr außergewöhnlich". Sein Kollege habe daraufhin die Datenanalyse sofort abbrechen müssen – um weiteren Schaden vom Computer abzuwenden.

Die Aussage lässt unter Experten für Computer-Sicherheit allerdings Zweifel entstehen, ob der Secret Service leichtfertig mit der sichergestellten Technik umgegangen ist. Denn üblicherweise werden verdächtige USB-Sticks auf dafür vorgesehenen, isolierten Computersystemen untersucht – mit Hilfe von Analyse-Software wird dann beobachtet, wie sich die mögliche Schadsoftware ausbreitet. In einem solchen Szenario gäbe es keinerlei Grund, die Analyse abzubrechen. Hat der Secret Service also unwissentlich Spionagesoftware in sein Computersystem gespeist?

Ermittler entdeckten einen Signaldetektor

Genährt werden die Befürchtungen von den Gegenständen, die die Ermittler bei der verdächtigen Chinesin beschlagnahmten: Zwei Ausweise, vier Mobiltelefone, ein Laptop, eine externe Festplatte und den ominösen USB-Stick führte sie bereits mit sich, doch die eigentliche Überraschung hielt ihr Hotelzimmer bereit. Die Durchsuchung dort förderte einen sogenannten Signaldetektor zu Tage – ein Gerät zur Entdeckung versteckter Kameras – sowie zahlreiche weitere Datenträger und mehrere Tausend Dollar Bargeld.

Die Frau namens Zhang Yujing war in Trumps Feriendomizil im US-Bundesstaat Florida festgenommen worden. Den Gerichtsdokumenten zufolge gab sie zunächst an, sie sei Mitglied des Privatclubs und wolle zum Pool – obwohl sie gar keinen Badeanzug dabei hatte. Da sich auf der Liste der Clubmitglieder eine Person mit dem selben Nachnamen fand, wurde sie zur Rezeption vorgelassen.

Wozu reiste Zhang nach Mar-a-Lago?

Dort sagte sie, sie nehme an einem chinesisch-amerikanischen Freundschaftstreffen teil. Da eine solche Veranstaltung aber nicht geplant war, alarmierte der Mitarbeiter am Empfang den Sicherheitsdienst. Dem Secret Service sagte die Frau bei ihrem Verhör schließlich, ein Freund namens Charles habe sie gebeten, nach Mar-a-Lago zu reisen, um mit einem Mitglied der Präsidentenfamilie über die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen China und den USA zu sprechen.

Laut der Zeitung "Miami Herald" könnte durchaus etwas Wahres an dieser letzten Behauptung dran sein. Eine chinesisch-amerikanische Geschäftsfrau namens Li Cindy Yang, über deren Aktivitäten die Zeitung seit Längerem ausführlich berichtet, habe kürzlich Werbung für ein solches Treffen in dem Resort gemacht. Yang ist in Mar-a-Lago Clubmitglied – und soll der Zeitung Kontakte zufolge damit geworben haben, gegen Geld Kontakte zur Präsidentenfamilie zu vermitteln.

Die Festnahme der Chinesin in Mar-a-Lago befeuert auch eine schon länger andauernde Ermittlung des FBI, wie der "Miami Herald" unter Berufung auf mit den Untersuchungen vertrauten Quellen berichtet: Demnach nimmt die Bundesbehörde mögliche Operationen des chinesischen Geheimdienstes in den Blick, die auf Präsident Trump und seinen privaten Beach Club in Florida zielen sollen. Dort empfing er beispielsweise auch schon den chinesischen Staatspräsidenten Xi Jinping.


Im Rahmen der FBI-Operation ist dem "Miami Herald" zufolge auch die chinesisch-amerikanische Geschäftsfrau Yang von Interesse. Die nun in Mar-a-Lago festgenommene Chinesin sei den Behörden hingegen bislang nicht bekannt gewesen – bislang wird ihr vor Gericht keine Spionage vorgeworfen, lediglich Falschaussage und das widerrechtliche Betreten eines Sicherheitsbereichs. Die Geschäftsfrau Yang bestreitet Verbindungen zur chinesischen Regierung sowie zur Festgenommen – und dass sie Kontakte zu Trump gegen Geld anbot.

Verwendete Quellen
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website