Trump: "Produktives" Telefonat mit saudischem Kronprinzen
US-PrĂ€sident Trump hat mit dem Kronprinzen Mohammed bin Salman gesprochen â Saudi Arabien spiele die "entscheidende Rolle" fĂŒr StabilitĂ€t im Nahen Osten. Der Fall Kashoggi war jedoch offenbar kein Thema.
US-PrĂ€sident Donald Trump hat am Dienstag mit dem saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman telefoniert. Das WeiĂe Haus teilte am Dienstagabend (Ortszeit) in Washington mit, die beiden hĂ€tten ein "produktives GesprĂ€ch" gefĂŒhrt. Sie hĂ€tten ĂŒber die entscheidende Rolle Saudi-Arabiens fĂŒr die StabilitĂ€t im Nahen Osten gesprochen, ebenso wie ĂŒber den anhaltenden Druck auf den Iran sowie die Bedeutung von Menschenrechtsfragen, hieĂ es. Den Fall des getöteten saudischen Journalisten und Regimekritikers Jamal Khashoggi erwĂ€hnte das WeiĂe Haus in der Stellungnahme nicht.
Trump steht wegen des Falles und seiner Haltung gegenĂŒber Saudi-Arabien seit lĂ€ngerem in der Kritik. Khashoggi war am 2. Oktober 2018 im Konsulat Saudi-Arabiens in Istanbul umgebracht worden. Erst unter immensem internationalen Druck gab Saudi-Arabien die Tötung zu und leitete Ermittlungen ein.
Es gibt Hinweise, dass höchste Kreise Saudi-Arabiens um Thronfolger "MbS" den Mord Khashoggis veranlasst haben könnten oder zumindest davon wussten. Trump und seine Regierung hielten in der Debatte dennoch eisern zur saudischen FĂŒhrung und dem Kronprinzen - was in den USA wie international auf viel Kritik stieĂ. Auch in den Reihen von Trumps Republikanern gab es einigen Unmut.
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Zuletzt war aus dem US-Kongress - auch aus dem von den Republikanern dominierten Senat - ein klares politisches Signal gegen Trumps UnterstĂŒtzung fĂŒr Saudi-Arabien gekommen: Beide Kammern des Kongresses stimmten mehrheitlich fĂŒr eine Resolution, mit der die US-UnterstĂŒtzung fĂŒr die von Saudi-Arabien gefĂŒhrte MilitĂ€roperation im Jemen beendet werden soll. Trump kann dagegen ein Veto einlegen - es wĂ€re das zweite seiner Amtszeit.