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Donald Trump feiert Thanksgiving mit Soldaten in Afghanistan


Thanksgiving-Besuch
Trump schürt Hoffnung in Afghanistan: "Wir sprechen mit den Taliban"

Von afp, dpa, t-online, job, aj

Aktualisiert am 29.11.2019Lesedauer: 3 Min.
Donald Trump präsentiert sein Thanksgiving-Essen: Der US-Präsident hat die Truppen in Afghanistan besucht.Vergrößern des BildesDonald Trump präsentiert sein Thanksgiving-Essen: Der US-Präsident hat die Truppen in Afghanistan besucht. (Quelle: Alex Brandon/ap)
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Es gab Truthahn vom Präsidenten höchstpersönlich: Donald Trump hat überraschend zu Thanksgiving die US-Truppen in Afghanistan besucht. Er machte Selfies mit Soldaten – und brachte eine wichtige Nachricht mit.

US-Präsident Donald Trump ist am Donnerstag zu einem unangekündigten Truppenbesuch in Afghanistan eingetroffen. Anlässlich des wichtigen Festes Thanksgiving stattete Trump den im afghanischen Bagram nahe der Hauptstadt Kabul stationierten US-Soldaten einen Besuch ab.

Trump dankte den Soldaten in einer Ansprache für ihren Einsatz, wie im Sender Fox News zu sehen war. Er teilte in der Cafeteria Truthahn und Kuchen zu Thanksgiving aus, posierte für Fotos und speiste mit den Truppen. Vor den Soldaten, die dem Präsidenten mehrfach lautstark zujubelten, sagte Trump, es gebe keinen anderen Ort, wo er den Feiertag lieber verbringen würde als "genau hier mit den härtesten, stärksten, besten und mutigsten Kämpfern auf der Erde".

Gespräche mit dem afghanischen Präsidenten

In der Militärbasis traf Trump auch den afghanischen Präsidenten Aschraf Ghani. Trump verkündete, dass er die Friedensgespräche mit den islamistischen Taliban wiederaufgenommen hat und glaube, dass sie eine Waffenruhe wollten. Er bekräftigte zudem, dass er die Zahl der US-Truppen in Afghanistan auf 8.600 reduzieren will. "Die Taliban wollen einen Deal machen. Und wir treffen sie", sagte Trump. "Wir sprechen mit den Taliban." Bedingung für eine Verständigung sei eine Waffenruhe. Trump verspricht immer wieder, die "endlosen Kriege" zu einem Ende zu führen und die Soldaten nach Hause zu bringen. Derzeit sind zwischen 12.000 und 13.000 amerikanische Soldaten in dem Land stationiert.

Seit Juli vergangenen Jahres hatten die USA mit den Taliban verhandelt, um den Weg für einen Abzug der US-Truppen und letztlich für den Frieden in dem Land zu bereiten. Im September erklärte Trump die Gespräche jäh für "tot" - kurz vor einem geplanten Geheimtreffen mit Taliban-Vertretern im Landsitz des Präsidenten in Camp David. Auslöser war ein Anschlag in Kabul, bei dem auch ein US-Soldat starb. Seit dem Abbruch der Gespräche hatten die Taliban immer wieder Bereitschaft gezeigt, die Verhandlungen wieder aufzunehmen.

Die Bestätigung laufender Gespräche kam fast so überraschend wie Trumps Reise zur größten US-Militärbasis in Afghanistan selbst: Sie fand aus Sicherheitsgründen unter strengster Geheimhaltung statt. Das Weiße Haus setzte einige Tweets von Trumps sonst so aktiven Twitter-Account ab –stundenlange Funkstille wäre verräterisch gewesen. Diesmal war offiziell angekündigt worden, dass Trump Thanksgiving in Florida verbringe, wo er in einer Telefonkonferenz mit Angehörigen des Militärs sprechen wolle. In Afghanistan nun sagte Trump, es gebe keinen anderen Ort, wo er den Feiertag lieber verbringen würde.

Taliban lehnen Verhandlungen mit Regierung bislang ab

Begleitet wurde der Präsident unter anderem vom Nationalen Sicherheitsberater Robert O'Brien. Nach Angaben einer Reporterin sagte Trumps Sprecherin Stephanie Grisham während des Flugs nach Afghanistan, der einzige Anlass für den Besuch seien Thanksgiving und die Unterstützung für die Truppen – nicht der "Friedensprozess" mit den Taliban.

Das Thema trat dann allerdings doch in den Vordergrund. Generalstabschef Mark Milley sagte, die Hoffnung sei, dass die Gespräche mit den Taliban zu einem innerafghanischen Dialog in nicht allzu weiter Zukunft führten. Trump betonte, auf lange Sicht entscheide sich die Zukunft Afghanistans und anderer Länder in der Region nicht auf dem "Schlachtfeld". Es brauche eine politische Lösung, die von den Menschen in der Region entschieden werde.

Bislang lehnen die Taliban allerdings direkte Verhandlungen mit der Regierung in Kabul aber ab, da sie sie als "Marionette" des Westens betrachten.

Ghani: Taliban müssen Waffenruhe akzeptieren

Präsident Ghani erklärte im Anschluss an Trumps Besuch auf Twitter, er und Trump hätten unterstrichen, dass die Taliban "eine Waffenruhe akzeptieren müssen", wenn sie wirklich ein Friedensabkommen erreichen wollten. Die Gewalt in Afghanistan hält weiter an – bei Gefechten und einer Explosion waren kurz vor Trumps Besuch innerhalb von 24 Stunden mindestens 20 Menschen ums Leben gekommen.



Beobachter hatten vergangene Woche einen Gefangenenaustausch, bei dem unter anderem westliche Taliban-Geiseln freigelassen wurden, als möglichen Schritt zur Wiederaufnahme der USA-Taliban-Gespräche gewertet. Weniger als ein Jahr vor der US-Wahl käme es Trump gelegen, einen außenpolitischen Erfolg in Afghanistan zu verzeichnen. Baustellen gibt es viele. Bislang ging weder die Strategie des "maximalen Drucks" im Atomstreit mit dem Iran auf, noch konnte Trump Nordkorea dazu bewegen, sein Atomprogramm aufzugeben.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa, AFP
  • White House Pool Report
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