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Demokraten siegen in Louisiana: Donald Trump steckt bittere Wahlpleite ein


Demokraten siegen in Louisiana
Trump muss bittere Wahlpleite einstecken

Von Patrick Diekmann

Aktualisiert am 18.11.2019Lesedauer: 4 Min.
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Die Niederlage der Republikaner in Louisianna ist auch ein persönlicher Dämpfer für Donald Trump.Vergrößern des Bildes
Wahlausgang: Die Niederlage der Republikaner in Louisianna ist auch ein persönlicher Dämpfer für Donald Trump. (Quelle: Reuters-bilder)

Das Rennen in Louisiana war denkbar knapp. Auch deshalb mischte sich Donald Trump massiv in den Wahlkampf um das Gouverneursamt ein. Ohne Erfolg – die Republikaner erleiden die nächste Pleite.

Es ist der zweite schwere Dämpfer für Donald Trump in diesem Monat: Der demokratische Gouverneur John Bel Edwards hat die Gouverneurswahl in Louisiana gewonnen und sich nach einem hart geführten Wahlkampf eine zweite Amtszeit gesichert.

Es war eine spannende Wahl, das Ergebnis ist denkbar knapp. Edwards triumphierte mit 51,3 Prozent der Stimmen gegen den Republikaner Eddie Rispone, der 48,7 Prozent erhielt.

Eine persönliche Niederlage für Trump

Für Trump ist es auch eine persönliche Niederlage. Er hatte sich massiv in den Wahlkampf eingemischt und Louisiana innerhalb von zwei Wochen gleich dreimal besucht. Der Kandidat Rispone gilt als Anhänger des US-Präsidenten, fiel in der Vergangenheit beispielsweise durch Trump-Aufkleber an seinem Pick-Up auf.

Die Wahl galt als wichtiger Test für Trumps Beliebtheit vor den US-Präsidentschaftswahlen im nächsten Jahr. Die meisten Bundesstaaten im Süden der USA sind in republikanischer Hand. Doch in Louisiana kam es wieder anders, wie der demokratische Wahlsieger feststellte: "Heute Abend haben die Menschen in Louisiana beschlossen, ihren eigenen Weg zu gehen", sagte Edwards am Samstagabend auf der Wahlparty der Demokraten. "Und was Trump angeht, Gott segne sein Herz", fügte er hinzu und lachte.

Ein konservativer Demokrat gewinnt

Der 53-jährige Edwards wurde im Jahr 2015 zum ersten Mal zum Gouverneur von Louisiana gewählt und ist bis heute landesweit der einzige Gouverneur der Demokraten in einem historisch republikanischen Staat. Er gilt in seiner Partei als vergleichsweise konservativ. So unterstützte Edwards zwar die Ausweitung der Gesundheitsreformen in der Obama-Ära, positionierte sich jedoch gegen Abtreibung und Einschränkungen beim Waffenrecht.

Als Edwards den Gouverneursposten vor vier Jahren übernahm, hatte der Bundesstaat massive finanzielle Defizite. Edwards setzte auf Steuererhöhungen und das Geld investierte Louisiana vor allem in das Bildungssystem. Dies verkaufte der Demokrat im Wahlkampf als Erfolgsmodell.

Dennoch wurde es am Ende knapp. Den Republikanern war es im vergangenen Monat gelungen, Edwards in eine Stichwahl gegen Rispone zu zwingen. Beide Kandidaten hatten bei der ersten Wahl im Oktober die 50-Prozent-Grenze unterschritten.

Für Trump war die Wahl ein Hoffnungsschimmer. "Sie müssen mir einen großen Sieg bescheren, okay?", sagte Trump auf einer gemeinsamen Wahlveranstaltung mit Rispone. Die Bedeutung der Wahl stieg nach der Niederlage des Republikaners Matt Bevin bei der Gouverneurswahl in Kentucky erheblich. Auch deswegen legte der US-Präsident sein ganzes politisches Gewicht in den Wahlkampf in Louisiana.

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Für die Demokraten ist es dagegen der zweite Sieg in einem Stammland der Republikaner in diesem Monat. Auch in Kentucky konnte mit Andy Beshear ein eher konservativer Kandidat gewinnen – ein Erfolgsrezept, was nun auch das Kandidatenrennen der Demokraten beeinflussen könnte.

Trumps loyaler Kandidat

Trump hatte Louisiana bei der Präsidentschaftswahl 2016 mit 20 Prozentpunkten Vorsprung gewonnen. Gouverneur Edward wurde dagegen von den Republikanern als eher schwach und angeschlagen eingeschätzt. Durch seinen Einsatz auf den letzten Metern wollte Trump den Republikanern den Sieg sichern – ohne Erfolg.

Edwards hingegen vermied es stets, Trump zu kritisieren. Damit wollte er vor allem sein konservatives Image bewahren. Er besuchte sogar bei jeder Gelegenheit das Weiße Haus. Lediglich seinem Gegner Rispone warf der Demokrat vor, dass er die Unterstützung durch das Weiße Haus brauche.

"Wenn er eine Idee für Louisiana hätte, die bei den Wählern Anklang findet, müsste er nicht versuchen, das Rennen zu verstaatlichen", sagte Edwards Reportern bei einem Wahlkampfabschluss vergangene Woche. "Er ist ein nicht gerade einfallsreicher Kandidat, der nicht viel über die Funktionsweise der Landesregierung weiß."

In der Tat hat Rispone nie eine Gelegenheit verpasst, seine Loyalität gegenüber Trump hervorzuheben. Er befasste sich mit den gleichen nationalen Themen wie der US-Präsident, insbesondere mit der illegalen Einwanderung. Als Rispone bei einer Wahlveranstaltung im Oktober vor seinen Anhängern sprach, begann er seine Rede damit, dass er gerade mit dem Präsidenten telefoniert habe. "Trump, Trump", skandierte die Menge.

"Eine Nachricht an die Kandidaten"

Neben Steuersenkungen war die enge Beziehung von Rispone zu Trump ein zentrales Thema im Wahlkampf. Politische Analysten der "New York Times" gehen davon aus, dass mit dieser Ausrichtung des Wahlkampfs auch viele Gegner des US-Präsidenten mobilisiert wurden. Trump brachte nicht sonderlich viel Auftrieb für die Republikaner bei dieser Wahl.


Der US-Präsident wollte bei der Wahl in Louisianna eigentlich "eine Nachricht an die korrupten Demokraten in Washington senden", wie er vor der Abstimmung auf Twitter verkündete. Doch seine Republikaner haben nun zwei der drei Gouverneurswahlen in diesem Monat verloren. Die Folge: Die Republikaner starten mit wenig Rückenwind in den Wahlkampf um die US-Präsidentschaft. Ein Rückschlag für den US-Präsidenten.

Verwendete Quellen
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